Wie sollte man mit Mobbing am Arbeitsplatz umgehen?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
 auch nicht weggucken wenn andere gemobbt werden

Das ist beim Thema Mobbing grundsätzlich das Wichtigste. Würden die anderen sich solidarisch zeigen, hätten Mobber keine Chance und die Opfer würden sich unterstützt fühlen und gestärkt, um sich gegen den Täter zu behaupten.

Auf der Arbeit würde ich die Personen, die mobben oder mitmachen, erstmal direkt ansprechen, egal ob ich das Opfer bin oder es mitbekomme, und zwar so, dass das absolut unprofessionell ist und was das bitte soll.

Sollten sich die Leute immer noch wie im Kindergarten verhalten, gibt es nichts als zum Chef oder sonst einer hierarchisch höheren Person oder einer rechtlichen Stütze oder Aufsichts-/Ombudstelle, falls der Chef / die Chefin auch mit drin hängen sollte.

Ich habe selber nicht unbedingt Mobbing erlebt, vielleicht in der Grundschule, aber auf jeden Fall schon oft genug Ausschluss. Ich würde dieses Gefühl keinem Menschen geben wollen, auch wenn ich einmal gelästert hatte, böse Absichten hatte ich nie und mich entschuldigt. Im Erwachsenenalter ist sowas einfach nur respektlos und unangemessen, diese Leute haben Probleme oder sind Narzissten.

Vor allem: Auf der Arbeit muss man sich ja nicht unbedingt mögen, das sind so viele Menschen, dass man halt nicht mit allen auskommt, mein Gott. Aber man will doch ein gemeinsames Ziel erreichen und was LEISTEN können. Die Leistung wird durch Mobbing natürlich beeinträchtigt, das sollte allen klar sein. Damit könnte man auch argumentieren.

DerBremerLebt26 
Fragesteller
 11.10.2020, 17:33

Da bin ich vollkommen bei dir. Sowas lenkt extrem von der eigentlichen Arbeit ab und bereitet einem Konzentrationsdefizite weil man sich die ganze Zeit mies fühlt. Nach Gründen sucht wobei es eher eine Situation ist in der man missglücklich ohne Grund geraten ist. Darauf kommt man aber meist erstmal nicht von selbst und fängt an sich selbst zu hinterfragen und man verunsichert sich selbst dann auch viel. In anderen Worten es geht einfach alles Bergab mit einem wenn man nichts dagegen unternimmt und versucht es einfach zu ignorieren und zu verdrängen.

Lilas33  11.10.2020, 17:40
@DerBremerLebt26

Ja, das ist leider das Ziel des Täters. Indem er/sie das Opfer schlecht macht, erfährt er/sie eine Selbsterhöhung auf Kosten anderer. Traurige Menschen eigentlich.

Ich hoffe, du kannst aber deine Angst davor ablegen, ansonsten könnte das eine sich selbst erfüllende Prophezeiung werden... Lass' diese Gedanken los, stärke dich und freu dich eifnach auf die neue Stelle. Aus guten Gründen hast du dich ja dafür entschieden. Sag' dir, die Leute da arbeiten am gleichen wie du, die haben schon so einiges mit dir gemeinsam und wenn sie dich nicht schätzen würden, hätten sie dich nicht eingestellt. Versuch' offen zu bleiben. Ausserdem: Fehler sind menschlich. Sei nicht so streng mit dir.

Angst entsteht nur im Kopf und wenn wir ehrlich sind, hast du aktuell noch absolut keinen wirklichen Grund dazu, oder? Selbst wenn es zu Mobbing kommen sollte, du weisst doch, wie man damit umgehen kann. Du hast es ja schon mal überlebt ;) und weisst jetzt, wie du dich wehren kannst. Das sollte niemand auf sich sitzen lassen, schon gar nicht im professionellen Bereich! Durch deine Mobbingerfahrungen bist du übrigens schon um einiges stärker als viele Mitmenschen, die sich nicht mal vorstellen können, was man da so durchmacht. Und du hast durch das Überstehen schon so viel erreicht!

Das Mobbing-Tagebuch ist eine Idee, aber erst wenn du sicher bist, dass es gegen dich geht und um das Verhalten der anderen zu dokumentieren. Nicht bei jeder leicht zickigen oder kurz angebundenen Bemerkung, alle haben mal schlechte Tage und vieles meinen die meisten nicht persönlich gegen einen.

Alles Gute!

Lilas33  11.10.2020, 17:45
@DerBremerLebt26

Ausserdem ist es glaub ich das Wichtigste, unangemessenes direkt anzusprechen. Wenn dir ein Ton nicht gefällt, in dem jemand etwas zu dir sagt, oder wenn eine Aussage inhaltlich eine Grenze überschreitet, dann sag das DIREKT. Im Keim ersticken. Sachlich bleiben, aber sofort sagen, dass das aus deiner Sicht jetzt unangemessen/unnötig/unprofessionell war. Du hast damit ja auch recht.

DerBremerLebt26 
Fragesteller
 11.10.2020, 17:52
@Lilas33

Danke du bist wirklich eine sehr liebe Person! Mein bester Freund hat mir das gleiche geraten und ich glaube euch beiden auch aber irgendwo ist die Angst trotzdem da. Ich werde mich der Angst auch stellen zwangsläufig und hoffe auch positive Erfahrungen die mir das Gegenteil zeigen. Bis das nicht eingetreten ist kann man glaube ich gar nicht anders als etwas misstrauisch zu sein. Dass man die Erfahrungen schon gemacht hat und das Vorteilhaft ist stimmt wohl. Übrigens das nicht direkt ansprechen aus Angst es könnte zu mehr Konflikten führen war eines der größten Fehler.. Bei der nächsten Stelle pack ich direkt aus keine Nerven für sowas wirklich.

Lilas33  11.10.2020, 19:44
@DerBremerLebt26
Bei der nächsten Stelle pack ich direkt aus keine Nerven für sowas wirklich

Ganz genau, niemand braucht sowas. Und eigentlich muss auch den Tätern geholfen werden, deren Leben können schlimme Verläufe haben. Sobald sie schnallen, dass sie mit Runtermachen auch nicht zufriedener werden...

Gegen die Angst hilft vielleicht eine Psychotherapie oder eine Selbsthilfegruppe zum Thema Mobbing, da lernt man auch konkrete Strategien. Ich dachte auch mal, das hilft mir doch eh nicht, ich konnte aber damit eine Phobie auflösen, die mich schon mein Leben lang begleitet, also ist wohl doch was dran... ;)

Darf man eigentlich in solch einem Fall die Arbeit verweigern bis eine Lösung gefunden wurde?

Nein , das wäre Arbeitsverweigerung. Da Mobbing in der Form oft krank macht, ist der Arzt dein Ansprechpartner- er kann dich krank schreiben.

Ansonsten eine schwierige Frage auf die es keine pauschale Antwort gibt. Solange Mobbing nicht mit sexueller Belästigung einhergeht, gibt es hier kein Konzept. Zumindest hätte ich noch keins gefunden.

Was dir bleibt mit Hilfe deines Tagebuch, Zeugen und Arztberichten persönlich gegen den AG vorzugehen. Entweder Verletzung der Fürsorgepflicht oder die Täter wegen Beleidigung oder gar Körperverletzung.

Und ja ich war bereits Opfer von Mobbing, dank meiner Einstellung hat es mich nicht krank gemacht, hat mir etwas die Lust an der Arbeit genommen und lässt mich tlw. nicht schlafen. Ist mehr so das Thema mangelnder Respekt meiner Arbeit, mir bewusst Informationen vorhalten und mich zu Besprechungen nicht einzuladen alles von Seiten des direkten Fachvorgesetzten. Er hat die Einstellung, wenn ich die anderen im Dunkeln stehen lasse, leuchtet mein Licht heller. War ursprünglich mal der Grund warum ich mich hier angemeldet habe :-). Ich halte jetzt noch bis Ende des Jahres durch , dann hat sich das Thema erledigt, ob was besseres nachkommt, bleibt abzuwarten. Es betrifft nicht nur mich, es betrifft ein ganzes Team. Von 5 hatten aber nur 2 den Mumm das Thema anzusprechen und nach Lösungen zu suchen, damit waren alle Bemühungen fruchtlos. Zumal Chef 2 Gesichter hat und sehr gut täuschen kann. Er vermittelt den Eindruck des Kumpels, der dir alle Steine aus dem Weg räumt, aber um zu erkennen, dass er dir diese Steine nachwirft...... fehlt den Entscheidungsträger der Einblick.

Wenn du Opfer bist, kannst du nur versuchen dich rechtzeitig zu wehren oder wieder zu wechseln. Wichtiger finde ich es , selbst nicht zum Täter zu werden.

Man kann sich aufgrund von Mobbing krankschreiben lassen. Leider eine relativ unbekannte Tatsache.

Das sollten einige Arbeitgeber und Arbeitnehmer Bedenken. Der wirtschaftliche Schaden wäre enorm, wenn jeder Gemobbte das in Anspruch nehmen würde.

DerBremerLebt26 
Fragesteller
 11.10.2020, 18:26

Danke für die Information. Kann der Arbeitgeber dann nicht im nachhinein eine Kündigung aussprechen deswegen?

ChateauMigraine  11.10.2020, 18:42
@DerBremerLebt26

Nicht aufgrund einer Krankschreibung.

Hab damals gekündigt. Wollte mir diesen Mist nicht mehr geben..

Klar kann man dagegen vor gehen aber was bringt es einem dann in diesem Betrieb weiter zu arbeiten.

Karma regelt das. Die Dame die damals so eine gemeine abartige Hexe war hat dann woanders eine Stelle gefunden und wurde dort wegen ihrem Verhalten angezeigt. Jetzt hat sie einen Eintrag im Führunsgzeugniss und das wird in meiner Branche immer verlangt.

DerBremerLebt26 
Fragesteller
 11.10.2020, 17:21

Mann kann Mobbing also bei der Polizei anzeigen?

Wenn es einen Betriebsrat gibt, sollte man zu dem gehen