Ich bin 20 und darf kein Pferd haben!?
Also zu meiner Situation. Ich bin 20 Jahre alt, gerade in der Ausbildung. Verdiene gesamt im Monat um die 850-900€. Arbeitszeiten sind 8:30-17:00. Ich träume seit Jahren schon vom eigenen Pferd. Reite seitdem ich 8 Jahre alt bin, hatte schon einige Pflegepferde, ... Ich nehme das Thema ziemlich ernst. Ja ich bin noch in der Ausbildung. Habe trotzdem alles bis aufs kleinste Detail kalkuliert- Zeit, Geld, Wille, alles würde perfekt passen mit Puffern versteht sich. Pro Tag hätte ich 3 Stunden PURE Zeit für das Pferd. 18:30 - 22:00 unter der Woche. An Wochenenden natürlich den ganzen Tag falls nötig. Das Problem ist meine Mutter. Sie konnte es nie verstehen warum ich Reiten gehe, es sei zu gefährlich, zu teuer, zu Zeitaufwendig, ... Sie hat leider das Auto, ohne Auto keine Fahrt zum Probereiten. (Wohne in Wien und da sind die Pferde mindestens 50-300km entfernt). Als ich es ihr gesagt habe, wegen eigenes Pferd und so, war sie absolut nicht begeistert, und spricht sogar seither nicht mehr mit mir. Viele raten mir einfach ein Pferd zu kaufen, sie kann mir ja theoretisch nichts mehr verbieten. Aber selbst denke ich, das es eine doofe Idee ist. Habt ihr vielleicht Tipps wie ich ihr die Angst nehmen kann? Wie ich ihr am besten klarmachen kann, das ich es wirklich ernst nehme und nehmen werde sobald ich ein eigenes Pferd habe? Ich liebe Tiere überalles, vorallem meinen kleinen Hund. Sie ist mein ein und alles. Genauso meine Pflegepferde. Der Wunsch vom eigenen Pferd ist einfach riesen Groß. Alles würde passen. Nur meine Mutter stellt sich quer.
26 Antworten
Wer nicht selber reitet, wird Menschen mit einem Pferdevirus wohl nie wirklich verstehen.
Als Jugendlicher ritt die Mutter von meinem Mann auch - wie der Rest der Familie mokierte er sich über das "stinkende Hobby" seiner Mutter. Jahrzehnte später steht der gleiche Mensch im Stall und pflegt hingebungsvoll sein Pferdchen. Ist durch mich eher zufällig zum Reiten gekommen und jetzt sind Pferde ein tolles Hobby.
Meine Mutter hat, als ich mir ein Pferd gekauft habe, fest damit gerechnet, dass ich es sicherlich nach einiger Zeit wieder verkaufen würde (und das, obwohl ich schon Mitte 30 bei der Anschaffung war). Pferd hab ich immer noch, Kontakt zur Mutter eher nicht mehr.... (natürlich nicht nur wegen dem Pferd).
Es gehört zum Erwachsen werden dazu, dass wir Dinge tun (dürfen/können), die unsere Eltern nicht gutheißen (müssen). In deinem Fall verstößt du ja weder irgendwelche Gesetze noch machst für dich etwas gefährliches (andere Sportarten sind auch nicht ungefährlich, falls das Argument, Reiten wäre gefährlich, kommen sollte). Also musst du für dich entscheiden, ob dir die Anschaffung eines Pferdes Diskussionen oder die beleidigte Reaktion deiner Mutter (die ich ziemlich kindisch finde), wert sind.
Ob das klug ist, sich mit einem Einkommen von nur 900 Euro ein Pferd anzuschaffen, ist die andere Frage.
Zu den Unterhaltskosten kommen oft noch andere "versteckte" Kosten mit dazu. Den von dir genannten "Zeitfaktor" kann man meiner Meinung nach vernachlässigen. Wenn du einen guten Stall hast, brauchst du nicht das ganze Wochenende bei dem Pferd zu sein - das würde sich schön bedanken, wenn seine Kumpels auf der Weide spielen und Pferdchen müsste sich "nur" mit dem Menschen abgeben....
Wenn deine Mutter sich partout nicht mit deinem Pferdekauf anfreunden will, musst du unter Umständen vielleicht damit rechnen, dass es für den Familienfrieden dauerhaft besser wäre, eine eigene Wohnung zu beziehen. Aber Pferd und eigene Wohnung mit nur 900 Euro lässt sich garantiert nicht finanzieren.
Und ich würde mich persönlich nicht von meinen Eltern finanzieren lassen, wenn ich etwas tue, was ihnen gegen den Strich geht.
Bei einem Einkommen von 900 Euro hast du aber wirklich sehr knapp kalkuliert. Was machst du, wenn dir der Stall doch nicht taugt, schließt oder sonstige Gründe dich dazu zwingen, mit dem Pferd umzuziehen. Dann eventuell ein Auto brauchst. Hast du in deine Berechnungen mit einbezogen, dass trotz eigenem Pferd Reitstunden etc. auch noch genommen werden sollten, evtl. brauchst du bei deinem neuen Pferd einen Korrekturberitt, Hilfe von einem Horsemenshiptrainer.
Mein Pferd steht in einem Trainingsstall, deshalb bekomme ich viel mit, gerade, wie knapp manche Leute kalkulieren und dann z.B. auf Reitstunden verzichten, weil sie es sich nicht mehr leisten können. Oder das angeblich sichere Geländepferd entpuppt sich als fast roh ...
Selber war ich anfangs auch in einem günstigeren Stall, bin dann wegen der Ausbildung meiner Pferde in einen anderen Stall gegangen und - entgegen meinen ursprünglichen (theoretischen) Plänen - doch nicht wieder in den alten Stall zurückgegangen.
Ein eigenes Pferd zu halten, hat sich nach meinen Erfahrungen - und ich vermute mal, auch nach den Erfahrungen einiger meiner reitenden Bekannten - in der Regel doch oft als etwas teurer dargestellt, als ursprünglich gerechnet...
Also ich hab wirklich alles miteingerechnet auch Transportkosten etc. Reitstunden, Trainingstunden etc natürlich auch. ALso das wäre dann wirklich kein Problem sachens Geld
Du bist 20! Du darfst jetzt fast alles, ausgenommen Kanzler werden.
Mit der Kohle allerdings ist es etwas schwer mit dem eigenen Pferd und dann auch noch von Wien aus, oh je oh je. Orientiere Dich mal in ländlichere Gegenden, mach ein Praktikum im Urlaub auf einem Pferdehof, das nur als Basis für Ideen die dann vlt kommen.
Du kannst Menschen, die nichts für den Reitsport übrig haben, nicht vom Gegenteil überzeugen, das habe ich an meiner eigenen Familie gesehen. Alle Nasen wurden gerümpft, wenn ich vom Reitstall zurückkam und nach Pferd roch. Das wird bei deiner Mutter auch so sein. Meine Empfehlung: Beende deine Ausbildung und kaufe dir ein eigenes Auto, dann bist du flexibel. Dann kannst du auch leichter die Kosten für ein Pferd erbringen, die ein großes Loch in die Kasse reißen. Bei mir waren es schon einmal 500 Euro, wenn der Tierarzt noch kommen musste.
monatliche kosten rechnete ich mit 500-550 mit wirklich ALLEM. Zeit,. Geld also kein Problem. Puffer auch zu genüge da, mein pferd muss operiert werden? Hier mein Geld operiert es so schnell wie möglich.
Dann bliebe nur das Problem "Fahrdienst" und das lässt sich doch regeln. Ich denke, dass du einen Führerschein hast, dann kauf dir ein kleines Auto, dann bist du selbständig und kannst immer zum Reitstall fahren, wann DU willst.
Es geht mir ja nichtmal darum. Der Reitstall wäre keine 20 Min mit dem Bus entfernt. Das Probereiten is das Problem. Gute Pferde gibts nunmal etwas weiter entfernt von Wien. Klar könnte Freunde fragen, Bekannte. Aber meine Mutter soll es wenigstens verstehen warum
Ja, das hast du recht, das Problem ist das Problem, das deine Mutter keine "Pferdefreundin" ist. Ich habe bisher noch nicht erlebt, dass sich das wandelt.
Wenn du dir ein Pferd selber finanzieren kannst und willst, dann kann dir niemand etwas dreinreden. Nur deine Mutter ist deshalb dagegen, weil sie Kosten auf sich zukommen sieht, denn mit deinem Verdienst wird sich das nicht ganz ausgehen
Unbegründet sie müsste keinen Penny zahlen. Wir haben generell zu genüge Geld aber darum gings mir nicht. Mir gings darum dass meine Mutter es verstehen soll warum ich das mache
Es müssen nicht immer alle verstehen, was man macht. Auch die eigene Familie nicht. Mach's halt und gut ist, wenn Kohle bei euch kein Thema ist...
Und vermutlich hat Deine Mutter recht. Ein eigenes Pferd ist ein teures und zeitintensives Hobby. Und jeden Tag 100km durch die Gegend fahren kostet auch einen Haufen Geld. Du kannst schlecht von Ihr verlangen dass sie dafür Ihr eigenes Auto zur Verfügung stellt. Und ein eigenes Auto zusätzlich zum Pferd wirst Du Dir kaum leisten können. Also reicht das Geld nicht! Überleg Dir doch ob eine Reitbeteiligung nicht das bessere für dich wäre wenns unbedingt sein muss.
Nein ich meinte zu Probereiten. Der Stall wo ich einstellen würde wäre 20 min mit dem Bus entfernt.
Danke! Mal eine hilfreiche Antwort. Finanzieren würde ich mich natürlich nicht. Ich habe selbst schon genügend angespart. (Ist ja nicht neu der Gedanke vom eigenen Pferd). Anfangs die 500€ monatlich werden wahrscheinlich nicht eingehalten werden, das ist mir allerdings klar. Puffer für diese versteckten Kosten etc sind natürlich vorhanden. Ich bin ja nicht doof und kaufe mir ein Pferd was ich mir eigentlich nicht leisten könnte. Will es ja bis an seinem Lebensende bei mir haben (: