Erst Fristlose Kündigung, jetzt Aufhebungsvertrag?
Ich habe letzte Woche eine Fristlose Kündigung wegen Diebstahls erhalten. Der Diebstahl hat aber nie stattgefunden, ich wurde auch vor der Kündigung nicht zum Sachverhalt befragt. Selbstverständlich habe ich am nächsten Tag den Arbeitgeber kontaktiert und informiert. Das Geld war in einem "Versteck". Dazu möchte ich anmerken, dass wir keine Kasse besitzen sondern das Bargeld entsprechend im Briefumschlag, an verschiedenen Orten verstecken.
Natürlich wollte der Arbeitgeber nicht einlenken und an der fristlosen Kündigung festhalten. Heute wurde mir dann ein Aufhebungsvertrag per E-Mail mit folgendem Text in der E-Mail geschickt. Erste Absatz wo ich mich bereit erkläre den Arbeitgeber nicht weiter anzuzeigen habe ich weggelassen. (Ich muss dazu sagen, dass ich meinen Arbeitgeber aufgrund der Anschuldigungen bereits wegen unlauterem Wettbewerb (er kauft Google Bewertungen) angezeigt habe. Ich bin ehrlich, wenn ich wegen etwas beschuldigt werde, was ich nicht getan habe, verhalte ich mich dem Arbeitgeber gegenüber so, wie er mir.)
"Im Gegenzug ziehen wir die ordentliche, sowie fristlose Kündigung zurück und entschuldigen uns für die Missverständnisse und Unannehmlichkeiten."
Diese Aussage alleine, ist doch der Beweis, dass das Geld nicht gefehlt hat oder irre ich mich? Man möchte mich ja jetzt schon mehr oder weniger nötigen den Aufhebungsvertrag zu unterzeichen. Wenn ich das tue, ist alles Gut, falls Nein habe ich gestohlen?
4 Antworten
Spätestens mit der Anzeige gegen den Arbeitgeber wegen Verstoß gegen das UWG war das Vertrauensverhältnis wohl grob gestört.
Grundsätzlich rechtfertigt eine Diebstahl nach den aktuellen Entscheidungen der Gerichte durchaus eine außerordentliche Kündigung. Aber eine außerordentliche Kündigung ist nie ordentlich, das ist schon ein Widerspruch in einem Satz.
Auf Verdacht außerordentlich zu kündigen ist aber nicht haltbar. Das muss klar nachweisbar sein . Im Gegenzug macht sich der AG selbst strafbar, wegen falscher Anschuldigung (bei Anzeige gegenüber der zuständigen Behörde) sonst sind andere sachverhalte wie verleumdung denkbar . Entsprechend hätte die außerordentliche Kündigung keinen Bestand vor den Gerichten.
Und das ahnt der AG, weshalb er den Aufhebungsvertrag anbietet. Dies sollte man nur dann unterschreiben, wenn man dabei ein vielversprechende Summe aushandeln kann. Denn sonst würde sich im Gegenzug eine Eigenkündigung anbieten, die Gründe dafür liegen ja wohl vor.
Komische Situation.
eigentlich gibt der Arbeitgeber zu, das was nicht gestimmt hat und es nicht unbedingt mit dir zutun hat.
aufhebungsvertrag meint das du dann da nicht mehr arbeiten sollst? Würde ich erstmal nicht unterzeichnen. Notfalls lasse dich vom Anwalt beraten.
ich persönlich würde dort nicht mehr arbeiten wollen, den AG aber auch nicht einfach so davon kommen lassen wollen.
Es ist schon frech zumal nichts nachgewiesen ist. Ignorier das erstmal und wie gesagt notfalls musst du eben zum Anwalt
Wenn Du Dich falsch behandelt fühlst, hilft nur das Arbeitsgericht.
Aber: Das Klima dort wird es dann auch nicht mehr retten können.
Mit einer ordentlichen Kündigung bin ich absolut einverstanden. Problem an der Sache ist, dass mich der Prozess wenn ich einen Anwalt beauftrage ca. 2000€ kostet. Da kein KschG angewandt werden kann und ich daher auch keine Abfindung einklagen kann, ist das ein sehr teurer Spaß. Ich möchte mich lediglich gegen die dreisten Anschuldigungen wehren, ich habe noch nie gestohlen...
Kannst Du mit Deinem Arbeitgeber noch einmal verhandeln?
Vermutlich wegen der Anzeige zu den gekauften Bewertungen hat er kein Vertrauen mehr zu dir und will dich loswerden. Wie du gerade erlebst mit allen Mitteln.
Wenn du den Aufhebungsvertrag unterschreibst, bekommst du vermutlich (oder auch nicht) ein besseres Zeugnis. Trotzdem denke ich, dass er irgendwie den Disput ins Zeugnis schmuggeln wird.
Nach der Unterschrift können dir Konsequenzen vom Arbeitsamt drohen. Bevor du das unterschreibst würde ich mich gut vorab informieren. Dort bleiben willst du vermutlich so oder so nicht, da das Klima vergiftet ist, aber auf Geldleistungen kann man ebenfalls nicht verzichten.
Das Arbeitszeugnis ist mir sowas von egal :D Das mit der Anzeige habe ich übrigens gemacht nachdem er nicht bereit war wegen der Kündigung einzulenken.
Ups, das habe ich falsch verstanden. Mit der Anzeige hätte ich gewartet, bis ich mein Zeugnis habe.
Der macht soviele fragliche Dinge, die richtigen Kracher hebe ich mir für danach auf. Einfach nur traurig, Überstunden und 6-Tage Wochen durfte ich ständig für Ihn machen und das ist der Dank. Er wollte leider nicht mit sich reden lassen... Ich habe es wirklich über Tage versucht egal ob per Mail oder Telefon...
Nicht nur das,... laß mich raten: Und dann noch Widerspruch von einer Frau....
Genau jetzt wurde mir ein Aufhebungsvertrag angeboten, diese möchte ich aber nicht unterzeichen. Ich bin ja mit einer ordentlichen Kündigung einverstanden, nur den Vorwurf des Diebstahls und der fristlosen Kündigung finde ich eine absolute Frechheit.