Ist Fair Trade Betrug oder Wahrheit?

Das Ergebnis basiert auf 3 Abstimmungen

Nein, alles Betrug 67%
Ja, das ist die reine Wahrheit 33%

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das soll dem Konsumenten ein gutes Gewissen machen - das gute Gewissen ist aber ziemlich teuer.

Die Geschäftsidee vom fairen Handel ist eine billige Imagekampagne und ein schamloses Geschäft mit dem schlechten Gewissen des Verbrauchers.

Durch des Konstrukt des Mengenausgleichs ist so manches Fair-Trade-Produkt gar keins mehr; teilweise brauchen die "Zutaten" eines solchen Produktes noch nicht einmal 20% aus wirklich fairem Anbau/fairer Herstellung enthalten.

Die Regelungen sind völlig intransparent - und ob es wirklich hilft, ist mehr als zu bezweifeln, zumal nur wenige Cent des überteuerten Produktes auch tatsächlich dort ankommt, wo es ggf. helfen könnte - aber die Aktionäre und Händler möchten auch leben und zocken daher gut ab...

Der Deutsche ist aber für diese Art der Sozialromantik besonders anfällig, zumal er auch nicht als mündiger Verbraucher anzusehen ist.

Die FLO vergibt "eigene" Standards dafür, wie ein fairer Handel mit Produzenten aus Entwicklungsländern auszusehen hat...

Es gab bereits Fairtrade-Produkte, die bspw. bei einer Discounter-Kette in Deutschland wieder aus dem Sortiment geflogen sind, weil die Arbeitsbedingungen beim Produzenten von anderen Organisationen als mangelhaft eingeschätzt wurden.

Bei manchen Produzenten in Afrika wurden sogar geringere Löhne gezahlt, als bei ortsansäßigen nicht-fairtrade Unternehmen.....

Eine Organisation, die nicht mal ihre eigenen Standards einhalten kann, ist m. E. ziemlich wertlos...

Es gibt zwar auch Studien die belegen wollen, dass Fairtrade einen erheblichen Beitrag zur Entwicklungshilfe geleistet hat... aber da müsste man vorher abklären, wer die Studien in Auftrag gegeben hat... ;)

Die Aushebelung von Marktmechanismen ist ein weiterer Kritikpunkt. Allerdings haben diese Produzenten wie z. B. Bauern in Entwicklungsländern sonst eh keine Chance mit besseren Preisen am Weltmarkt zu partizipieren und ihre Situation zu verbessern, daher wären regulatorische Maßnahmen schon sinnvoll.

Nein, alles Betrug

War neulich noch irgendwo im Radio (DLR?), dass die ihre Standards schon so weit gesenkt haben, dass von der urspünglichen Idee kaum noch was übrig ist. Ein Argument war: wenn wir den Produzenten das Siegel aberkennen, dann geht das alles so richtig den Bach runter, weil sich diese Produkte nur über das "Siegel" verkaufen lassen, ohne haben die Produkte keine Chance, noch gekauft zu werden. Im Grunde ist das FairTrade zu einem reinen Marketing-Siegel verkommen, ohne jede Substanz, kritische Stimmen meinen, es sei eben eine Marketing Maßnahme, mit der man qualitativ schlechte Produkte für viel Geld hervorragend an Gutmenschen verhökern kann. Mit anderen Worten: Besch***.

Fair-trade wird sehr gut überwacht und ist daher auch ziemlich fair

Teilweise wird da auch GreenWashing betrieben.

Die Ware die kommt regulär vom Weltmarkt und es wird einfach nur ein bestimmter Betrag an Projekte gespendet.

Allgmein emfinde ich Entwicklungshilfe etwas kritisch. Man kann einfach nciht gegen den Markt regieren. Wirtschaftliche Aktivitäten die keinen Gewinn abwerfen, sind alle zum scheitern veruteilt.

tmattm  27.04.2017, 15:09

Richtig. Kakao, Kaffee usw sind so billig, weil sie überproduziert werden. Wäre der fairtrade-Vertrag mit einer Produktionsreduktion der Bauern verbunden, hätte das Sinn. Wenn durch die höheren Preise der fairtrade-Produkte die gesamte Nachfrage sinkt, dann müssen die nicht-Fairtrade-Bauern ihre Produkte noch günstiger verkaufen, oder irre ich?