Geeignet für ein Studium?
Hallo Leute,
nach den Sommerferien startet bei mir die Abiturphase und dem entsprechend mache ich mir Gedanken darum, was danach passiert. Grundsätzlich strebe ich ein Studium an, allerdings bin ich mir unsicher, ob das etwas für mich ist. Nicht so sehr, weil ich nicht weiß, was ich studieren möchte, sondern ob ich den Anforderungen eines Studiums entsprechen kann.
Ich hatte meine gesamte Schullaufbahn Zeugnisse mit einem Schnitt zwischen 1,5 und 2,0 und würde schon sagen, dass ich damit zu den besseren Schülern gehöre. Zudem habe ich früh gelernt, mich zu organisieren und selbstständig zu arbeiten. Trotzdem habe ich Zweifel, ob ich für ein Studium geeignet bin und deshalb folgende Fragen:
- Wie viel anstrengender/zeitintensiver ist ein Studium im Vergleich zur Oberstufe?
- Welche Veränderungen ergeben sich in meinem Leben?
- Worauf sollte ich mich einstellen/was erwartet mich?
- Welche Kompetenzen muss man zwingend für ein Studium besitzen?
- Ist die Studienzeit tatsächlich so anstregend, wie man immer hört?
Ich würde mich freuen, wenn ein paar (Ex-)Studenten ihre Erfahrungen mit mir Teilen könnten. Aktuell interessiere ich mich sehr für ein Jurastudium, ihr dürft aber natürlich auch allgemeine Erfahrungen wiedergeben und müsst nicht zwingend die Fragen beantworten. Gebt mir bitte einen Einblick! Vielen Dank!
Liebe Grüße, Elias.
5 Antworten
- Wie viel anstrengender/zeitintensiver ist ein Studium im Vergleich zur Oberstufe?
Rechne mal realistisch mit einer 40-Stunden-Woche, wie ein normaler Arbeitnehmer. Die Summe der Vorlesungs- und Übungszeiten ist deutlich geringer, der Rest der Zeit erfolgt im Selbststudium. Ja, für ein erfolgreiches Studium sollte man mehr Zeit investieren als der typische Oberstufenschüler.
- Welche Veränderungen ergeben sich in meinem Leben?
Möglicherweise andere Stadt, eigene Wohnung. Nebenjob? Auf jeden Fall weniger Leistungskontrolle, mehr Selbstdisziplin.
- Worauf sollte ich mich einstellen/was erwartet mich?
Dich erwartet das Studium, das Du Dir ausgesucht hast. Die thematische Breite ist deutlich reduziert im Vergleich zur Schule. Dafür geht es in die Tiefe.
- Welche Kompetenzen muss man zwingend für ein Studium besitzen?
Mit dem Abitur hast Du gezeigt, dass Du nicht auf den Kopf gefallen bist und Dich mit neuen Themen auseinandersetzen kannst. Das sind schon mal gute Voraussetzungen, der Rest ergibt sich. Was man noch nicht weiß oder kann, das lernt man.
- Ist die Studienzeit tatsächlich so anstregend, wie man immer hört?
"Studere" ist lateinisch und heißt "sich bemühen". Ja, es ist anstrengend. Es ist aber auch eine tolle Zeit! Man ist jung und auf dem Höhepunkt der körperlichen Leistungsfähigkeit. Man hat keine Frau und Kinder, für die man verantwortlich ist. Man hat keinen Chef, der was von einem will - man ist vor allem sich selbst und der Wissenschaft verpflichtet. Genieße die Zeit!
Ja ist machbar, guck dir 2 Semester an und schau ob dir Jura gefällt ansonsten Wechsel.
oder du schaust dir mal Vorlesungen von Prof. Dr. Lorenz an, dann weißt du was dich bei Jura erwartet
jura ist gerade im letzten Jahr wohl wesentlich anstrengender und intensiver als alles was dz vorher gemacht hast, das Abi ist gegenüber dem Examen ein Kindergeburtstag.
bis zur examensvorbereitung ist das Studium aber recht entspannt
Die Noten sind gut, da studieren auch erheblich Schlechtere. Der Zeitaufwand ist je nach Fach und Lernvermögen unterschiedlich.
Es geht hauptsächlich um das Setzen von Prioritäten. Viele bestehen das erste Semester nicht, weil sie erstmals auswärts wohnen und jeden Tag Party machen, anstatt zu lernen. Oder mit dem Einkaufen, Aufräumen, Wäsche waschen etc. nicht klar kommen. Oder mit dem plötzliche Alleinsein nicht klar kommen. Und dann wieder raus gehen und Party machen...
Die Veränderung ist, dass du viel mehr selbständig arbeiten und auch entsprechend deine Zeit organisieren musst.
Eine andere Veränderung ist, dass du auch mehr Stoff selbständig erarbeitest, mit Hilfe vom Internet, von Tutoren, von Mitschriften der Fachschaft, von Büchern... niemand nimmt dir das die Verantwortung ab.
Such dir eine gute Lerngruppe, dann läuft das.
Jura ist sehr sehr zeitintensiv. Die meisten, die das studieren brechen es nach ein paar semestern ab, weil es zu anstrengend ist und man teilweise nächtelang durchlernen muss. Da muss dein ganzes Herzblut dranhängen, damit du das durchziehen kannst.
Es gibt viele Studiengänge, die extrem entspannt sind. Und dann hast du ja auch zwei Mal im Jahr 2 Monate Semesterferien. Ich würde fast sagen, dass Schule anstrengender war als die ersten paar Semester Uni.
Trotzdem habe ich Zweifel, ob ich für ein Studium geeignet bin
Die haben alle. ;)
Probier es. Das schlimmste, was passieren könnte, ist das du es nicht schaffst. Dann machst du eben was anderes. Aber nur wegen Zweifeln etwas nicht zu versuchen wäre unklug.
Ich fand das Studium fordernd, aber nicht anstrengend in einem negativen Sinne. Mir hat das viele Arbeiten unglaublich Spaß gemacht.