Cls 500 C219 monatliche kosten?

3 Antworten

Ich kenne jemanden, der einen Mercedes E500 Avantgarde Automatik der W211 Serie fährt (welche die technische Basis für den ersten CLS ist) - und den 2003 auch neu gekauft hat, für über 60.000 Euro bei Mercedes. Der Herr ist inzwischen 85 Jahre alt, das Auto hat 320.000 Kilometer hinter sich. Die hierfür zu tragenden Kosten sind Oberklasse pur.

Dieses Auto verbraucht im Stadt-/Kurzstreckenbereich bis zu 22 Liter Super E5 auf 100 Kilometer, auf der Langstrecke sind es immer noch selten weniger als 12-13 Liter. Inspektionen langen ordentlich zu - der Serviceumfang ASSYST B kann schon mal an die 1500 Euro kosten, wenn das bei Mercedes erledigt wird und mit Zusatzarbeiten wie dem Wechsel aller acht Zündkerzen ist selbst das noch steigerungsfähig (weiß ich von meinem Bekannten). Nicht zu vergessen sind sieben oder acht Liter Öl, die da reingehen (der braucht aber Öl nach Blatt 229.3, also kein 15W-40 für 2,99 Euro den Liter) ----> und natürlich die breiten 225er-Reifen. Dagegen sind defekte ELCODE-Schlüssel à 300 Euro, die nach 15-20 Jahren bei Mercedes immer kommen regelrechte Peanuts.

Der W211 ist die technische Basis für den ersten CLS und ansonsten ein gutes Auto, aber auch er hat grundsätzliche Schwachstellen wie die SBC-Bremse. Das ist zu verschmerzen, weil es meist nur einmal im Autoleben kommt - viel schlimmer ist bei Boliden wie dem E500 sowie dem CLS500, dass es mit den Jahren kaum noch gute und gepflegte Exemplare gibt. Die Dinger unterlagen einem so hohen Wertverlust, dass schon nach vier, fünf Jahren für 25000 Euro ein solches Teil bei der DaimlerChrysler-Niederlassung stand und unseriöse Leute angelockt hat, die zwar gerade so Raten zahlen konnten, aber nicht mehr den Kundendienst oder im dümmsten Fall selbst als Auto-Bastler tätig wurden. Solche Autos überwiegen heute - und was richtig gut ist, kostet bei der E-Klasse noch immer an die 10000 Euro oder sogar mehr - und der CLS ist noch teurer. Wenn man dann noch einen mit LPG sucht dann ist die Gefahr noch größer, dass man sich eine schlecht oder gar nicht gewartete Gurke aus x-ter Hand holt, die eigentlich am Ende ist und wo der Laptop zum Wegdrücken der zahlreichen Fehlermeldungen Bestandteil der Angebotsbeschreibung oder des Kaufpreises ist.

Motor und Getriebe sind relativ zuverlässig, die Peripherie ist viel komplexer. Zur ABC-Luftfederung muss man sagen, dass das arg ins Geld gehen kann. Es sind im Allgemeinen mehr die Nebenaggregate wie SBC, ABC, Airmatic oder COMAND, die den Geist aufgeben oder es ist im Einzelfall auch Rost, wenngleich der 211er sowie der CLS kein Roster ist bzw. nicht schlimmer rostet als ein 5er BMW oder Audi A6 seiner Zeit.

Technisch ist dieses Fahrzeug sehr anspruchsvoll und weder geeignet für einen Selbermacher noch für einen angehenden Kfz'ler, der im ersten Lehrjahr meist nur in der Berufsschule Theorieunterricht hat und im zweiten Lehrjahr mit spärlichem Werkzeugkasten Kleinigkeiten wie Ölwechsel machen oder den Altgesellen zuschauen darf.

Im Grunde sollte sich so einen Wagen heute nur kaufen, wer damals den vollen Neupreis hätte zahlen können. Wer auch nur eine Sekunde nachdenken muss, ob er sich das auch echt leisten kann oder gar einen Kredit aufnehmen muss, für den ist das ein Gebrauchtwagen der Marke "Finger weg".

Ich fahre selbst Mercedes und bin begeistert, aber ich habe mir den Traumwagen - keinen CLS - erst gekauft, als ich 22 war und wusste, dass ich mir nicht nur einen sehr gepflegten, seriösen Gebrauchtwagen aus wirklich erster Hand (meiner war dann erste Hand plus Vorführwagen eines Mercedes-Hauses, war im Prinzip das Gleiche) mit Scheckheft lückenlos leisten kann und auch den Betrieb des Wagens sowie fachgerechte Wartung und Reparatur in einer gescheiten Werkstätte anstandslos bezahlen kann. Nur zur Info: Kaputt war noch nie groß was und Verschleißteile gehen preislich, aber die mit ASSYST C vergleichbare "große" 270.000er-Inspektion im letzten Jahr kostete dann halt doch mal schlappe 1100 Euro. Das muss man erst mal "entbehren" können, beim CLS ist so was ggf. doppelt so teuer. Vorher bin ich einen stinknormalen Ford Mondeo und einen alten Audi gefahren. Das ist jetzt neun Jahre her - und diesen Weg empfehle ich auch dir, sonst wird das ein Groschengrab und eine Schuldenfalle.

Ist wohl nicht das, was du hören wolltest, aber ich bin "nur" ehrlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Da hilft dir doch gerne der autokostencheck.de weiter mit einer ersten Übersicht:

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Gruß siola55

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
 - (Geld, Auto, Ausbildung und Studium)
Von Experte rotesand bestätigt

Ich würde die kpl. Unterhaltskosten jetzt auf um die 450 bis 550 Euro schätzen. Diese Kosten sind aber variabel da die für die KfZ-Versicherung ja bei jedem anders sind. Bei Fahranfängern sind sie z.B relativ hoch. Meldet man das Fahrzeug aber über die Mutter, Vater, Opa, Oma an werden sie vermutlich drastisch sinken.

Trotzdem würde ich da erst einmal so um die + - 150 Euro einplanen. Was wirklich hart zu Buche schlägt ist der Kraftstoffverbrauch. Das Sternchen hat einen 80 Liter Tank. Bei den derzeitigen Benzinpreisen wäre man bei einmal Volltanken auch so um die 140 bis 150 Euro los. Und es ist zu vermuten das du bestimmt nicht nur 1x Volltanken musst da die Reichweite bei der Karre nicht so hoch ist.

Dazu kommt dann das du wahrscheinlich nicht unbedingt Spritsparend fahren wirst und so dann der Verbrauch nach oben rutscht. Auf 100 Kilometer liegt der bei ca. 11 Liter die knapp 380 Pferdchen wollen ja adäquat versorgt werden. Hängst du also stramm am Pedal wandert der Höher. In der Folge steigt der Verbrauch und je öfter musst du das Rüsselchen rein halten. Insgesamt wird das kein günstiger Spaß.