Kann es sein dass man bei einer Zwangsversteigerung am Ende bei einem Preis über den Verkehrswert landet?

Ja. Das kommt dann vor, wenn es mehrere Bietinteressenten gibt, die sich hochsteigern. Da Immobilien knapp sind, kam das in den letzten Jahren häufig vor.

Salue

Ich war schon einige Male an Versteigungen des hiesigen Konkursamtes. Da staunt man manchmal, wie gewisse Bieter geradezu in einen Steigerungsrausch geraten und Preise bieten die weit höher sind als der Verkehrswert.

Anderseits kann es auch sein, dass einige Waren sehr günstig versteigert werden. Da wurde zum Beispiel das gesamte Lager eines Schallplatten- und CD-Shops versteigert. Es waren mehr als 50 Pakete à ca. 15 Stück zu haben. Gegen den Schluss zu hatten alle Interessenten breits ein Pack, die Preise fielen auf CHF 5.- pro Schachtel.

Tellensohn

Ja. Es gibt keine Höchstpreis, sondern nur ein Höchstgebot. Bei 140% über den Verkehrswert gibt der Rechtspfleger in der Regel noch mal einen Hinweis, das man das Geld besser zu Hause liegen haben sollte, da es bei einer Finanzierung Probleme geben wird.

Definitiv.

Ich wollte ein paar Grundstücke ein Leipzig ersteigern. Der Verkehrswert lag bei ca. 500.000,- €, der Realwert abzgl. erforderlicher Zusatzinvestitionen war bei ca. 150.000,- €. Ein britischer und ein russischer Investor überboten sich (und auch mich) bis zu einem Maximalgebot von 680.000,- €, also total wieder jeglicher wirtschaftlichen Vernunft.

Die Grundstücke liegen nun seit 3 Jahren brach und sind aufgrund des natürlichen Wachstums (es bilden sich bereits Biotope) kaum mehr bebaubar.

Natürlich ist das möglich. Wir haben ein Womo ersteigert für Pillepalle. Weil nicht genügend Bieter davon erfuhren oder keine Ahnung wieso da so wenige Gebote abgegeben wurden. Hinterher wollte man uns das Womo sofort für 40T€ mehr wieder abkaufen.

Mit Grundstücken passiert das eher nicht. Alle wollen gerade Grundstücke kaufen. Wohin sonst mit dem Geld?? Na und, liegen sie eben brach.