Chef droht mit Klage!?
Hallo, ich versuche mal zu erklären:
Ich habe seit Kurzem einen neuen Job. Diesen hab ich nur angenommen, weil ich dringend einen neuen Job brauchte. Das Unternehmen kam mir von Anfang an nicht sonderlich seriös vor. Nun habe ich mich letzte Woche auf der Arbeit verletzt, ich bin umgeknickt. Jedoch hatte ich bereits vor einiger Zeit an dem Fuß eine Operation, von der Chef auch weiß. Ich habe meine Schicht durchgezogen, ihm vom umknicken berichtet und bin ins Krankenhaus gefahren, wo es als Arbeitsunfall deklariert wurde. Ist ja nun mal auf der Arbeit passiert, Vorerkrankungen hin oder her.
Montag wollte das Krankenhaus dann wissen, zu welcher Berufsgenossenschaft das Unternehmen angehört, also rief ich Chef an um zu fragen. Er sagte dann erstmal das es ja gar kein Arbeitsunfall gewesen wäre. Als ich ihm versucht habe deutlich zu machen, das es so war sagte er :"wir können das nicht als Arbeitsunfall nehmen, wir haben keine BG"
Soviel zur Seriösität des Unternehmens. Ich sollte das klären. Hab ich auch versucht, im KH konnte es natürlich nicht mehr geändert werden - die sagten nur die BG übernimmt das sowieso nicht, ich solle mir keine Sorgen machen (Das KH wusste natürlich nicht, warum ich das ändern wollte)
Lange Rede kurzer Sinn:
"Wenn du das nicht klärst, muss ich dich wegen Verleumnung anzeigen.. war ja kein Arbeitsunfall! Ich möchte das zwar nicht, muss ich dann aber. Also klär das!"
Es ließ sich natürlich nicht rückgängig machen und nun hab ich total schiss vor meinem Chef. Habe direkt Bewerbungen abgegeben aber er könnte jeden Tag Post bekommen. In meinen Augen bin ich völlig im Recht und er droht mir nur, weil er scheiße gebaut hat in dem er seine Firma nicht angemeldet hat. Was kann ich nun tun? Ich glaube der Herr ist echt nicht ohne..
Danke fürs Lesen
Falls es euch interessiert: er hat mir gestern noch gedroht, ich solle ein schreiben fertig machen in dem ich zugebe, dass ich gelogen hätte. Das ich doch kündigen soll, wenn ich ein Problem mit ihm hätte und das er mich so krank macht, dass ich von alleine gehen werde. Und das sehr agressiv! Bin gestern noch zur Polizei gegangen um das Aktenkundig zu machen, habe heute mit Zeugen Kündigung zu sofort und Schlüssel abgegeben und der Herr war ganz klein mit Hut!
10 Antworten
Grundsätzlich würde ich versuchen einen anderen Arbeitgeber zu finden.
Können kann er Dir nichts, Du könntest ihn eher wegen versuchter Nötigung anzeigen, denn seine Forderung ist haltlos.
Das kann auch niemals ein Verleumdung sein.
Du hattest einen Arbeitsunfall. Punkt. Somit ist es richtig, damit zum D-Arzt zu gehen und dies als Arbeitsunfall zu melden.
Die Entscheidung, ob der Unfall bzw. dessen Folgen jetzt als Arbeitsunfall anerkannt werden und in wie weit Deine Vorerkrankungen eine Rolle spielt ist allen Sache der zuständigen BG.
Grundsätzlich bist Du auch über die zuständige BG versichert, auch wenn Dein Arbeitgeber seinen Betrieb nicht angemeldet hat.
Das er jetzt ggf. Ärger wegen Sozialbetrug bekommt, ist ganz allein seine Sache.
Hab keine Angst und sag die Wahrheit. Der Chef wird Ärger bekommen
Du holst dir einen Anwalt.
Von der Schilderung des Falls gehe ich schwer davon aus das ein oder zwei Briefe die von einer Anwaltskanzlei geschrieben ausreichen werden um das Problem in deinem Sinne zu klären.
Übrigens wenn du glaubst einen Arbeitsunfall gehabt zu haben und das im Krankenhaus angibst hat das nichts mit verleumdnung zu tun.Es wäre schlimmstenfalls ein Irtum deinerseits.
Aber da gibt es in deinem Fall nicht viel Möglichkeit eines Irrtums. Wenn während der Arbeitszeit etwas passiert und das auf dem Grundstück des Arbeitgebers und du nicht grob fahrlässig gehandelt hast dann ist das schlichtweg ein Arbeitsunfall. Da gibts dann keinen Spekulationsraum. Wäre dir auf dem Hin oder Rückweg zur Arbeit was passiert gäbe es teilweise Streitpotential aber so ist das echt eindeutig.
Achja und natürlich solltest du eifrig Bewerbungen für eine andere Arbeitsstelle schreiben. In dem Laden wirst du nicht glücklich.
Bei grober Fahrlässigkeit gibt es zumindest einen Ansatz worüber man sich streiten kann. In dem beschriebenen Fall ist das aber halt so eindeutig wie es geht. Das meinte ich damit.
Und auch wenn der Chef seinen Betrieb gar nicht bei der BG angemeldet hat, ist der AN immer gedeckt. Die BG wird dann die entsprechenden Maßnahmen gegen den Unternehmer einleiten.
Und deswegen hab ich so Angst vor meinem Chef. Gehe mit Bauchschmerzen zur Arbeit!
Wenn er dir blöd kommt, gehst du zum Anwalt.
Wenn er den Betrieb tatsächlich nicht angemeldet hat, ist er sowieso die längste Zeit Unternehmer gewesen.
Wenn du Bauchschmerzen hast, bist du doch schon wieder krank? Und zwar wegen einer anderen Sache.
Dem Chef geht der A... auf Grundeis. Die Berufsgenossenschaft lässt nicht mit sich spaßen, falls er eine falsche Meldung abgegeben hat. Dann könnte durchaus passieren, dass ihm der Laden zu gemacht wird. Das soll dich aber alles nicht interessieren, das ist sein Problem. Wenn er zu frech wird, geh zur Gewerkschaft.
Melde es so wie hier , mit Daten an die DGUV ! Die kümmern sich um den Chef .
https://www.dguv.de/de/versicherung/zustaendigkeit/index.jsp
Das ist die beste Idee.
Selbst wenn der Arbeitnehmer grob fahrlässig gehandelt hat, ist es IMMER NOCH ein Arbeitsunfall.