Kennt jemand die Car-Leasing-SH?

3 Antworten

Hallo Leasingfachmann,

ich bin als Kunde, der über die Car Leasing / ALV vor ca. 2 Monaten sein Fahrzeug abgewickelt hat, etwas verwundert über Ihre Aussagen und möchte daher dazu "meinen Senf geben".

Es mag an dem liegen, dass "unseriös" für mich bedeutet, nicht zu bekommen, was vereinbart war und das in meinem Fall anders war. Das Auftreten der Vermittler und der ALV war zwar manchmal recht forsch und direkt, aber stets klar und unmißverständlich - also demnach aus meiner Definition "seriös".

Die auf dem verlinkten Blog dargestellten "Probleme" gab es bei mir so nicht, ich glaub das lag aber auch daran, dass ich die AGB von Haus aus kritisch gelesen habe und damit wusste was mich erwartet - Rückfragen wurden abgesehen davon seitens der Car Leasing ordentlich beantwortet.

Den Eindruck, den die ALV erweckt (telefonisch nicht zu erreichen) kann man allerdings als "Neukunde" leicht mit Betrug verwechseln, gleichzeitig kann ich mir aber auch vorstellen, dass diese Gesellschaft Ausfallraten zu verzeichnen hat, die weit jenseits der Norm liegen und vor lauter jammernden Schuldnern die nun doch ihr Auto wieder abgeben mussten weil kein Geld für die Raten da war, nicht mehr zum arbeiten kämen. (Kenne ich aus meinem eigenen Business von meinen eigenen Kunden, wenn hier auch aus der IT-Branche zur Genüge.)

Fakt ist, dass das Angebot welches ich angenommen habe auf die Vollkosten gerechnet relativ teuer ist. Klar zahle auch ich nicht gern "so viel", da ich aber eben zu einer Risikogruppe gehöre, bin ich es auch gewohnt, "Aufschläge" zu erhalten. Das hat m.E. nach auch nichts mit seriös/unseriös zu tun.

Da ich ein Bestandsfahrzeug gewählt habe, hatte ich die Problematik mit dem Wertgutachten nicht, mag sein dass dies einen massiven Unterschied macht - aber wenn man eben ein anderes Fahrzeug wählt, stehen auch die von Ihnen beschriebenen Schritte vorab in den Unterlagen, wenn man sie denn richtig liest.

Somit würde ich zusammenfassend sagen, dass die Abwicklung vollkommen seriös war, mich haben mehr die verschiedenen negativen Kommentare die man hier so im Netz findet verunsichert. Zugetroffen hat kein einziger. Ob man Dinge wie die Gebühr für das "Unterschlagungsrisiko" nun "Abzocke" nennt ist eine persönliche Entscheidung - für mich ist es eben Bestandteil einer Lösung für nahezu aussichtslose Fälle, ich bin froh dass es eine entsprechende Finanzierung auch für meine nach außen hin Grenzwertige Lage gab, denn ich stecke drin und weis auch, was ich mir leisten kann und was nicht. Bin eher froh, dass die ALV mir die Freiheit zubilligt, unabhängig von Crefo, Schufa und Co. noch selbst zu entscheiden, ob ich mir diese "teure" Finanzierungsform wirklich leisten kann und will. Ich habe meine Chance bekommen und nun ein schönes Auto vor der Tür, zu den Kosten die ich vorab kannte - was will ich also mehr? Jaa schön, billiger geht immer, aber ich bin froh dass es ÜBERHAUPT mal Menschen gibt, die etwas anderes sehen als nur die nackten Zahlen, die andere über mich erzählen.

Ich will Ihre verlinkte Lösung keinesfalls in Frage stellen oder schlecht reden - bitte Sie aber auch, wenn Sie schon Kritik üben, dies vollumfänglich zu tun und ggf. auch gern mit mir gemeinsam einmal einen vollen Ablauf zu dokumentieren, wie er denn war. Die entsprechenden Unterlagen stelle ich auf Wunsch dazu gern bereit, dann können wir wenn Sie wollen diesem Spukgespenst über das Konstrukt Car Leasing / ALV nachprüfbare Fakten statt Behauptungen entgegenstellen. Lust?

Ach ja, bevor ich es vergesse: Wenn gem. Dokumentationslage bei den ALV-Verträgen (die im übrigen fast 1:1 dem Inhalt in den AGB entsprechen, also auch keine böse Überraschung in der Nachnahmesendung) die Konditionen nachträglich geändert werden würden, wäre es für mich spannend, was ein Jurist zum Thema "Rechtsverbindliche Leasingzusage" zu sagen hat.

Grundsätzlich denke ich selbst wenn das Angebot kaufmännisch betrachtet recht teuer sein mag, so wird dies vorab sauber kommuniziert und ich kann mir selbst ausrechnen was ich bis zu dem Tag, an dem der PKW final mir gehört, bezahlt haben werde. Ist es nun unseriös, wenn diese Summe all-in ein ordentliches Stück über dem Marktpreis für ein bar bezahltes Fahrzeug liegt, solange ich es vorher klar weis? Ich finde nicht.

Allgemein sollte aber jeder, der eine entsprechende FInanzierung anstrebt, vorab gut durchrechnen, ob er sich wirklich leisten kann was er da bestellt. Negative Bonität kommt häufig (nicht immer!!) ja auch daher, dass man eben gerade NICHT sorgfältig gerechnet hat und daher dann auf der Nase gelandet ist.

Grüße aus Düsseldorf

Kurt

Leasingfachmann  04.01.2019, 18:10

Sehr geehrter Kurt,

es freut mich außerordentlich, dass es in Ihrem Fall mit Car Leasing SH und der ALV geklappt hat.

Ich habe auch nicht geschrieben, dass an die ALV gezahltes Geld stets verloren ist und die Kunden grundsätzlich nicht ihr Auto bekommen, da gab und gibt es schlimmere Gesellschaften, z.B. eine in Pinneberg.

Trotzdem habe ich von vielen Kunden gehört, dass es bei der ALV nicht so reibungslos geklappt hat, wie bei Ihnen, ebenso habe ich allerdings auch von Kunden gehört, dass es - wie bei Ihnen - gut mit der ALV funktioniert hat. Ein Risiko, dass es bei der ALV nicht reibungslos klappt bzw. nicht zu den Konditionen laut "verbindlicher Leasingzusage", die erst dann wirklich verbindlich wird, wenn Kunde und Leasinggesellschaft den Leasingvertrag unterschrieben haben, ist aber stets gegeben, wie die Berichte geschädigter Kunden zeigen. Daher ist das Verwenden dieses Begriffes "verbindliche Leasingzusgage" schon irreführend und man muss sich fragen, warum eine Leasinggesellschaft überhaupt mit einer branchenunüblichen "verbindlichen Leasingzusage" arbeitet. Ebenso lesen sich - leider - die meisten Kunden die AGB eben nicht durch, wie Sie es glücklicherweise getan haben. Das ist sicherlich ein Fehler der Kunden aber etwas in AGB hineinzusetzen, statt es klar und offen mit dem Kunden zu kommunizieren, ist m.E. nicht ganz seriös, wenn auch vollkommen legal.

Warum also einen Vertrag mit der ALV abschließen, wenn es Leasinggeselllschaften gibt, die Kunden wie Ihnen genauso helfen, bei denen keine Vorkosten entstehen und bei denen die Anzahlung beim Händler geleistet werden kann und die dann sogar noch etwas günstigere Konditionen haben, auch wenn deren Konditionen natürlich aufgrund des hohen Risikos, das diese Gesellschaften eingehen, auch sehr teuer sind? Dass die Konditionen solcher Gesellschaften sehr teuer sind, ist klar und logisch und auch keinesfalls unseriös, das habe ich auch nicht geschrieben.

Bei den durchweg seriösen Leasinggesellschaften in diesem Marktsegment sind die Mitarbeiter auch trotz sicherlich gleich hoher Ausfallquote wie bei der ALV stets erreichbar und freundlich .

Der Leasingmakler laut Link nimmt übrigens nicht einmal eine externe Provision vom Kunden und arbeitet ganz bewusst nicht mit der ALV zusammen, da es eben seriösere, bessere und für den Kunden kostengünstigere Partner gibt.

Und ja, wir können uns gern einmal austauschen.


Car-Leasing-SH arbeitet mit der ALV, einer Leasinggesellschaft in Reutlingen, zusammen, wie alle Vermittler, die auf ihren Internetseiten AGB mit verschiedenen Leasingsonderzahlungstarifen aufführen.

Bei der ALV in Reutlingen muss die erforderliche Leasingsonderzahlung i.d.R. an die Leasinggesellschaft selbst gezahlt werden anstatt an den Händler, der das Auto verkauft, wie es sonst üblich ist und seriös wäre.

Zudem muss meines Wissens die Vermittlungsprovision an Car-Leasing-SH schon bei einer sog. Leasingzusage gezahlt werden, bevor überhaupt der Leasingvertrag an den Kunden geschickt wird, dessen Inhalt man also noch gar nicht kennt. Außerdem schickt die ALV selbst dann noch zusätzlich den Leasingvertrag per Nachnahme an den Kunden.

In den meisten Fällen bekommt der Kunde bei der ALV zwar schon sein Auto geliefert aber in vielen Fällen nicht zu den Konditionen, die in der Zusage stehen, z.B. muss dann häufig eine höhere Leasingsonderzahlung geleistet werden, als im Leasingvertrag steht, das erfährt der Kunde aber erst dann, wenn er zunächst einmal die im Leasingvertrag genannte Leasingsonderzahlung gezahlt hat. Danach wird der Kunde bei einem Gebrauchtwagen aufgefordert, auf seine Kosten ein Wertgutachten über das von ihm ausgesuchte Auto anfertigen zu lassen. Ergibt das Wertgutachten einen niedrigeren Wert als den Kaufpreis, greift der nächst höhere Leasingsonderzahlungstarif, der Kunde muss also noch Geld nachschießen.

Wenn dann die ALV den Leasingvertrag tatsächlich abwickelt, sind deren Konditionen zudem die teuersten von allen Leasinggesellschaften, die Autoleasingverträge bei Bonitätsproblemen anbieten, von denen es auch seriöse gibt.

Die von mir beschriebenen Vorgehensweisen von ALV und Car-Leasing-SH beruhen allesamt auf Erfahrungsberichten geschädigter Kunden, mit denen ich im Laufe einiger Jahre gesprochen habe.

Worauf beim Leasing ohne Bonitätsprobleme zu achten ist, wird m.E. hier sehr anschaulich beschrieben:

https://tefisltd.de/kfz-leasing-ohne-schufa/

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Leasingfachmann  28.12.2018, 17:15

Ich meinte oben über dem Link natürlich, worauf beim Leasing ohne Bonitätsprüfung zu achten ist. Ich hatte mich verschrieben und es erst gemerkt, als eine Korrektur nicht mehr möglich war...

Bastiknieps  11.11.2019, 12:52

Hy kannst du mir die frage beantworten und zwar habe ich so einen vertrag bei dene nun schon seit 1 jahr wie komm ich da raus soll ich dene das auto in reutlingen abstellen oder wie ich möchte das nicht mehr haben es ist einfach zu teuer wie komme ich nun da gut raus bzw. Wie läuft sowas ab geht das überhaupt?

Leasingfachmann  11.11.2019, 15:59
@Bastiknieps

Ob eine vorzeitige Ablösung des Leasingvertrages möglich ist, muss mit der ALV abgeklärt werden, weil diese zustimmen muss.

Da die ALV meines Wissens auch Leasingverträge mit Privatpersonen abschließt, ist die Frage, ob es sich um einen Verbrauchervertrag oder einen gewerblichen Leasingvertrag handelt.

Ein gewerblicher Restwertvertrag, wie er von der ALV angeboten wird, muss mindestens 40% der Abschreibungszeit des Autos laufen, um steuerlich als Leasingvertrag anerkannt zu werden, eine Ablösung nach nur einem Jahr hätte also den Effekt, dass die steuerliche Absetzbarkeit der Leasingraten als Betriebskosten nicht mehr möglich wäre, weshalb eine Ablösung zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu empfehlen ist.

Bei einem Restwertvertrag wäre ein vorzeitiges Ablösen quasi eine vorzeitige Übernahme des Fahrzeugs durch den Leasingnehmer. Dafür müssen alle Kosten, die bis zum Ende der regulären Laufzeit anfallen würden, also sämtliche Leasingraten und der Restwert, bezahlt werden, jedoch abgezinst, also abzüglich des Refinanzierungszinssatzes, der jedoch angesichts des hohen Eigenrisikozinssatzes der ALV und der derzeit niedrigen Leitzinsen eher gering ausfallen wird, es sei denn, die Refinanzierer bekommen auch einen Risikozinssatz. Zudem könnte eine refinanzierende Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen, so dass eine vorzeiige Ablösung unter Umständen sogar teurer werden könnte, als den Vertrag regulär bis zum Ende laufen zu lassen.

Wirtschaftlich wird sich die vorzeitige Ablösung also im Zweifel nicht lohnen, um das aber abschließend beantworten zu können, müssten Sie bei der ALV ein Ablöseangebot anfordern.

Eine Rückgabe des Fahrzeugs an die ALV wird sich finanziell im Zweifel erst recht nicht lohnen, da diese im Zweifel weniger bei der Verwertung erlösen wird als die Ablösesumme, Sie würde also noch eine Zuzahlung leisten müssen. Zudem müssten ggf. bis zum Verkauf des Fahrzeugs durch die ALV die Leasingraten weiter gezahlt werden, ohne das Auto nutzen zu können.

Wenn Sie die Ablösesumme nicht selbst zahlen können, müssten Sie sich am besten selbst einen Käufer für das Auto suchen. Die Frage ist aber, ob der Marktwert überhaupt die Ablösesumme decken wird.

Jeder, der Dir trotz negativer Schufa etwas wie einene Kredit oder einen Ratenvertrag oder einen Leasingvertrag verspricht, will Dich betrügen.

Wenn es ein Vermittler ist, dann wird der erst mal seine Vermittlungsprämie kassieren (oder eine Bearbeitungsgebühr von einigen hundert Euro) und dann wird LEIDER der Leasingvertrag nicht zustrande kommen. Er wird Dir zwer etliche Angebote vermitteln, aber keines wird zu einem gültigen Leasungvertrag werden.

Tolgacelik 
Fragesteller
 27.12.2018, 14:32

Der Agentur verspricht das erst nach zustande kommen des Vertrages eine Gebühr fällig ist und bei einer nicht zustande kommen eines Vertrages ist nichts fällig steht auch so in den AGBs

Florabest  27.12.2018, 14:48
@Tolgacelik

o.k. das klingt erst mal fair