Entstehen unterhaltsrückstände bei leistungsunfähigkeit?
Hallo, mein Mann ist seit einem Arbeitsunfall beruflich stark eingeschränkt und seitdem nicht mehr leistungsfähig gegenüber seinem Kind aus erster Ehe. Dies wurde dem Jugendamt auch mehrfach nachgewiesen. Eine leistungsunfähigkeit wurde auch seitens des Amtes bestätigt. Nun erhielt er eine Auflistung in Höhe der angefallenen unterhaltsrückstände der letzten 3 Jahre. Seitens des Jugendamtes wurde kein unterhaltsvorschuss gezahlt, da die kindmutter die Bedingungen dafür nicht erfüllt.
Nun meine Frage, muss mein mann tatsächlich diese Rückstände begleichen,sollte er jemals wieder leistungsfähig sein?
3 Antworten
Für die Zeit, in der er unstretig bzw. nachweislich leistungsunfähig war, muss er nichts nachzahlen, Selbst dann nicht, wenn er später eine Million im Lotto gewinnt.
Ob wirklich eine (volle) Leistungsunfähigkeit vorliegt, muss natürlich geprüft werden.
Eine leistungsunfähigkeit wurde auch seitens des Amtes bestätigt.
Welches Amt hat dies bestätigt? Und nicht leistungsfähig bedeutet hier genau was? Könnte er noch einen Job bis zu drei Stunden täglich annehmen? Ist er mit einem leistungsfähigen Partner verheiratet, der ihm im Zuge des Familienunterhaltes ein Taschengeld geben kann, welches er wiederum für den Kindesunterhalt einsetzen kann?
Gibt es einen Unterhaltstitel? Wurde dieser entsprechend abgeändert? Warum kommt das Jugendamt mit dieser Aufstellung erst 3 Jahre später? Hat die Kindsmutter regelmäßig einmal im Jahr entsprechende Forderungen gestellt?
So aus der Ferne kann man das Ganze nicht beurteilen, da viel zu viele Details fehlen. Dein Mann sollte sich anwaltlich beraten lassen und seinem Anwalt dann auch sämtliche Fakten nennen.
Und irgendwo schreibst du hier auch von Umschulung. Also zu 100%ist er dann ja offensichtlich nicht arbeitsunfähig?!
Das Problem: es gibt einen Unterhaltstitel. Und damit laufen Schulden auf... Monat für Monat für Monat...
Ja muss er. (in ganz kurz) Ihm entstehen gerade Schulden
Wenn er also in 5 Jahren wieder leistungsfähig ist durch Umschulung, das Kind dann bereits längst volljährig und eine abgeschlossene Ausbildung hat, bekommt die kindsmutter alles rückwirkend bezahlt?
Nein, stimmt nicht.
Er ist leistungsunfähig im Sinne von,das er trotz Arbeit unter den selbstbehalt von 1160euro fällt. Warum das Jugendamt jetzt damit kommt, ist uns auch ein Rätsel. Es wurde lediglich in gewissen Abständen nach seinem Einkommen gefragt,ob sich da was geändert hat. Ab und an kam eine Aufforderung, den laufenden unterhalt zu zahlen, wenn keine regelmäßigen nachweise anderes sagen. Das Jugendamt und das jobcenter bestätigten seine leistungsunfähigkeit im Sinne von unter selbstbehalt. Eine Umschulung ist geplant,weil er aufgrund der Verletzung in seinem gelernten Beruf nicht mehr arbeiten kann und jetzt einer Tätigkeit als Ungelernter nachgeht, die schlecht bezahlt ist. Es gibt einen umterhaltstitel, dieser wurde aber nicht abgeändert, weil wir immer gehofft haben,das es wieder wird, es immer mal wieder OPs gab, die Besserung versprachen etc. Es sollte ja kein Dauerzustand werden.
Mein Mann kann sich keinen Anwalt leisten und deshalb nicht beraten lassen.