Kann ich als Vermieter einen Mietvertrag wegen arglistiger Täuschung kündigen?
Ein junger Mann hat sich bei uns mit einem Doppelnamen vorgestellt und angegeben, dass der 2.Teil dieses Namens den Name seiner Adoptiveltern wäre. Er hat auch angegeben, dass er zurzeit eine Lehre beim Betrieb der Eltern macht und dass die Miete mit hilfe von BAföG bezahlen will. Wir haben also gestern Abend den Mietvertrag unterschrieben. Tatsache ist, er hat keine Adoptiveltern, er macht keine Lehre, er muss vorher den Schulabschluss nachholen, er lebt von Hartz IV, ist chronisch drogenabhängig und hat eine 2 jährige stationäre Behandlung abgeschlossen. Rückgängig ist er mal und wieder. Es handelt sich um eine Anliegerwohnung und wir müssen viel Vertrauen zum mieter haben. Als wir die Wahrheit von angeblichen Adoptiveltern erfahren haben, haben wir den jungen Mann zur Rede gestellt und den Vertrag wegen arglistiger Täuschung rückgängig gemacht. Er hat die Schlüssel zurückgegeben, aber den unterschriebenen Vertrag hat er mitgenommen. Kann er uns gerichtlich dazu zwingen, ihn als Mieter zu nehmen?
13 Antworten
Ich hoffe, diese Selbstauskunft des Mieters habt ihr schriftlich?
Ich würde mir im Übrigen hier keine großen Sorgen machen. Was das deutsche Recht meint und was praktikabel ist, ist oft grundverschieden.
Der Mietvertrag wurde eben in beiderseitigem Einverständnis wieder aufgehoben. Die Mietfläche hat er zurückgegeben. Fertig.
Solche Mieter wandern zu keinem Gericht. Die sind nämlich aus leidvoller Erfahrung froh, wenn sie das Gebäude nur von aussen sehen müssen.
Sofern die Darstellungen der Frage zutreffen ist der Vertrag nicht zustande gekommen. Das ist aber sinnvollerweise eine REA-Sache.
Ich glaube nicht das Er das kann, da unwahre Angaben zum Vertrag führten, sollte der Vertrag nichtig sein. Der Vertrag wurde durch Betrug, ergaunert.
Ich gebe den Tip zwar ungern, aber hier würde ich mal beim Haus- und Grundbesitzerverein nachfragen. Die Mitgliedschaft ist rel. preiswert und auch für viele andere Dinge für einen Hausbesitzer zu empfehlen.
Und was wäre wenn die Miete immer gezahlt worden wäre und die Wohnung sauber und aufgeräumt gewesen wäre? Vielleicht hatte er einfach nur Angst dass er keine Wohnung bekommt weil er von Hartz 4 lebt.