ist die Bachelorarbeit ein Plagiat?

3 Antworten

Ich muss "itsmeelaura" leider entgegen sprechen. Es ist leider ein Plagiat. Und zwar sogar ganz genau nach der Definition, wie sie sie angeführt hat.

Mal angenommen du entwickelst ein Produkt, und kommst aus aus irgendwelchen Gründen auf eine sehr ähnliche technische Lösung, bloß dein Lack ist anders, aber alle Funktionen sind gleich, bzw. sehr, sehr ähnlich. So wirst du dann auch, ohne es zu wissen ein Patent verletzt haben. 

Das Fazit ist dabei: Es wurde nichts sauber gearbeitet, der eigentliche wissenschaftliche Teil (Bei der BA sowie beim Produkt), die Literaturrecherche, wurde nicht hinreichend erledigt. 

Ich persönlich kenne den Jan Tegtmaier von plagiatfinder.de nicht, aber versuch es doch mal mit plagscan.com. Das ist eine professionelle Software die auch Universitäten verwenden. 

Ich arbeite seit einigen Jahren bei GWriters. Da dort auch Plagiatsprüfungen angeboten werden, kenne ich mich mit dem Thema sehr gut aus. Aus meiner Erfahrung kann ich dich und deinen Freund beruhigen. 

Bei Bachelorarbeiten werden noch keine eigenen wissenschaftlichen Erkenntnisse verlangt, sondern es soll anhand bereits verfügbarer Literatur ein Standpunkt hergeleitet werden. Je nachdem in welchem thematischen Bereich man angesiedelt ist, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich nicht schon mal jemand mit dem gleichen oder einem sehr ähnlichen Thema auseinandergesetzt hat. Das ist z.B. besonders im rechtswissenschaftlichen Bereich der Fall, weil man sich immer auf die gleichen Rechtssprechungen stützt. Dass da aus diesem Grund die Plagiatssoftware bis zu 30% Plagiate erkennt und diese auf den zweiten Blick gar keine sind, ist ganz normal und jedem Professoren bekannt. Es ist nicht so, dass man das Ergebnis der Plagiatssoftware als gegeben ansieht, sondern man schaut sich bei negativem Resultat die Ausarbeitung sowieso noch einmal selbst an. Mit einer Bachelor Thesis wird kein Student das Rad neu erfinden. Das ist auch Professoren bewusst. Zwei Optionen hätte dein Freund jetzt:

1) Er schildert die Situation, genau so wie sie auch ist, seinem Professoren. Und zwar noch vor Abgabe der Arbeit. Wenn tatsächlich nichts aus der Ausarbeitung im Internet übernommen wurde, hat dein Freund auch nichts zu befürchten. So viel Feingefühl hat man als Professor in der Regel nach etlichen durchgearbeiteten wissenschaftlichen Arbeiten und eigenen Publikationen schon, dass man Plagiate als solche identifizieren kann oder eben auch nicht.

2) Wenn dein Freund wirklich auf Nummer sicher gehen will, lässt er selbst eine Plagiatsprüfung bei einem Anbieter durchführen. Dabei sollte er darauf achten, dass tatsächlich Software verwendet wird, die auch Unis nutzen. Also solche Software, die nicht nur wortwörtliche Übernahmen, sondern auch abgewandelte und sinngemäße Textstellen erkennt. Das kann kein kostenloses Programm leisten, denn diese Ramsch-Programme führen nur eine "wortwörtliche" Google-Suche durch. Bei GWriters kannst du die Plagiatsprüfung z.B. unter [...] finden. Man erhält bei uns ein Word-Dokument, in dem betroffene Textstellen als "wortwörtliches Plagiat", "abgewandelte Textstelle, aber höchstwahrscheinlich ein Plagiat" und "eher unwahrscheinliches Plagiat, sollte jedoch nochmal manuell geprüft werden" markiert sind. Riskante Stellen kann dein Freund dann selbst noch einmal bis zur Unkenntlichkeit umformulieren oder evtl. an diesen Stellen andere Quellen finden und den Text dort ersetzen oder das durch einen GWriter machen lassen. Dann sollte er auf der sicheren Seite sein.

Das klingt schon sehr komisch.