Ergo Versicherungsverter 500€ pro Kunde?

Hi, da bist du leider an die ERGO Pro geraten, der Nachfolger der HMI (Struktur- u. Agenturvertrieb)!

Der Mensch bei dem ich bei Ergo im Büro war meinte, es gäbe pro geworbenen Kunden im Durchschnitt 450-500€...

...kommt drauf an, in welcher Stufe des Strukturvertriebes du dich gerade befindest!

Allerdings müsse ich erst auf ein Grundseminar gehen, welches ich selber bezahlen muss (55€) damit sie sehen, "ob ich denn wirklich interessiert bin".

Wenn du zum Berufsstart noch Geld (55 € für Grundseminar) mitbringen mußt, dann ist immer höchste Vorsicht geboten...

Er meinte die Provisionssätze, also die 450-500€ pro Kunde seien gesetzlich Vorgegeben und man können Sie nachlesen.

Also "gesetzlich vorgeschrieben" ist schon mal gelogen - du kannst später mal Einsicht nehmen in die Beispielrechnung:

Nehmen wir an, man bekommt für den Verkauf eines Produkts 1000€ Provision. Diese 1000€ entsprechen 100%. Nun befinden sich durch gutes netzwerken noch 3 weitere Personen in der Struktur, jede dieser Personen hat ein Anrecht auf 40% der Provision, da Er/Sie als Tippgeber fungiert hat. Als Werber erhält man nun die Differenz zur eigenen Provisionsstufe, also 60%. Je mehr Menschen also in der eigenen Struktur tätig sind, desto höher die mögliche Vergütung.

https://www.digital-sales.de/strukturvertrieb/

Das ist völlig unrealistisch für einen Branchenfremden.

Außerdem zahlt Ergo neuen Außendienstmitarbeitern die Lehrgänge. Es ist da auch nichts gesetzlich vorgegeben, was an Provisionen fließen muss.

Da ist etwas sehr, sehr faul.

Er meinte die Provisionssätze, also die 450-500€ pro Kunde seien gesetzlich Vorgegeben und man können Sie nachlesen.

Alleine aus diesem Text kann man schon erkennen, dass man dich abzocken will.

Es gibt keine gesetzliche Vorschrift für Provisionszahlungen.

Außerdem solltest du wissen, dass es um eine selbständige Tätigkeit geht, in der du für eine Falschberatung die volle Haftung trägst. Bedeutet du musst einen Schaden der ein Kunde durch deine Beratung erleidet, mit deinem Privatvermögen ausgleichen.

Ein Vermögensschadenshaftpflichtversicherung, die man abschließen kann, erhält man nur dann, wenn man im Vermittlerverzeichnis der IHK eingetragen ist. Aber dazu muss man zuerst einmal eine entsprechende Ausbildung machen und auch noch die Prüfung bei der IHK bestehen.

Ein paar Informationen dazu findest du hier:

https://www.gesetze-im-internet.de/gewo/__34d.html

https://www.frankfurt-main.ihk.de/finanzplatz/finanzdienstleister/brancheninformationen/versicherungen/vermittlerrichtlinie/versicherungsvermittler_erlaubnis/

Die gute alte "HMI" gibt es also unter anderem Namen immer noch.

Ein Grundsatz lautet:

Fange nie einen Job an, bei dem du erst mal Geld mit bringen musst.

Google mal HMI und Strukturvertrieb, dann weißt Du Bescheid.

Du wirst auf dem Seminar heißgemacht, an alle Freunde und Verwandte Versicherungen verkaufen zu wollen. Wenn Dir das wichtiger ist und Du damit klarkommst daß Du auch Menschen dabei verlierst oder verstörst, kannst Du das machen.

Das mit den Provisionen kommt hin, allerdings verdienen die Leute über Dir das Doppelte bis Fünffache. Leidtragende sind die denen Du die Versicherung verkauft hast, da es über die Jahre über die Rendite wieder erwirtschaftet werden muß.

Das genaue aktuelle Modell kenne ich nicht, aber es kann sich ja nur um Kapitalanlage und Rentversicherung handeln. Habe mir das vor 20 Jahren mal selbst angeschaut, als die klassische Lebensversicherung noch die Cashcow war. Und heute verkäuft die ERGO die restlichen Policen an Investoren. Genau mein Humor -.-