Jeden Tag eine halbe Stunde länger arbeiten aber nichts dafür bekommen?
Hi. Ich arbeite seit 2 Wochen bei Edeka für die Warenverräumung. Dazu arbeite ich 25h die Woche (4 Tage in der Woche) bei 1000 Euro Brutto im Monat.
Alles schön und gut. Jetzt habe ich aber das Problem, dass ich jeden Tag eine halbe Stunde länger arbeiten muss. Hier noch die Regale vorziehen, hier noch Pappe wegräumen, ja nicht pünktlich gehen.
In meinem Vertrag steht tatsächlich, dass wenn ich eine halbe Stunde länger arbeite, es mir nicht angerechnet wird und somit nicht bezahlt wird. Das sind pro Woche also 2 Stunden die ich länger arbeite. (Im Jahr wäre das ein ganzes Monatsgehalt)
Als ich schon mal jemanden gefragt habe, meinte der nur, was im Vertrag steht, ist rechtens aber ich kann mir das nicht so ganz vorstellen. Stimmt das wirklich oder dürfen die das gar nicht in den Vertrag schreiben?
Dann habe ich noch eine Frage.
Man sagte zu mir, da ich 25h Stunden arbeite, müsste ich gewisse Module auf deren Internetseite besuchen, also sowas wie Brandschutz, Datenschutz Basis, Jugendschutz, etc. ...
Alles ist auf E-Learning Basis.
Jetzt meine Frage. Diese Module brauchen natürlich auch so ihre Zeit. Manche gehen nur 20 Minuten, andere wiederum 80 Minuten usw.
Müsste mir diese Zeit nicht eigentlich auch angerechnet werden? Ist ja schließlich auch meine Arbeit, denn ich MUSS es machen. Mein AG sagt aber: Nö. Ich kriege nichts bezahlt. Ich muss das einfach machen. Dürfen die das? Müsste ich das nicht eigentlich auch bezahlt bekommen?
Ich fühle mich von diesem Laden zunehmend verarscht :'D
Vielen Dank schon einmal für die Antworten ♥
3 Antworten
Was genau steht dazu in deinem Vertrag? Eine Klausel im Sinne von "Mit den Gehalt sind Überstunden von bis zu X Stunden pro Zeitraum Y abgegolten" sind tatsächlich gültig. Es muss aber eben wirklich klar definiert sein, wie viele Überstunden in welchem Zeitraum das sind, nicht pauschal einfach alle.
Zudem darfst du natürlich mit diesen Überstunden dann trotzdem nicht unter den Mindestlohn rutschen. Dieser liegt ab 2020 bei 9,35 Euro pro Stunde. Bei deinen 1000 Euro Brutto wäre somit alles über 107 Stunden pro Monat darüber und würde somit nicht mehr unter die Klausel fallen können. Da müssten dir diese Überstunden also entweder ausgezahlt werden oder du müsstest sie abbummeln dürfen.
Ansonsten, verpflichtende Schulungen sind definitiv Arbeitszeit und müssen somit angerechnet und natürlich auch bezahlt werden! Egal ob E-Learning daheim oder Seminar vor Ort.
Das klingt stark nach einer absolut gültigen Klausel. Wie gesagt, unter Mindestlohn darfst du dabei natürlich nicht rutschen. Aber bis dahin ist das leider, leider gültig und gerade im Einzelhandel wohl gängige Praxis...
Das Gesetz steht immer noch über einem Arbeitsvertrag und das besagt klar dass Arbeit bezahlt werden muss. Du könntest die Überstunden einfach berechnen und die Rechnung an deinen AG schicken, dann muss Edeka reagieren. Aber die können sich eben auch aussuchen wen sie einstellen und entlassen
Klauseln, mit denen vereinbart wird, dass Überstunden in einem gewissen Umfang (nicht mehr als 15-20 % der vereinbarten Arbeitszeit) mit dem vereinbarten Entgelt bereits abgegolten sein sollen, sind zulässig.
Jetzt habe ich aber das Problem, dass ich jeden Tag eine halbe Stunde länger arbeiten muss.
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sowas kenne ich bei vielen Angestellten die wegen ihren höheren Gehaltes in der Woche einige Überstunden extra erbringen müssen. Es könnte sein dass sich AG darauf bezieht.
Das was in deinem Arbeitsvertrag steht solltest du vor Unterschrift auch lesen und ansprechen.
Das mit ELearning hat auch unsere Firma eingeführt wobei das unter der Arbeitszeit geschieht
Genau steht in dem Vertrag:
Vor- und Abschlussarbeiten in einem Umfang von bis zu 30 Minuten je Arbeitstag sind ggf. über die vereinbarte regelmäßige Arbeitszeit hinaus zu leisten und von dem festen Monatsentgelt gem. §3 Abs. 1 mitabgegolten.
Tatsächlich wusste ich davon, denn ich brauchte unbedingt einen neuen Job. Und ich habe auch kein Problem mal länger zu arbeiten. Nerven tut es mich tatsächlich nur, wenn es jeden Tag passiert und es immer zu dieser halben Stunde hinausläuft. Das wären nämlich 108 Stunden pro Monat bei mir.
1 ganzer Tag, den ich jeden Monat theoretisch unvergütet arbeiten würde.