Eure Meinung zur Pension von Beamten?

15 Antworten

Ich verstehe die hier im Forum regelmäßig neu entfachte Debatte nicht wirklich. Ständig wird hier rumgemault, dass es scheinbar Berufsgruppen gibt, die angeblich zu Unrecht zu viel verdienen, zu hohe Renten beziehen oder sonst irgendwie vom Schicksal per se begünstigt werden.

Es steht doch jedem frei, einen Beruf zu wählen, der diese angeblichen Privilegien vereint. Würde man dies allerdings tun, dass wäre das Heulen und Zähneklappern groß - entweder, weil man einfach zu dämlich für solche Jobs ist, die Vorteile dieser Jobs von den Nachteilen neutralisiert werden oder man jeden Morgen pünktlich zur Arbeit erscheinen muss......

Wenn man hört wieviel % der Deutschen von Altersarmut betroffen sind und die durchschnittl. Rente bei ca. 980 € liegt und im vergleich Beamte eine Pension i. H. v. 3000 € erhalten.

Dir ist aber auch klar, dass die durschnittliche Rente eben auch die Rentenansprüche derer enthält, die lediglich ein paar Jahre gearbeitet haben oder das auf absolut geringqualifizierten Stellen getan haben?

Ja, natürlich verdient jemand der sein Abitur geamcht und Studiert hat und anschließend in den Staatsdienst geht mehr, als ein ungelernter Lagerarbeiter, natürlich erwirbt er dadurch auch höhere Pensionsansprüche, dass von dem höheren Gehalt entsprechend in die Pensionskassen abgeführt wird.

Mal ganz davon abgesehen, dass lange nicht jeder Beamte Pensionen in Höhe von 3.000 € verdient, das ist schlicht Unug.

Die Besoldungstabellen des Staates, der Länder und der Kommunen liegen offen, brauchst die nur anzusehen.

Die Pensionen berechnen sich nach einem gewissen Prozentsatz des letzten Gehalts.

https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/nw?id=beamte-nrw-2021&matrix=1

Auf eine Pension von 3.000€ Netto etc. wid am Ende kommen, wer im gehobenenn Dienst mit der entsprechenden Dienstaltersstufe gearbeitet hat, oder wer im höhrern Dienst gearbeitet hat.

Das sind dann die Pensionsansprücher Derjenigen, die mit Abitur 40 Jahre durchgearbeitet haben oder mit Studium.

Da darf man, wenn man sich über die Höhe aufregt demgegenüber auch gerne mal den jahrelangen Verdienstausfall gegenüber anderen Berufstätigen durch die verlängerten Schul- und Studienzeiten berücksichtigen, im Hinblick auf ein Studium auch die entsprechenden Kosten.

Die Einstiegsgehälter im öffentlichen Dienst sind im Übrigen auch nicht so pralle.

okieh56  12.09.2021, 09:19

Völlig richtig!

Man kann schlecht Äpfel und Birnen gegeneinander aufrechnen.

Wenn man hört wieviel % der Deutschen von Altersarmut betroffen sind und die durchschnittl. Rente bei ca. 980 € liegt und im vergleich Beamte eine Pension i. H. v. 3000 € erhalten.

Davon müssen die Beamten dann allerdings auch ne private Krankenversicherung im Alter finanzieren... und das ist NICHT billig.

Abgesehen davon, dass ich dieses Argument von wegen 'wenn man sich mal die Schulen ansieht' noch nie verstanden habe. Irgendwie frage ich das immer und niemand antwortet mir, was denn an unseren Schulen SO schlecht ist, dass immer darauf rumgehackt wird.

Ach ja... und NEIN, Beamte können NICHT früher in 'Rente' gehen (außer sie akzeptieren ABschläge bei der Pension, so wie der normale Angestellte auch) und entspannt ist der Job ganz sicher nicht. Lehrer ist einer der Jobs mit dem höchsten Burn-Out Risiko und das kommt nicht von ungefähr...

frodobeutlin100  11.09.2021, 11:22

normale Rentner müssen auch KV bezahlen ...

emib5  11.09.2021, 14:54
@frodobeutlin100

Ja. Aber deren Beitrag bemisst sich am Einkommen. Als Rentner also nach der Rentenhöhe und ist somit (deutlich) geringer, als im aktiven Arbeitsleben.

Bei Beamten ist die Höhe unabhängig vom Einkommen und steigt beständig. Da ändert dann auch das Ausscheiden aus dem aktiven Dienst nichts dran. Die Beitragshöhe bleibt konstant bzw. steigt weiter.

Pensionäre zahlen somit deutlich höhere Krankenversicherungsbeiträge, als Rentner.

frodobeutlin100  11.09.2021, 14:57
@emib5

dafür müssen doch in der PKV Rücklagen gebildet werden ....

der Neueinstieg in die PKV ist aber natürlich umso teuerer je später man einsteigt und welches Risiko zu versichern ist (außer man begnügt sich mit einem Basistarif, der inzwischen auch angeboten werden muss)

außerdem bekommen auch Pensionäre Beihilfe ....

emib5  11.09.2021, 15:16
@frodobeutlin100

Hast Du das Prinzip wirklich nicht verstanden? So wie Du hier sonst schreibst drängt sich der Gedanke auf, dass Du hier bewusste Fehlinformation betreiben willst.

Ja, in der PKV müssen Rücklagen gebildet werden. Die fangen die Kostensteigerungen aber nicht auf.

Und was Du mit einem späten Einstieg in die PKV aussagen willst, verstehe ich in dem Zusammenhang nicht. Ich habe vorgebracht, dass die PKV sich regelmäßig (aufgrund der Preissteigerungen) verteuert. Und zwar stärker als in der GKV. Das hat nichts mit dem Einstiegsalter in die PKV zu tun.
Wie ich oben schon schrieb, darfst Du die Unterschiede zwischen Beihilfetarifen und „normalen“ PKV-Tarifen nicht unter den Tisch kehren.

Und das Pensionäre weiterhin Beihilfeanspruch haben ändert an der ganzen Sache auch überhaupt nichts, da ich mich oben auf die Eigenanteile bezogen habe. Auch Rentner zahlen in der GKV (von den wegen der geringeren Einkommenshöhe geringeren Krankenversicherungsbeiträgen) nur den halben Krankenversicherungsbeitrag.

okieh56  12.09.2021, 09:23
@frodobeutlin100

„...außer man begnügt sich mit einem Basistarif, der inzwischen auch angeboten werden muss"

Dir ist schon klar, dass der sog. „Basistarif" dem Höchstbeitrag in der GKV entspricht, oder? Selbst mit Biehilfeanspruch ist das weit mehr, als die meisten Rentner in der KVdR bezahlen.

frodobeutlin100  12.09.2021, 09:37
@okieh56

Das ist nunmal Schicksal niemand wird gezwungen Beamter zu werden ... Beamte jaulen verglichen mit normalen Rentnern auf sehr hohem Niveau ... das muss man halt auch mal einsehen (wollen)

okieh56  12.09.2021, 09:42
@frodobeutlin100

Ich kenne keine „jaulenden" Beamten. Unzufrieden sind wir alle mal, aber Beamte wissen, dass sie gut versorgt sind und finde das auch völlig richtig.

In meinem Freundeskreis habe ich mehrere Beamte - alle sind sehr zufrieden mit ihrem Einkommen bzw. der Pension - ich mit meiner Rente allerdings auch :-)

frodobeutlin100  12.09.2021, 09:44
@okieh56

logisch sind sie zufrieden .... im Vergleich zu einem Eckrentner ...

okieh56  12.09.2021, 12:26
@frodobeutlin100

Warum meinst du dann, dass sie „jaulen“?

Auch ein „Eckrentner“ bekommt nach 45 Arbeitsjahren eine Rente, von der er leben kann und hatte die Möglichkeit, zusätzlich für sein Alter vorzusorgen.

Zum einen hinkt Dein Vergleich der Zahlen sehr. Da musst Du ja auch vergleichen, was die Leute im Berufsleben verdient haben. Und im Beamtentum gibt es nun einmal keine Hilfskräfte mit Niedriglöhnen mehr.

Das passt also nicht.

Dann ist das Beamtenverhältnis nun einmal ein anderes Arbeitsverhältnis, als ein Angestelltenverhältnis. Das betrifft auch die Bezüge.Es hat Vor- und Nachteile. So dürfen Beamte nicht streiken, können jederzeit örtlich versetzt werden etc.

Auch verdienen Beamte meist (teils deutlich) weniger, als. Angestellte in der freien Wirtschaft. Und nicht nur, wenn man die reinen Monatsnetto vergleicht. So müssen sie z. B. zusätzlich mehr Stunden in der Woche arbeiten als Angestellte, bekommen nur 12 x im Jahr Geld, also kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld, … Sie müssen Ihre Krankenversicherung vom Netto abführen…

Die etwas höhere Pension im Vergleich zur Rente ist da dann nur ein gewisser Ausgleich, wenn man die Lebenseinkommen vergleicht. Dazu kommt, dass die Pension immer schon versteuert werden musste und die Krankenversicherungsbeiträge im Alter im Regelfall höher sind, als dass, was Rentner bezahlen müssen.

Das hat sogar der Bund so gesehen, weswegen heutzutage immer weniger Mitarbeiter des ÖD verbeamtet werden. Das schreibe ich deswegen, weil viele Bürger annehmen, wer auf einem Amt sitzt, wäre auch automatisch Beamter.

Generell kann man sagen, auf so gut wie allen Ämtern, auf denen körperlich gearbeitet wird, hat zumeist bestenfalls die Amtsleitung Beamtenstatus. Auch in der Verwaltungsunterklasse, wie etwa Bürgeramtern, finden sich praktisch nur noch einfache Angestellte.

Nichtsdestotrotz gibt es noch viel zuviele Beamte, bei denen ich auch keinerlei Rechtfertigung für ihren Status finde. Abgesehen von Polizei und Berufsfeuerwehr. Die verdienen sich ihre Pension redlich.

Montiplex  11.09.2021, 22:26

Nun ja, Beamte sind für hoheitliche Tätigkeiten vorgeschrieben (steht in unserer Verfassung) und das sind mehr Bereiche als z. B. Polizei oder Justiz.

OnkelOzzy  12.09.2021, 08:30
@Montiplex

Das ist schon klar. Aber ist es wirklich notwendig, dass Lehrer verbeamtet werden? Zumal das auch noch regional unterschiedlich gehandhabt wird, was ziemlich unfair ist