humes Gesetz

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Die Natur kennt kein "Sollen". In der Natur geschieht. "Sollen" ist eine speziefisch menschliche Klasse von Einstellungen, großenteils sogar zwischenmenschlich. Es setzt voraus, dass in einer abstrakten Abbildung der Welt a) Wertungen vorgenommen werden und b) Ziele gesetzt werden.

Wir können zwar feststellen dass der Haustürvorplatz nass wird, wenn es regnet.

Erst die Wertung: Das ist aber schlecht, da werden die Leute ja schon nass, wenn sie nur vor die Haustür treten - führt zum Ziel- und sollenssatz:

Wir sollten über der Haustür ein Vordach anbringen.

Vielfach wird der Zwischenschritt nicht explizit ausgedrückt und so scheint es oft, als ob der Sollenssatz sich direkt aus der Feststellung ergeben würde.

Ich zitiere mich mal aus http://www.gutefrage.net/frage/der-naturalistische-fehlschluss

"Das heißt, dass man nicht nur aus deskriptiven (beschreibenden) Sätzen normative (Norm gebende) Sätze schlussfolgern kann. Beispiel:

Müll einfach in den Fluss werfen verschmutzt die Umwelt. ==> Man soll Müll nicht einfach in den Fluss werfen.

Das ist ein naturalistischer Fehlschluss. Er hat den Anschein, dass man nur aus einem deskriptiven Satz einen normativen ("soll") Satz schlussfolgert hat. Das stimmt aber nicht, das Argument ist elliptisch, d.h. mind. eine Prämisse/Voraussetzung ist nicht explizit genannt worden. Das vollständige Argument kann dann so aussehen:

P1: Müll einfach in den Fluss werfen verschmutzt die Umwelt.

P2: Man soll die Umwelt nicht verschmutzen. (weil blablabla)

==> Man soll Müll nicht einfach in den Fluss werfen."