Erfahren, dass Eltern Versicherungsbetrug begangen haben und einen Geldbetrag pauschal bekamen, anstatt Erwerbsminderungsrente für Kind - Was tun?
Inwiefern es sich um Versicherungsbetrug handelte, sei mal dahingestellt. Jetzt wäre jeglicher Betrug sowieso schon verjährt.
Zumindest erfuhr ich, dass ich durch meine Eltern damals versichert wurde, damit ich im Fall der Fälle eine monatliche Grundrente bekommen würde. Und ich vermute, dass die Versicherung vorsätzlich abgeschlossen wurde, um mich hinterher zu schädigen und dann einen hohen Geldbetrag von der Versicherung zu bekommen.
Eine ehemalige Fachärztin diagnostizierte später bei mir eine angeborene Gehirnschädigung. Es stellte sich heraus, dass dies eine Fehldignose war, und meine Gehirnschädigung durch massive Gewalt durch Misshandlung eines Elternteils bei mir entstanden ist.
Erst die (falsche) Diagnose machte es möglich, dass der Versicherungsschutz wirksam wurde. Diese Versicherung hätte eigentlich eine Absicherung für mich sein sollen und ich hätten eigentlich eine monatliche Erwerbsminderungsrente ab dem 18. Geburtstag bekommen sollen. Stattdessen haben sich meine Eltern pauschal eine Summe im mittleren sechsstelligen Bereich auszahlen lassen und somit war eine monatliche Rente hinfällig.
Dieser Betrug ist erst jetzt aufgefallen, als es schon zu spät war. Auch Misshandlungen bzw. schwere Körperverletzung sind bereits verjährt.
Das Thema beschäftigt mich, weil ich vor allem jetzt so richtig Probleme bekomme. Ich habe Probleme mit dem Jobcenter, Sozialamt und der Rentenversicherung. Ich bin 22 und bei mir wurde die Erwerbsunfähigkeit mit 18 festgestellt. Ich sollte eigentlich in eine stationäre Reha gehen; Die Kostenübernahme wurde aber von der Rentenversicherung abgelehnt, was auch mit dem Versicherungsbetrug meiner Eltern zusammenhängen könnte.
Es stellte sich bei einem EEG heraus, dass ich bleibende Schäden habe. Die Ärztin dachte sogar, dass ich einmal einen Schlaganfall hatte oder ein Aneurysma vorliegt. Dann kam mir diese Diagnose meiner ehemaligen Kinderärztin in den Sinn: Ich habe diesen Hirnschaden durch eine Schädigung bekommen. Ich meine also damit, dass ich nicht behindert geboren bin, sondern einfach nur geschädigt wurde.
Mein Problem ist jetzt, dass ich erwerbsunfähig bin, eine Reha abgelehnt wurde, und ich keinen Anspruch beim Jobcenter oder beim Sozialamt auf Leistungen habe. Mir wurde gesagt, dass meine Eltern bei mir auf unbegrenzte Zeit unterhaltspflichtig wären (was auch etwas mit dem Pauschalen Geldbetrag der Versicherung zu tun haben könnte). Zu meinen Eltern habe ich aber ein sehr schlechtes Verhältnis. Meine Eltern sind geschieden und ich habe zu einem von ihnen seit etlichen Jahren keinen Kontakt mehr.
Ich weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll. Ich bin mittellos und mir droht derzeit sogar die Obdachlosigkeit. Was könnte ich tun?
5 Antworten
Was ist denn mit dem Geld passiert? Und wer war der Begünstigte in der Versicherung? Wenn deine Eltern dich als begünstigten eingetragen hatten, was ja der Fall zu sein scheint, da du die Rente erhalten solltest im Schadensfall, dann gehört auch die Einmalzahlung dir. Deine Eltern dürfen dein Geld aber nicht einfach so für sich selbst ausgeben. Hier ist evtl. eine Forderung gegenüber deinen Eltern entstanden. Da das ganze mit einer Straftat zusammenhängt, könnten Verjährungen bzgl. der Forderung auch erst mit entdecken der Straftat beginnen. Ich empfehle einen Anwalt aufzusuchen. Da du Mittellos bist kannst du die hierfür beim lokalen Amtsgericht kannst du dir einen Beratungshilfeschein holen. Der ist für den Anwalt so gut wie Bargeld.
Wenn du möchtest kannst du auch die Versicherung informieren. Die würde sicher auch gerne ihr Geld wieder haben. Hier gilt sogar noch viel mehr: Die Verjährung der Forderung beginnt erst mit entdecken der Straftat. Auch wenn deine Eltern also keine Strafe mehr erhalten, müssten die das Geld dennoch zurückzahlen.
Außerdem werden deine Eltern die Reha wahrscheinlich für dich bezahlen müssen, immerhin haben sie den Schaden ja zu verantworten. Außerdem sind sie dir gegenüber wohl noch Unterhaltspflichtig. Auch dazu solltest du zu einem Anwalt gehen.
Natürlich bin ich auch die hauptgeschädigte Person, da ich vorsätzlich geschädigt wurde...
Also bei Vorsatz wäre sogar eine Leistung an die Versicherten bzw. an den Versich.nehmer ausgeschlossen :-((
Das kann ja die Versicherung nicht wissen. In meinem Fall ist es schon zu spät.
Du wirfst einige Begriffe total durch einander.
Eine Erwerbsminderungsrente kannst du nur von der Deutschen Rentenversicherung erhalten, setzt aber voraus, dass du eine Arbeitsstelle hattest und Rentenversicherungsbeiträge gezahlt hast. Was ich nach deinen Altersangaben nicht nachvollziehen kann.
Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung dagegen, kann man nur bei einer privaten Versicherung abschließen. Und eine privates Versicherungsunternehmen versichert niemanden der eine Gehirnschädigung hatte gegen Erwerbsunfähigkeit.
Mir wurde gesagt, dass meine Eltern bei mir auf unbegrenzte Zeit unterhaltspflichtig wären
Was auch richtig ist, Eltern sind für ihre Kinder immer unterhaltspflichtig, wenn diese nicht in der Lage sind einer Arbeit nachzugehen.
Das Jobcenter ist für dich nicht zuständig, da du nicht in der Lage bist einer Arbeit nach zu gehen.
Du kannst dich aber an das Sozialamt wenden, wenn du nicht mehr zu Hause wohnst. Dann sind die Sachbearbeiter dir auch behilflich, wie du deinen Unterhalt von deinen Eltern einfordern kannst.
Unter Umständen bekommst du auch etwas Geld zur Überbrückung.
Ich weiß nicht genau, welche Versicherung das war. Eine normale Rentenversicherung war es sicherlich nicht.
Ich meine es so, dass die Eltern ein Kind gegen Unfall versichern, hinterher vorsätzlich das Kind dauerhaft schädigen und der Versicherung erzählen, dass es ein Unfall war. Nun würde der Versicherungsschutz greifen und die Eltern können sich je nach Versicherung aussuchen, ob sie einen Pauschalbetrag möchten, oder ob das Kind monatlich Pflegegeld bzw. Rente bekommt.
Du meinst wohl eine Unfallversicherung!
Nur muss dann ein Facharzt eine Invalidität feststellen, damit du entsprechend des Invaliditätsgrades eine Auszahlung erhalten kannst.
Wenn dies nicht geschehen ist, dann bekommst du auch nichts.
Wie schon gesagt, das lief damals über meine Eltern und ich habe mit dem Betrug gar nichts zu tun!
Die Invalidität wurde damals wirklich von einer Fachärztin festgestellt. Bei einem EEG wurde ein Hirnschaden festgestellt (es sei denn ich wurde vorher vorsätzlich unter Drogen gestellt). Jedoch wäre es in beiden Fällen Betrug.
Soweit ich weiß, haben meine Eltern auch diese Auszahlung bekommen.
Da ich aber jetzt immer noch das Problem habe, mittellos bin und als erwerbsunfähig eingestuft bin, habe ich richtig Probleme mit der Rentenversicherung. Eben die Reha wird nicht von der Rentenkasse übernommen, weil meine Eltern damals diese Auszahlung bekamen.
Wenn dies nicht geschehen ist, dann bekommst du auch nichts.
Ohnehin bekomme ich sowieso nichts. Das Einzige was ich bekomme, ist jetzt Probleme mit der Rentenversicherung und den Ämtern! Eine Reha wird nämlich nicht von der Rentenkasse finanziert... und ich habe jetzt deshalb Probleme...
Die Invalidität wurde damals wirklich von einer Fachärztin festgestellt.
Und welcher Invaliditätsgrad wurde festgestellt? Was steht im Gutachten des Arztes und was wurde von der Unfallversicherung bestätigt?
Soweit ich weiß, haben meine Eltern auch diese Auszahlung bekommen.
Ist ja auch richtig. Da du damals noch ein Kind warst, konntest du den Unfallversicherungsvertrag ja auch nicht abschließen. Und der Versicherungsnehmer erhält die Auszahlung.
Da ich aber jetzt immer noch das Problem habe, mittellos bin und als erwerbsunfähig eingestuft bin, habe ich richtig Probleme mit der Rentenversicherung.
Hast du überhaupt mal in einem Arbeitsverhältnis gestanden? Wenn nein, hast du auch keine Rentenversicherungsbeiträge gezahlt und somit bekommst du auch keine Erwerbsminderungsrente von der Deutschen Rentenversicherung.
Du hast doch gar keine Ansprüche auf Rente.
Melde dich beim Sozialamt deiner Stadt- oder Kreisverwaltung und beantrage Hilfe zum Lebensunterhalt.
Tut mir leid zu lesen, in welchem Dilemma du dich befindest.
Dazu fällt mir folgendes ein:
Versuch doch mal herauszubekommen, ob du nicht für die Leistungen, die dir vonseiten deinr Eltern zustehen, eine amtliche Stelle (Sozialamt?) findest, die entscheiden kann, für diese regelmäßigen Beträge in Vorleistung zu treten und sie dir auszuzahlen.
Wenn eine rechtliche Verpflichtung dafür besteht, sollte es so funktionieren, dass vorgestreckte Leistungen von der zahlungsunwilligen bzw. -unfähigen Partei zurückgefordert werden.
Das könnte dich aus deiner jetzigen Notlage befreien.
Ob ich mit dieser Überlegung richtig liege, weiß ich nicht - aber vielleicht bringt dich dieser Gedanke etwas weiter. Alles Gute!
PS. Was ich bewundere, ist deine völlig akkurate Textgestaltung, sprachlich, logisch, stringent! Ich stelle mir für dich jede Menge Jobs vor, wo diese Fähigkeiten mehr als gefragt sind!
Das hast du dir aus den Fingern gesogen. Mit einer "angeborenen Gehirnschädigung" wärst du NIEMALS versichert worden.
Schon gar nicht hätte eine Versicherung geleistet.
Ob du misshandelt wurdest, ist eine ganz andere Geschichte. Aber auch dann tritt selbstverständlich keine private Versicherung ein.
Das wäre ja geradezu eine Aufforderung dazu, seine Kinder halb tot zu schlagen.
Das wäre ja geradezu eine Aufforderung dazu, seine Kinder halb tot zu schlagen.
Es müssen nicht unbedingt die Kinder sein. Man kann alles mögliche versichern; Autos, sich selbst, Haustier, Gegenstände usw. Es gibt ja nicht umsonst so viel Versicherungsbetrug...
Ich habe beispielsweise mal gehört, dass jemand sich selbst versichert hat, und danach sich auf Arbeit vorsätzlich selbst geschädigt hat, um hinterher der Versicherung zu sagen, dass es ein Unfall war, um dann Geld zu bekommen.
Auch das taucht immer wieder einmal auf.
Aber ein Sachverständiger kann genau beurteilen, ob sich jemand absichtlich die Hand abgesät hat.
Hallo,
oh je es tut mir so leid, was dir angetan wurde und deine Notlage! Ich würde mir mittels Prozesskostenhilfe einen Anwalt suchen, der sich in diese Richtung auskennt! Müsstest noch klären, welcher Bereich das ist und dir deinen Anwalt gut aussuchen.
Ich wünsche dir viel Glück, Erfolg, Kraft.
Danke. Diesbezüglich habe ich mich schon mal vor längerer Zeit beraten lassen. In Strafrechtlicher Hinsicht ist wohl nichts zu machen, da der Zeitpunk dieser Schädigung schon länger als 20 Jahre her ist. Versicherungsbetrug verjährt bereits nach 5 Jahren.
Bezüglich auf Unterhalt habe ich mich auch schon beraten lassen. Mir wurde gesagt, dass nichts zu machen ist. Mir wurde geraten, falls ich obdachlos werden sollte, sollte ich erneut versuchen Unterhalt einzutreiben, denn erst dann stehen die Chancen besser.
Das ist doch so himmelsschreiend ungerecht. Hast du dich mal erkundigt, ob du den Unterhalt von ihnen einklagen kannst? Normalerweise ist es doch auch so, dass wenn da Probleme zwischen Eltern und Kindern bestehen, der Staat in Vorleistung gehen muss - und sich das Geld dann von den Eltern holen muss. Diesbezüglich würde ich mal einen Rat von einem Anwalt einholen. Und ich würde mich an den weißen Ring wenden (Hilfe für Opfer von Straftaten). Vielleicht können die dich beraten, wie es weiter gehen kann.
Erkundigt habe ich mich schon. Die Chancen stehen schlecht, aber ich werde es noch mal versuchen müssen. Da ich schon über 21 bin, ist es aber sehr schwierig und ich bekomme nicht einmal mehr Unterstützung vom Jugendamt.
Hast du einen Behindertenausweis? Vielleicht lässt sich damit was erreichen? Ich verstehe nicht, dass du keine Erwerbsunfähigkeitsrente bekommst, wenn du Erwerbusunfähig bist. Ich finde das nicht logisch, dass deine Eltern zahlen sollen. Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück!
Auf solche Antworten wartet er. Er erfindet immer neue Storys um sich bedauern zu lassen.
Danke für die Antwort, das ist zumindest schon mal sehr hilfreich.
Die Hauptperson (für die diese Versicherung abgeschlossen wurde) bin ich. Da ich zum damaligen Zeitpunkt aber minderjährig war, waren meine Eltern für alles was diese Versicherung betrifft verantwortlich.
Meine Eltern haben also Anspruch gehabt, sich pauschal diesen Beitrag auszahlen zu lassen. Bereits als ich 18 war, hatten sie das Geld schon verbraucht. Wobei ich es selber nicht genau beurteilen kann, da ich bereits zum damaligen Zeitpunkt keinen Kontakt mehr hatte und meine Eltern sich bereits 2007/08 trennten.
Natürlich bin ich auch die hauptgeschädigte Person, da ich vorsätzlich geschädigt wurde und ich praktisch nur benutzt wurde, damit meine Eltern bzw. ein Elternteil an dieses Geld kommt.