Ein Arbeiter hat Abends gesoffen, und meldet sich nun krank
Wie kann ich rechtlich gegen einen Arbeiter vorgehen, der am Abend mit mehreren Kumpels einen getrunken hat?
Er hat sich heute krank gemeldet, weil er "einen dicken Schädel" hat.
Moralisch ist sein Verhalten nicht in Ordnung. Nur was kann ich arbeitsrechtlich machen?
17 Antworten
Hallo, ich habe auch schon öfters blau gemacht.
Die Sache ist ganz einfach: wenn man sich planmäßig betrinkt, so ist die Arbeitsunfähigkeit selbst herbeigeführt. Dann kann ein Arbeitgeber rechtlich ohne Probleme eine Abmahnung aussprechen.
Deshalb empfiehlt sich folgende Vorgehensweise: man sagt dem Chef einfach, daß man am Abend zuvor noch einige Freunde getroffen hat. Dabei ist es später geworden, und man hat versehentlich einen über den Durst getrunken.
Dann kann der Arbeitgeber nichts dagegen machen. Und Du meldest dich eben einfach krank, weil Du einen Kater hast. Schon oft gemacht. Der Arbeitgeber kann nichts dagegen machen.
Sollte der Chef herumzicken, holst Du dir vom Doc eine Krankmeldung (gelber Schein) Krankheitscode F10.2 (Klassifikation ICD-10)
Ich finde es sehr entäuschend dass diese Antwort als hilfreichste Antwort ausgewählt wurde. Auch die Art und Weise wie die frage formuliert war passt da nicht.
Es handelt sich bei der beschriebenen Vorgehensweise um einen Leistungsmissbrauch.
Gemäß §3 Absatz 1 Entgeltfortzahlungsgesetz besteht ein Anspruch auf Fortzahlung des Entgelts nur bei einer unverschuldeten Arbeitsunfähigkeit.
http://dejure.org/gesetze/EntgFG/3.html
Peter Kleinsorge
stimme ich zu 100% zu!
Sie sollten als erstes anweisen dass der Arbeitnehmer die AU-Bescheinigung bereits ab dem ersten Krankheitstag bei Ihnen abliefern muss.
Zudem sollten Sie darauf achten dass der Arbeitnehmer die Anzeige- und Nachweispflichten aus dem Entgeltfortzahlungsgesetz erfüllt. Für jede Abweichung von Seiten des Arbeitnehmers erteilen Sie eine Abmahnung. Damit haben Sie die Möglichkeit, nach mehreren Verstößen des Arbeitnehmers, wegen wiederholter Verletzung der arbeitsvertraglichen Nebenpflichten zu kündigen.
Sie haben auch die Möglichkeit krankheitsbedingt zu kündigen, wenn die Zahl der Kurzerkrankungen unangemessen hoch ist. Eine krankheitsbedingte Kündigung ist allerdings nicht so einfach durchsetzbar.
Eine andere Möglichkeit ist es die Krankenkasse des Arbeitnehmers zu kontaktieren und die Vorstellung des Mitarbeiters beim MDK (Vertrauensarzt) zu verlangen.
Grundsätzlich:
Es ist kein Vertragsgemäßes Verhalten des Arbeitnehmers sich am Vorabend zu betrinken und dann die Entgeltfortzahlung zu missbrauchen, da die Arbeitsunfähigkeit selbst verschuldet ist.
Richtig wäre es, wenn der verkaterte Arbeitnehmer die ausgefallene Zeit nacharbeitet, oder wenn er einen Tag Urlaub verwendet.
Peter Kleinsorge
Sehr gute Antwort. DH! Leider vergebene Liebesmüh, wenn ich sehe, welche Antwort als die hilfreichste ausgezeichnet wurde. Es ist ganz offensichtlich, daß der Fragensteller nicht etwa der Arbeitgeber ist, wie die Fragenstellung vermuten lässt, sondern wohl der Blaufeierer. Anders kann ich mir die Sternchenvergabe nicht erklären. M.E. ist die Antwort von @Kleinsorge die eindeutig hilfreichste.
Möglicherweise kannst Du ihn abmahnen wenn Du den Krankheitsgrund Sauferei nachweisen kannst.
Aber manchmal erreicht man mit Diplomatie mehr, als mit der juristischen Keule. Lass ihn im Chefbüro antreten und erkläre ihm Deine moralische Auffassung zu der Sache. Biete ihm an den Blautag entweder durch unbezahlte Überstunden, Lohnabzug oder Urlaubsabzug wieder auszubügeln und lass Dir dies unterschreiben. Wenn er nicht drauf eingeht, dann erteile ihm eine mündliche Abmahnung. Mehr kannst Du wohl nicht machen.
Bist Du der Arbeitgeber? Warst Du evtl. dabei? Hat er ein Ärztliches Attest vorgelegt mit dem Zusatz "Dicken Schädel aufgrund von Alkoholkonsum"?
Eigendlich kannst du gar nichts machen, denn 1. der Arbeitnehmer müsste schon sehr doof sein wenn er sagen würde ich bin krank weil ich zu viel gesoffen habe. 2. Würde auch kein Arzt eine krankschreibung vergeben wenn er zum Arzt geht und sagt ich habe zu viel gesoffen. ich brauch nen gelben Schein. 3. der Areitnehmer geht zum Arzt und sagt dass es ihm schon seit ein paar tagen nicht sehr gut geht, Husten Schnupfen Fieber usw. der Arzt stellt dann einen Krankenschein aus, da der Arbeitnehmer ja evtl. ne Grippe hat.
10.2 Abhängigkeitssyndrom? Ich glaube eine andere Ziffer passt da besser. http://www.lumrix.de/icd.php?f=lumrix-get&w=_self&i=0&r=f%2Ff10.xml&t=F10.2+Psychische+und+Verhaltensst%C3%B6rungen+durch+Alkohol%3A+Abh%C3%A4ngigkeitssyndrom&s=&h=1