Bausparvertrag übers Kind gelaufen lassen?
Meine Freundin (17) hat eben ein Brief bekommen das ihr Bausparvertrag gekündigt wurde und 10.500 Euro davon abgehoben wurde. Sie wusste nichts davon und ihre Mutter hat wohl ihren Namen dafür Missbraucht, vielleicht für steuerliche Vorteile. Ihr ist das nicht ganz recht und sie wollte eigentlich bald Bafög beantragen. Ich hab wenig Ahnung davon aber könnte das Steuerhinterziehung sein oder was wurde da gedreht? Hat sie nun Nachteile oder Folgen davon? Muss sie irgendwelche Zinsen zahlen? Was sollte sie jetzt tun?
8 Antworten
Wenn sie 18 ist, kann sie sich Kopien von allen Unterlagen schicken lassen und dadurch aufklären, wer hier den Bausparvertrag gekündigt hat.
Offenbar gibt es Zwistigkeiten zwischen Mutter und Tochter und die mutter sichert sich das Geld, bevor deine Freundin 18 ist.
Die Eigentumsfrage stellt sich hier, denn es muß aufgeklärt werden, wer hat den BSV abgeschlossen, auf wessen Namen stand er, von welchem Konto wurde der BSV angespart und mit welchem Ziel?
Also: Der BGH hat enschieden, daß, wenn eine Mutter für ihr Kind ein Sparbuch auf den Namen des Kindes anlegt oder einen Bausparvertrag auf den Namen des Kindes eröffnet und bespart, dann geht das Geld immer in das Eigentum des Kindes über!
Wenn Eltern dann boshaft vor dem 18. Lebensjahr das Geld abziehen durch Kündigung, dann haben sie eine Auskehrungspflicht an das Kind.
Außerdem muß geprüft werden, ob hier Gelder zum Geburtstag des Kindes durch Dritte eingezahlt wurden oder Vermögen aus Erbschaften des Kindes angelegt wurden. Das muß aber bewiesen werden.
Ein Gespräch mit der Mutter sollte Klarheit bringen. Sollte die Mutter sich "dumm" stellen, hilft eine Strafanzeige, die man auch als minderjährige 17jährige stellen
kann. Letzteres vermute ich.
Ein juristischer Begriff für Herausgabe an das erwachsene Kind.
Also jetzt kann sie noch gar nichts tun außer der Mutter glauben?
Tja, eine Tochter sollte immer daran denken, daß ihre Mutter sie unter dem Herzen trug.
Gerade deshalb ergeben sich alle Schlußfolgerungen aus dieser Tatsache.
Es gibt schon genug zerstörte Tochter/Mutter-Beziehungen aus Dummheit, Eitelkeit, Boshaftigkeit und Arroganz.Übrigens auf beiden Seiten.
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist den Augen verborgen. (Abraham Lincoln)
Der BGH hat enschieden, daß, wenn eine Mutter für ihr Kind ein Sparbuch auf den Namen des Kindes anlegt oder einen Bausparvertrag auf den Namen des Kindes eröffnet und bespart, dann geht das Geld immer in das Eigentum des Kindes über!
Das ist nur teilweise korrekt. Entscheidend ist nämlich, dass das Kind überhaupt von dem Sparbuch bzw. BSP wusste. Wenn hingegen das Kind nie wusste, dass es solch eine Anlage überhaupt auf seinen Namen gab, durften die Eltern diese auch ohne Zustimmung und ohne Rücksprache auflösen und nach Gutdünken verbrauchen.
Zitat:
"Anders sieht es aus, wenn ein Kinderkonto ohne das Wissen der Kinder selbst eröffnet wurde. Über das auf diesem Konto angelegte Geld kann der Kontoinhaber dann je nach Wunsch und Willen verfügen, es ist sein Geld, er ist letztendlich derjenige, der das Verfügungsrecht für das Konto hat."
Zitat Ende. https://tagesgeld.info/ratgeber/ersparnisse-der-kinder/
Stimmt. Aber hier liegt der Fall anders. Sie ist 17 und sie weiß es. Siehe oben.
Stimmt.
Aber hier liegt der Fall anders.
Äh - nein.
Sie ist 17
Also Minderjährige.
und sie weiß es.
Aber erst *nachdem* das Geld abgehoben wurde. Von dem BSP wusste sie nach eigenen Angaben nichts, bis ihr eine entsprechende Auflösungsurkunde ins Haus flatterte. Das ist genau der Fall, in welchem das Geld in der Verfügung des Elternteils steht. Das Geld ist im Besitz der Mutter, und die kann nach Belieben darüber verfügen.
Siehe oben.
Jupp :-)
Kleines Update: Das Geld ist doch auf ein Zwischenkonto nur, und noch nicht im Besitz der Mutter, die verlangt jetzt eine Unterschrift von der Tochter damit das Geld auf ihrem Konto landet. Ändert das was?
Ei, ei, ei, ei ei, Böse Böse Böse! Wehe wehe wehe, wenn ich auf das Ende sehe. (Wilhelm Busch)
Heißt?^^
Wie wäre es, wenn die Tochter einfach mal mit der Mutter redet? Ohne die Zusammenhänge und die finanzielle Situation von Mutter und Tochter zu kennen, ist alles Spekulation.
Möglichkeit: die Mutter spart den BSV bereits lange an (zB um Führerschein, erstes Auto zu finanzieren). Der BSV ist nun angespart, da alt noch mit besseren Zinsen versehen: dann will die Bausparkasse den nun los werden.
Wird auch unter Umständen gemacht um die Freibeträge voll auszuschöpfen......
Wenn die Tochter nun etwas unterschreiben soll, damit das angesparte Guthaben von Konto A auf Konto B überwiesen wird ?? Spielen hier noch irgendwelche andere Dinge eine Rolle. Solange die Tochter noch minderjährig ist: warum also sollten nicht die Sorgeberechtigten allein entscheiden können?.
Warum spricht die Tochter nicht mit ihrer Mutter, um zu erfahren, was diese bewogen hat einen Bausparvertrag über ihre Tochter laufen zu lassen.
Ansonsten ist es nur klug den Vertrag vor Beantragung von Bafög zu canceln.
Steuerhinterziehung ...?? Schmunzel.... bei einem Zinsertrag von wieviel Prozent?
Wohnungsbauprämie entfällt soweit das Guthaben nicht für wohnwirtschaftliche Zwecke eingesetzt wird.
Wenn die Eltern einen BSP für das Kind abgeschlossen haben und das Kind davon nichts weiss, können sie bis zur Volljährigkeit des Kindes jederzeit und ohne Rücksprache mit dem Kind über den Vertrag verfügen. Die Tatsache, dass der BSP auf den Namen des Kindes läuft, ändert nichts daran.
Sie wusste nichts davon
Na und?
und ihre Mutter hat wohl ihren Namen dafür Missbraucht,
Unsinn.
vielleicht für steuerliche Vorteile
Das ist sogar noch größerer Unsinn. Auf einen BSP gab es maximal (bei Altverträgen) 2% Zinsen, das würde bei den Beträgen weit unter jeder Steuerpflicht liegen.
Was sollte sie jetzt tun?
Mit der Mutter sprechen, was sonst?
Das ist nicht so ganz richtig. Die Eltern dürfen das Geld dann nicht zweckentfremden sondern sie verwalten es nur Treuhänderisch
Das ist nicht so ganz richtig.
Doch.
Die Eltern dürfen das Geld dann nicht zweckentfremden sondern sie verwalten es nur Treuhänderisch
Das ist nicht korrekt. Tatsächlich ist das sogar der entscheidende Unterschied - weiss da Kind gar nichts von dem Sparkonto, dann können die Eltern über dieses Geld bis zur Volljährigkeit nach Belieben verfügen.
Woher hast du diesen Unfug denn?
So ist die Rechtslage.
Zitat:
"Anders sieht es aus, wenn ein Kinderkonto ohne das Wissen der Kinder selbst eröffnet wurde. Über das auf diesem Konto angelegte Geld kann der Kontoinhaber dann je nach Wunsch und Willen verfügen, es ist sein Geld, er ist letztendlich derjenige, der das Verfügungsrecht für das Konto hat."
Zitat Ende. https://tagesgeld.info/ratgeber/ersparnisse-der-kinder/
Es kann sogar sein, daß die Mutter das Geld abgehoben hat, um es ihr zum 18. Geburtstag zu schenken. Sonst hätte die Mutter es ja auch ihrer Tochter nicht sagen müssen. Logisch oder?
Nein, keine Steuerhinterziehung. Keine Nachteile oder Folgen. Natürlich muss sie keine Zinsen bezahlen, Zinsen bekommt man in dem Fall.
Eltern können Verträge im Namen minderjähriger Kinder schließen, sehe hier kein Problem. Wieso bespricht sie das nicht mit ihrer Mutter?
und sie wollte eigentlich bald Bafög beantragen
Wenn Mama so viel Geld hat, braucht sie das ja nicht ;)
Tja die Mutter wird wohl alles tun nichts zu bezahlen für sie (geizig). Aber danke.
Die Unterhaltspflicht besteht auch bei Geiz, darum ist das egal. :D
Tja und selbst wenn die Mutter 500.000 Euro Ersparnisse hätte ... bei Bafög muss sie nur die Erträge aus dem Vermögen angeben / einsetzen.
Die Frau ist die Mutter der Welt. Frauen müssen geizig sein, um das Leben ihrer Kinder zu erhalten. Würden Männer diese Aufgabe übernehmen, wäre der Mensch bereits vor 1 Million Jahre ausgestorben. Jede Mutter und jede Frau weiß warum.
Was genau ist eine "Auskehrungspflicht"?