Kann es sein, dass mein Chef mich rausekeln will?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also wenn du dich bei gestellten Arbeiten nicht gerade grottendoof anstellst, sollte der Chef ja nicht in Rage kommen. Es gibt ja auch Choleriker, die brüllen dann aber wahllos jeden an. Es gibt auch Sensibelchen, für die ist ein lautes Wort schon Brüllen.

Mit der Antwort von @herakles3000 kommst du hier aber nicht weiter. Deine Aufgaben können niemals voll und ganz schon im Arbeitsvertrag stehen. Dazu ist der Job zu variabel. Wenn es nötig tut, musst du im Besprechungsraum mal Staub wischen, oder sogar mal die Toilette reinigen. Dir kann man z.B. jede Routinearbeit aufdrücken, die Zeit frisst.

Es wird aber immer so sein, dass man am Empfang auch Arbeiten übertragen bekommt, die nicht unbedingt mit Empfang allein zu tun haben. Als Arbeitnehmer muss man auch eine gewisse Lernfähigkeit mitbringen. Also bei allem und jedem Fragen, ist ab irgendwann nicht mehr. Man ist sozusagen verpflichtet, sich immer weiter schlau zu machen, um zu wissen, wie der Hase läuft bzw. wie der Chef dieses und jenes haben möchte. Man darf auch nicht erwarten, dass ein Chef wissen kann, was man nicht kann und weiß, denn auch der kann niemandem in den Kopf sehen.

Mit dem PC umgehen können, interpretiert der eine als, einfache Word-Dokumente erstellen, vielleicht noch einen Serienbrief, einfache Tabellen mit simplen Formeln erstellen können, und vielleicht noch wissen, dass es Querries gibt, mit einer vorhandenen Access-Datenbank zurechtkommen und einfache Abfragen und Filter erstellen können. Ist jemand selbst "absolut Spitze" in solchen Dingen, geht er von anderen Voraussetzungen aus. Ist doch alles keine Kunst, so was weiß man doch.

Aber nun zu dieser Sache da. Dass er vorher schon von Fehlermeldungen sprach, die auftauchen "könnten", wegen der du ihn dann auch noch anrufen solltest, riecht für mich schon sehr stark nach Bossing. So wusste er auch ganz genau, dass du dann anrufen wirst, wenn du ganz bestimmt verunsichert, irritiert und am Ende deiner Weisheit bist. Das war genaue Berechnung. Dass du dir helfen lassen hast, hat ihm deshalb auch nicht gepasst. Das durchkreuzte wohl seine Pläne. Er hatte es voll und ganz darauf angelegt, dich auflaufen zu lassen.

Interessant wäre zu erfahren, ob der Kollege mitbekommen hat, dass und was der Chef dann brüllte. Wie war seine Reaktion darauf, hat er irgend etwas gesagt, oder nur gemurmelt, war der erschrocken, hat er dir gegenüber Sympathie bekundet...? Das zeigt dir nämlich, ob es nur der Chef alleine ist, oder dabei alle mitmachen, ob du von Kollegen Schützenhilfe erwarten kannst, oder nicht.

Der Chef baut darauf, dass du nicht zu kündigen wagst. Du riskierst dann ja eine Sperre, oder zumindest Stress mit dem Jobcenter, musst vielleicht was zurückzahlen...

Eventuell bist du nicht der erste Mitarbeiter, für den die Firma Eingliederungshilfe bekommt, und der dann genau rechtzeitig rausgeekelt wird, nämlich wenn der Zuschuss ausläuft. Sind es bei dir 12 Monate? Bis Weihnachten sind es noch gut vier. Und genau dann sollst du wohl das Handtuch werfen.

Im Kommentar kommt, was du nun unternimmst:

Bethmannchen  11.08.2014, 21:54

Du gehst damit zum Jobcenter, aber nicht wie Lieschen Müller!

In der Firma sagst du das niemandem, auch nicht Kollegen, die dir "helfen" wollen", es "gut mit dir meinen". Jeder kann an den Chef weiter plaudern und ihm so unwissentlich und wissentliche, beabsichtigt oder unbeabsichtigt in die Hand arbeiten.

Und dann gehst du nicht in die Abendsprechstunde für Berufstätige, sondern am Vormittag. Dazu lässt du dich 1-2 Tage krankschreiben. Wie leicht fängt man sich eine Magen- und Darmgrippe ein, und beim Arzt hast du ja sooo Bauchschmerzen.

Für das Jobcenter schreibst du einen exakten Bericht über diesen Vorfall, Wann, Aufgabe nachvollziehbar beschrieben, wer, was genau wie gesagt wurde. auch das hier muss da mit rein: "...er würde das mit mir nicht länger mitmachen". Den nimmst du dann vorsorglich mit und sorgst dafür, dass der Sachbearbeiter genau versteht, was passiert ist. Was du dem nämlich nicht konkret plausibel machen kannst, ist nur vages Gesäusel und für den Orkus.

Gut wäre auch weitere solche Vorfälle aufzuschreiben, von denen du den Ablauf noch genau wiedergeben kannst. Ab jetzt schreibst du dir solche Vorfälle auch gleich genau auf.

Und dem Sachbearbeiter sagst du dann nicht: Ich habe den Verdacht... der Chef will mich wohl rausekeln... auch nicht, dass du dich irgendwo erkundigt hättest...

Pass auf, dass du da nicht herum lamentierst, als Heulsuse rüberkommst. Dir wird da nämlich kein Taschentuch gereicht. Du musst so sachlich wie möglich bleiben und mit Fakten kommen. Alles was du sagst ist:

Ich habe da ein Problem, weiß nicht was ich machen soll, brauche mal Ihren Rat. Es gibt ja Choleriker, die brüllen eben wahllos jeden an. Ich denke aber nicht, dass ich über-sensibel bin. Das ist nämlich so. Dann erzählst du ihm, wie das immer so ist, und als bestes Beispiel dann diese Sache mit den Dateien.

Ich meinte ja, wenn ich mich erste ein mal eingearbeitet habe, würde es wohl besser werden. Es ist wohl dieses Angebrüllt werden, weshalb ich wohl immer wieder Fehler mache. Mich verunsichert das wohl immer dermaßen, dass ich Fehler mache. Ich glaube, ich kann ihm wohl nie was recht machen. Sei kreativ, benutze deine eigenen Worte. - und zum Schluss: was mache ich, wenn er mich wirklich entlässt, wie sich das wohl schon andeutet?

Ds kleine Wörtchen "wohl" ist hier das wichtigste. Es lässt den Sachbearbeiter die Sache stets aus deiner Sicht sehen und zeigt, dass du dir ernsthaft Gedanken machst. Es lässt ihn auch in die Zukunft denken, und abschätzen, wie sich die Sache wohl entwickeln wird. Er bekommt auch das Gefühl, dass hier wohl nicht alles gesagt wird, mehr dahinter steckt.

Jeden Vorschlag nimmst du natürlich konstruktiv an. Gerne gehst du zu Beratungsstelle Dadada... erkundigst dich bei HmHm... Aber das wird wohl am Verhalten des Chefs nichts ändern... Nur den Rat, dass du mal mit deinem Chef reden sollst, stellst du als völlig sinnlos dar. Ich fürchte, dass er wohl nicht mit sich reden lassen wird... Ich wüsste gar nicht, wie ich das anfangen sollte... Sei hier kreativ, nimm deine eigenen Worte.

Das Wort kündigen nimmst du nicht als erste in den Mund. Wenn er das anspricht, kriegst du einen riesigen Schreck! Die Probezeit ist doch schon abgelaufen... Wie sieht das denn aus, wenn ich jetzt kündige... Und wie sieht das in meinem Lebenslauf aus... ich war vorher doch schon so lange arbeitslos... und was ist mit dem Eingliederungszuschuss?... Da machst du mal ein bisschen Panik

Du willst bei diesem Gespräch nichts weiter erreichen, als dass die Sache dort protokolliert wird. Dadurch, dass du die Sache hier schon einmal festhalten lässt, bist du fein raus, wenn du entlassen wirst. Ob der bei dir in der Firma mal anrufen will, was auch immer, spielt überhaupt keine Rolle.

Wenn der Chef dich das nächste mal wieder anbrüllt, hast du am nächsten Tag prompt wieder eine "Magen- und Darmgrippe". Das hast du jedes Mal wieder. Beim Arzt sagst du dann: Das kann doch wohl nicht sein, das ich schon wieder... Spätesten beim dritten Mal wird der Arzt dich auf Stress und irgendwelche Probleme ansprechen.

Und da darfst du dann emotional werden, brichst du vielleicht sogar in Tränen aus. Du hast ja solche Angst, entlassen zu werden... Der Chef, die Kollegen... das ist ja alles so furchtbar... Dann bist du sicher erst einmal für eine Woche krank. Du kannst zu Beratungsstellen geschickt werden, und da gehst du auch brav hin, Du kannst dies und jenes versuchen, aber beim Gedanken an den Chef wird dir immer wieder schlecht.

Du bist dann erst einmal länger krank, aber ein Termin beim Psychologen wird wahrscheinlich erst im nächsten Jahr möglich sein. Bis dahin fließt noch viel Wasser den Berg runter. Du musst nur aufpassen, dass du nirgends unbedingt wie das blühende Leben" auftauchst. Du hast schließlich was.

gleich geht's weiter:

Bethmannchen  11.08.2014, 22:06
@Bethmannchen

Parallel kannst du dich schon nach einem anderen Job umsehen. Das machst du ja nur, um an deiner Genesung aktiv mitzuwirken. Das kann dir niemand verbieten. In Bewerbungen erwähnst du deinen jetzigen Arbeitgeber nicht namentlich.

Sobald du die Kündigung bekommst, setzt dann deine "wundersame Heilung" ein.

Weil überall bekannt ist, dass dich wohl der Chef selbst krank gemacht haben wird, ist in deinem Fall auch mit Nachbeschäftigungszeit nichts zu wollen. Man kann ja nicht von dir verlangen, dass du dich krank machen lässt, nur weil das Gesetz das so will. Deshalb ist es wichtig, dass die Sache beim Jobcenter protokolliert wird.

Da kannst du es auch auf einen Prozess vorm Arbeitsgericht ankommen lassen, falls die ARGE verlangt, dass du Kündigungsabwehrklage einreichen sollst.

Wegen der finanziellen Seite brauchst du dir keine so großen Sorgen zu machen. Wenn nach 6 Wochen der Krankengeldbezug beginnt, gehst du zur ARGE oder evtl. Sozialamt, und die sorgen dann dafür, dass wenigstens deine Lebenshaltungskosten gedeckt werden.

Falls es zu einem Prozess kommt, kannst du Prozesskostenhilfe beantragen. Schlimmstenfalls zahlst du den Rest dann in kleinen Raten.

Und ob dein Chef da irgend etwas zurückzahlen muss, ist nicht dein Bier. Du hast den Arbeitsvertrag nicht schuldhaft beendet, kannst also auch nicht belangt werden.

Du musst deine Karten nur richtig und in der richtigen Reihenolge ausspielen.

Ja hört sich so an aber er vergist etwas wichtieges und zwar das du vom jobcenter auch betreut weden kanst wende dich mal an deinem dortiegen ansprechspartner.außerdem hat er dir gegenüber auch eine pfürsorgefplicht und darf sowieso so nicht mit menschen umgehn . Oft tun chefs etwas was heute als mobing gilt damit man zb einen aufhebungsvertrag schliet weil eine legale kündigung durch den chef nicht mehr möglich ist oder in deinem fall das er für dich gelder bekommt und dich so kündiegen will.Aber es gibt mittel und wege mit solchen chefs umzugehen zb wurde ich dazu aufgefordert für die fa wo ich arbeitet einfach arbeiten auf verschindene baustellen zu erlediegen obwohl in meinem ARBEITSVERTRAG MEIN ARBEISTSPLAS (ORT )Steht .Damit konte er mich nicht mehr zu baustellenarbeit auffordern. Lies mal genau deinen Arbeitsvertrag durch und Sollte dort zb nur Stehen Das du am Empfang Arbeitest hat er dich mit unzumutbarebn arbeiten überhäuft.Auserdem haben ämter oft das recht gezahlte gelder bis zu 2 jahren zurückzufordern.

Wie geht dein Chef denn mit den anderen Mitarbeitern um?

Wenn er nur mit dir so um geht, kann es gut sein, dass es daran liegt, dass er dich raus werfen will ohne dich zu Kündigen. Also will er dich dazu bringen zu Kündigen.

Bleib hart und versuche solche Dinge einfach zu ignorieren. Bleib für dich selbst ruhig, wenn dein Chef dich anbrüllt, ins eine Ohr rein, aus dem anderen direkt wieder raus. Behalte nur die Infos die dort drin verpackt sind. Musste ich in meiner Ausbildungszeit auch oft so machen und seitdem bin ich der gelassenste Mensch bei der Arbeit, den es wohl gibt :D