Wie reizvoll sind Eingliederungszuschüsse für Arbeitgeber?
Seit einem halben Jahr bin ich bei einer Firma beschäftigt, bei der ich mich sehr unwohl fühle. Die Kollegen waren von Anfang nicht hilfsbereit und der Chef entpuppte sich als Choleriker. Ich habe mich irgendwie durchgeschlagen, doch meine Depressionen wurde schlimmer.
Ich denke, dass mein Chef mich nur aufgrund der Eingliederungszuschüsse vom Jobcenter eingestellt hat. Da war es ihm egal, ob ich die fachliche Eignung für diese Stelle hatte.
In den letzten beiden Monaten hatte ich sehr stark den Eindruck, dass der Chef mich rausekeln wollte. Ich wurde jeden zweiten Tag angebrüllt. Es verschwanden Unterlagen und Dinge, und man versuchte, mir die Schuld zuzuschieben. Doch ich darf ja nicht kündigen, da ich sonst eine Sperre vom Amt bekommen würde.
Daher hoffte ich auf eine Kündigung von Seiten des Arbeitgebers zum Ende der Probezeit, die Ende Juli auslief. Doch das Beschäftigungsverhältnis läuft weiter und ich werde weiterhin terrorisiert.
Was kann ich tun, denn meine Bewerbungen auf andere Stellen waren bisher nicht erfolgreich. Ich halte diese Situation aber nicht mehr lange aus!
Sind Eingliederungszuschüsse wirklich so attraktiv für Arbeitgeber, dass sie auch eine inkompetente Arbeitskraft gerne behalten?
LG Moonandsun
4 Antworten
Vermutlich wirsts Du die Situation noch eine Zeitlang ertragen müssen. Denn der Zuschuss würde i.d.R. ein Jahr lang laufen. Die Firma hat eine Arbeitkraft und muss keinen Lohn zahlen.
Du solltest Dich aber nicht unter Wert verkaufen und Dich selbst als inkompetent bezeichnen.
Geh zur Arbeitsagentur und dokumentiere Deine Erlebnisse. Das hilft Dir vielleicht, aus der misslichen Lage rauszukommen.
Und möglicherweise muss der Arbeitgeber die Zuschüsse zurückzahlen, denn die werden nur gezahlt, wenn dies zu einem dauerhaften Arbeitsverhältnis führt.
Übrigens, mein Arbeitgeber hat ein großes Personalproblem. Er würde aber auf jeden Fall die Zuschüsse abgreifen wollen, obwohl er jeden nehmen müsste, den er nur kriegen kann.
Wenn dein Chef dich mit Förderung vom Amt eingestellt hat, dann hängt nicht nur der Fördermittelzeitraum dran, sondern auch noch eine Nachbeschäftigungsdauer. Wenn dich die Arbeit krank macht, was hindert dich daran, dir das vom Arzt schriftlich geben zu lassen? Depressionen werden von den meisten Ärzten ernst genommen.
wie wärs mit gelben? aber immer solange dass die Firma bezahlt und nicht die Krankenkasse. 6 wochen Krank 1 tag arbeiten und wieder 6 wochen krank 1 tag arbeiten und wieder 6 wochen krank usw usf (wenn sie dich terrorisieren wollen dann schlag zurück !!)
Die Firma bekommt vermutlich die Hälfte deines Gehalts vom Amt und muss das zurückzahlen, wenn sie dir kündigt. Bei mir zahlten sie ein Jahr lang und erst nach einem weiteren Jahr durfte der AG ohne Rückzahlung kündigen.
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