Ist ein Mercedes echt so teuer was die Unterhaltskosten anbetrifft?Oder ist einfach nur die Anschaffung teuer?

5 Antworten

Hallo :)

Ich fahre seit 4,5 Jahren Mercedes (C-Klasse) und wurde schon vor dem Kauf von allen möglichen Leuten mit hohen Folgekosten konfrontiert bzw. gefragt ob ich verrückt sei, mir einen Benz zu kaufen ------> die seien unglaublich teuer in allem.

Die Wahrheit ist, dass ein halbwegs zivil motorisierter Mercedes also weder S-Klassen noch große Achtzylinder oder gar AMG-Modelle im Unterhalt nicht teurer kommt als ein beliebiges Konkurrenzmodell. Auch die Wartung und Reparatur in der Vertragswerkstatt kostet kein Vermögen. Es gibt immer wieder Aktionsangebote oder die "Service-Vorteilskarte" für ältere Modelle, mit der man 20 Prozent vom Rechnungsbetrag spart. Die meisten Ersatzteile sind günstig, traditionell richtig teuer sind bei Mercedes nur Blechteile und Karosseriearbeiten oder Austauschmotoren. 

Ich lasse alle Kundendienste in der Mercedes-Vertragswerkstätte durchführen, außer es muss mal schnellgehen, dann mache ich es selber oder gehe zum Fordhändler um die Ecke. 

Im direkten Vergleich und nach 55000 gefahrenen Kilometern liegt mein C180 unter Berücksichtigung aller Kostenfaktoren in etwa auf einer Kostenschiene mit dem sieben PS schwächeren Ford-Mondeo, den ich vorher hatte & deutlich unter dem Mitsubishi Charisma, den mein Bruder bis 2016 gefahren hat. Ärgster Ausreißer war beim Charisma die große 180000er Inspektion mit Zahnriemenwechsel und allen Flüssigkeiten (Öl, Bremsflüssigkeit, Kühlmittel), die beim MMC-Händler sage und schreibe etwas mehr als 2200 Euro gekostet hat -----> bei meinem C180 kostet selbst der sogenannte "Wartungsdienst mit Zusatzarbeiten" maximal die Hälfte, und das wäre dann schon viel Geld, normal sind rund 700 bis 800 Euro beim Mercedeshändler. Gut, man könnte damit argumentieren, dass mein Benz keinen Zahnriemen besitzt, aber trotzdem: Bereinigt bzw. abzüglich Zahnriemenwechsel liegt der Charisma-Service immer noch deutlich über dem Preis, den ich bei 180000 Km inklusive Bremsflüssigkeit und Kühlmittel zahlte. Auch ein Kumpel von mir (Honda Accord) bekam beim Hondahändler solche Rechnungen präsentiert, mein Cousin (Serviceberater bei Toyota) bestätigte unter der Hand Ähnliches von seiner Marke.

In der Premiumklasse ist ein Mercedes auch immer "relativ" der Günstigste: BMW, aber insbesondere Audi und VW, sofern man die zur Premiumklasse zählt, langen kräftiger zu, Volvo ebenfalls. 

Wer einem Mercedes enorm hohe Kosten attestiert, hatte in der Regel noch nie einen & redet nur das nach, was ihm mal i.wann einer gesagt hat, der allerdings selbst seit seinem Führerscheinerwerb ausschließlich kompakte Opels fährt. 

Hoffe mein Erfahrungsbericht konnte dir helfen :)

hilfepan 
Fragesteller
 17.09.2017, 15:29

Ok und wie ist es mit einem Mazda oder Kia gt? Sind die echt so viel günstiger als ein Mercedes oder ist das nur ein gelaber, weil sie noch nie einen Benz hatten?

rotesand  17.09.2017, 15:39
@hilfepan

Das ist grosso modo das Gleiche!

Günstig sind die vllt. im Anschaffungspreis, aber bei den Ersatzteilen geht es los & beim Wiederverkaufswert ist der Mercedes auch immer der Sieger. Den kriegst du sogar als Ruine noch los (Export^^) und der Mazda oder Kia hat das Zeug, ewig zu stehen, auch weil die Ersatzteillage bei den Asiaten schon nach wenigen Jahren immer schlechter wird.

Einigermaßen wertstabil sind nur die Toyotas, weil denen das alte Image "hält ewig und drei Tage und ist anspruchslos" aus Corollatagen der 80er anhaftet ------> signifikant besser als andere Autos sind die aber auch nicht mehr.

Hunterallstar99  17.09.2017, 16:26

Sogar unser W126 560SE ist trotz 5,6l V8 noch ein günstiger Wagen. Zugegeben, den hatte mein Vater schon seit vor meiner Zeit (BJ '91 auf Mercedes angemeldet, '93 auf die Firma meines Vaters und ein paar Jahre später privat) und der Versicherungsvertrag ist dementsprechend alt, aber auch heutzutage wäre ein W126 als "günstig zu versichern" einzustufen.

Benzin ist ein Argument, aber auch das einzige. Teile gibt es immer noch - denk mal nach, für eine Baureihe, die es seit Ende der 70er gibt!! - sogar innerhalb von 1(!!) Tag geliefert, falls nicht eh schon auf Lager - sie sind nicht überteuert und du kannst eh fast alles selbst erledigen, also fallen etliche Werkstattbesuche wegen zickigem Fehlerspeicher einfach weg. Wertverlust? Lol, heute doch kein Thema mehr.

rotesand  17.09.2017, 16:32
@Hunterallstar99

Genau deswegen halte ich bei meinem W202 fest, ein konzeptionell 30 Jahre altes Auto. Ich fahre damit erheblich günstiger und stressfreier als jeder, der sich jetzt seinen "vernünftigen" und doch abgasmanipulierten TDI schönzureden versucht^^

Das mit den Ersatzteilen kann ich exakt so bestätigen. Was man braucht gibt es immer und das nicht sehr teuer. Und ich rede nicht von dubiosem Nachbau via Internet, sondern der Teiletheke von Mercedes!

hilfepan 
Fragesteller
 17.09.2017, 16:53

Danke :)

 Naja, das ist wohl relativ…

Der Anschaffungspreis ist das eine, aber eine Inspektion bei Mercedes ist mit Sicherheit teurer als bei etwa Fiat…  Ersatzteile werden auch teurer sein, ich bin allerdings sicher, dass die bei Mercedes entsprechend auch länger halten als bei Fiat! Insofern relativiert sich das bei einer längeren Haltedauer…  Was die Versicherung angeht, ist das sicherlich modellspezifisch und nicht zu verallgemeinern. 

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Mercedes vermutlich schon teurer ist, da die hauptsächlichen Kosten aus der Anschaffung und der Wartung beziehungsweise Reparatur bestehen. Wenn Du natürlich das Fahrzeug in einer freien Werkstatt warten und reparieren lässt, fällt die preisliche Differenz sicherlich schon wieder geringer aus.  hast du allerdings ein neueres Fahrzeug und möchtest Garantie und Kulanz nicht gefährden, ist die Möglichkeit eingeschränkt eine freie Werkstatt zu wählen… 

T3Fahrer

T3Fahrer  17.09.2017, 14:51

Ach so,  was es vielleicht noch zu sagen gibt ist, dass etwa BMW, Audi oder Volvo im Preis nicht unbedingt hinten anstehen… 

Meine Erfahrung ist, das die laufenden Kosten nicht extrem teurer sind, als bei anderen Modellen.

Mein Kollege hat eine um die 10 Jahre (oder vllt. ein bisschen mehr) alte Mercedes-Limousine und er sagt, der Unterhalt wäre nicht teuer.

Schon in den 90er Jahren, z. B. 94, als ich meine C Klasse neu gekauft hatte, waren die Werkstattpreise der Niederlassungen mit 230 DM schon sehr hoch.

Die Ersatzteile sind auch teuer. Nach der Garantie-Sachmängelhaftung kann man aber ausweichen auf nicht markengebundene Werkstätten.

Pech nur, wenn man Korrosionsprobleme hatte mit der erbämlichen C Klasse & man nicht bei M. in der Werkstatt war oder Inspektionstermine verpaßt hatte.

In den ersten Jahren war die Vollkasko beim C 180 erträglich, nach 6 Jahren waren dann viele Gebrauchte unterwegs & die Kaskoklasse stiegt immens an.