Hat hier jemand Erfahrungen zum Wechselmodell (Kindesaufenthalt)?

2 Antworten

Zu empfehlen: wenn die Eltern nach der Trennung Eltern bleiben und sich nicht wegen jedem Krams in den Haaren liegen. Wenn sie nicht allzu weit auseinander wohnen und das Kind mit zunehmenden Alter mal eben kurz zum anderen Elternteil kann (also idealerweiser im gleichen Haus).

Ansonsten kann es nervig für das Kind werden, wenn es darum geht ständig hin- und herpendeln zu müssen, alle 7 Tagen quasi Koffer packen mit Schulsachen etc. Es sei denn, beide Eltern ermöglichen es, dass das Kind tatsächlich wenig mitnehmen muss beim "Umzug" und vergessene Sachen problemlos geholt werden können.

Aber die meisten Eltern sind weit, sehr weit entfernt das Wechselmodell zu leben. Und es kommt natürlich auch darauf an, inwieweit die Betreuung gewährleistet werden kann. Arbeitet auch nur einer der Beiden, dann stellt sich schon die Frage: wer passt solange auf ein zweijähriges Kind auf? Bei einem 15 jährigen nicht mehr so das Problem. Aber bei so kleinen Kindern? Dann wäre es besser, wenn das Kind einen Lebensmittelpunkt hat und der andere Elternteil das Kind JEDERZEIT sehen kann und es problemlos mit dem Umgangsrecht gehandhabt wird. Zumal eine Trennung meist auch finanzielle Nachteile für Alle mit sich bringt. Und ein Vater (sind ja meist die Väter) der quasi bis auf den Selbstbehalt runtergerecht wird,(zumindest im Trennungsjahr) wird kaum noch Geld haben eine vernünftige Wohnung für sich und das Kind zu finanzieren.

Aber letztendlich ist das Verhältnis der Eltern entscheidend! Man kann das Wechselmodell zwar auch einklagen, aber was nützt es, wenn die Eltern sich dennoch ständig rum streiten ob das Kind dort Nutella bekommt und da nur Tofu oder ob das Kind nun eine halbe Stunde länger da bleiben kann als dort.

Wechselmodell: im Grunde gut gedacht, aber in der Umsetzung scheitert es in den meisten Fällen. Und ob das Kind nun wirklich dermaßen profitiert wie Manche es einem weiß machen möchten?! Besser ein Elternteil welcher sich wirklich Zeit nimmt wenn das Kind bei ihm ist, als ein Hin-und Hergeschiebe mit Sack und Pack. Womöglich noch verbunden mit langen Fahrstrecken zum Kindergarten oder in die Schule.

Alle Kinder, die ich in der Schulzeit damit kennengelernt habe, fanden es doof, weil sie ständig mit Sack und Pack umziehen mussten und nirgendwo richtig Zuhause waren.