Darf man auf einem Elternabend das Thema Mobbing ansprechen?

24 Antworten

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Liebe Kristina100396,

wenn das Thema in der Klasse neu ist, ist die Elternversammlung nicht das ideale Forum. Man sollte beim Vertrauenslehrer beginnen, bzw. mit den Lehrern der Klasse sprechen. In der Elternversammlung die "Täter" zu nennen führt nur dazu, dass die betreffenden Eltern ihre Kinder verteidigen, weil sie sich ihre Kinder nicht als "Mobber" vorstellen können. (Häufig zu Recht, weil sich Kinder eben zuhause anders verhalten als in der Schule oder gar auf dem Schulweg.)

Der Vertrauenslehrer oder der Klassleiter wird zuerst mit den Eltern der Opfer und der Täter unter vier bis sechs Augen sprechen, bevor er, wenn es gar nicht anders geht, die Öffentlichkeit einer Elternversammlung informiert.

Kristina100396 
Fragesteller
 13.01.2015, 17:50

Vielen Dank für die Antwort! Also ist es eher wie ein letzter Ausweg gedacht, wenn andere Wege nicht funktionieren?

HansKlaffl  14.01.2015, 10:49
@Kristina100396

Richtig! Wichtig ist auch Zuwendung für das Opfer. Kinder bekommen sehr leicht das Gefühl, selber für das Mobbing Schuld zu haben. Massive Konfrontation von Opfer- und Tätereltern sind in jedem Fall kontraproduktiv. Das Opfer muss und will ja in der Klassengemeinschaft mit den Tätern auskommen. Das ist dann, wenn die Eltern aufeinander losgehen, kaum mehr zu schaffen.

Kristina100396 
Fragesteller
 14.01.2015, 20:12
@HansKlaffl

Vielen lieben Dank!

Goodnight  14.01.2015, 11:24

Das sehe ich ganz anders, Mobbing muss man sofort in der Klasse öffentlich machen. Das nicht zu tun schütz die Täter. Auch nicht betroffene Eltern können auf ihre Kinder einwirken und den Mobbern das Publikum entziehen.

Kristina100396 
Fragesteller
 14.01.2015, 20:13
@Goodnight

Aber das kann nur falsch sein, es vor allen publik zu machen.

Goodnight  16.01.2015, 00:40
@Kristina100396

Nein das kann nur richtig sein. Wenn einer in einer Gruppe ein Problem hat, hat die ganze Gruppe das Problem. Mobber brauchen Mitspieler und die muss man ihnen weg nehmen. Elternhaben die Pflicht ihre Kinder zu erziehen und sich dem Mist stellen die ihre Kinder anrichten.

Ich bin selbst Lehrerin und nun wird mein eigenes Kind gemobbt. Vom Klassenlehrer bin ich etwas enttäuscht. Wir hatten ihm alles geschildert, aber ich habe mich nicht ernst genommen gefühlt.Ich habe auch mit der Mutter des Kindes gesprochen, wenn aber das Kind sozusagen auf dem goldenen Thron sitzt.... ich hatte wenig Erfolg, bzw. das Kind wurde zu Hause schon angesprochen, aber am folgenden Tag hat dann mein Kind alles dppelt und dreifach abbekommen. Ich denke wir werden das morgen beim Elternabend ansprechen, da es auch zwei Mitläufer gibt, die vom Täter beeinflusst und instrumentalisiert werden. Deren Eltern, so glaube ich, haben nicht die leiseste Ahnung von irgendwas. Wir können auch so nicht mehr weitermachen, denn mein Kind ist mal himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt.... das tut mir als Mutter auch weh. Übrigens haben wir zunächst auch bemerkt dass unser Kind ruhiger wurde und sich zurückzog, nichts mehr mit Freunden unternahm etc. Ich hatte das auf die ersten vorpubertären Züge geschoben und kam auch nicht auf Mobbing, obwohl ich ja beruflich damit zu tun habe. Das macht mich und viele andere aber auf keinen Fall zu schlechten Eltern. Letztendlich muss nun auch die Schule reagieren und man muss nach einer Lösung suchen, vor allem aber endlich die Eltern der Täterin wachrütteln, die das Verhalten ihres Kindes als Zickereien abtun. Wenn wir alle immer nur zu- bzw. sogar vorbeischauen, wird sich nie etwas ändern.

Kristina100396 
Fragesteller
 08.04.2017, 17:41

Ich hoffe, es wird sich sehr bald eine Lösung für das Problem finden.
Leider wird gegen sowas fast nie etwas unternommen.

Ich habe auch jahrelanges Mobbing hinter mir, es begann in der Grundschule und endete mit Abschluss des Abiturs. Es ist furchtbar. Zwar war es später nicht mehr dieses offensive Mobbing, dennoch wurde ich absichtlich gemieden, mir wurde nicht zugehört und ich wurde bewusst ausgeschlossen. Meine Meinung in Gruppenarbeiten zählte nicht und im Sportunterricht wollte mich auch niemand haben, obwohl ich eigentlich recht sportlich bin.

Und rückblickend finde ich, dass mehr getan hätte werden müssen! Ich hätte für mich selbst aufstehen müssen oder meine Eltern hätten sich das trauen müssen! Man hat letztlich nichts zu verlieren, denn von alleine wird es nach meiner Erfahrung nicht besser.

Wenn es zu schlimm wird, ist der Wechsel der Schule wohl die beste Option!

Alles Gute !!!

Thema Mobbing ansprechen - aber “Täter“ und “Opfer“ unter vier Augen benennen.

Ich gebe ja dem zwanghaften Schulsystem die Schuld. Hier werden Gruppen nur aufgrund ähnlichen Alters ohne gemeinsame Interessen gebildet. Es müssen sich Kinder zusammen tun, die sich außerhalb der Schule nicht miteinander abgeben würden.

Erwachsene können es sich aussuchen - Kinder müssen da durch, scheinen manche zu denken.

Kristina100396 
Fragesteller
 14.01.2015, 20:11

Damit hast du wirklich Recht! Aber anders als so wie es momentan ist, geht es nicht.

Darf man auf jedenfall. Namen der Täter sollte man nur nennen wenn man sich bei denen wirklich sicher ist. Ich halte es für ne gute Idee dass anzusprechen. Die Eltern der Mobber könnten dann zusätzlich auf ihr Kind eingehen dass es so nicht geht und auch die Eltern der gemobbten könnten sich mit ihrem Kind reden damit es dass Mobbing besser verarbeiten kann. Außerdem können Lösungen gesammelt werden dass Problem aus der Klasse zu schaffen.

Kristina100396 
Fragesteller
 13.01.2015, 17:21

Danke für die Antwort ;-)

Ich würde es nur dann ansprechen, wenn die Schule bei den ihnen bekannten Mobbingvorfall versagt, d.h. die Lehrer sind nicht in der Lage dem Mobbing ein Ende zu setzen (von der Bestrafung der Täter ganz zu schweigen).

Bei der Ansprache würde ich keinen expliziten Fall nennen. Kein Person A mobbt Person B, denn die Eltern von A versuchen unweigerlich ihr Kind zu verteidigen. Man kann aber das Problem Mobbing ansprechen und dass die Lehrer es nicht schaffen dem ein Ende zu setzen. Das werden jetzt zwar die Lehrer nicht gerne, aber ihnen wurde ja vorher die Möglichkeit gegeben es selbst zu regeln und wollten/konnten es nicht, so dass eine andere Regelung her muss.

Kristina100396 
Fragesteller
 14.01.2015, 20:09

Klasse Antwort! :) Danke!