Auszug ausem Elternhaus! Zusammenziehen mit Freund? Hilfeleistungen?
Hallo, ich hab ein "kleines" Problem. Gestern wurde ich von meiner Mutter, nach einem ihrer Tobsuchtanfällen ausem Haus geschmissen. Ich bin jetzt erstmal mit meinem ganzen hab und gut in dem Elternhaus meines Freundes untergekommen. Das das aber keine Lösung meines Wohnproblems dauerhaft sein kann, ist klar! Nun möchte ich, frühzeitiger als geplant, mit meinem Freund zusammenziehen, aber es fehlen uns die finaziellen Mittel dazu. Ich bin Studentin und erhalte BaFög und mein Freund beendet Ende Juli/ August sehr wahrscheinlich seine Ausbildung und wird auch von der Firma übernommen.
Meine Frage: Wo kann ich Hilfe erhalten? Zu welchen Behörden muss ich? Auf was hab ich überhaupt Anspruch?
P.S. Kindergeld bekomme ich bald schon und Unterhalt möchte ich nicht von meinen Eltern verlangen. Mein Vater wohnt mit meiner Mutter zusammen und zurückziehen ist definitv keine Möglichkeit und untragbar für mich. Ich wohne am Rande von Schleswig- Holstein und möchte gerne wegen dem Studium nach Hamburg ziehen (weiß nicht ob ich mich dann in Hamburg informieren sollte oder hier ...)
Ich hoffe ihr könnt mir iwie helfen! Danke schonmal für jeden produktiven Vorschlag!
13 Antworten
Studentin und erhalte BaFög
das heißt Du bekommst kein HartzIV oder ähnliches ...
das heißt jobben, sehen von wem man irgendwas günstig bekommen kann (gebrauchte Möbel, Hausrat etc.), evtl helfen die Eltern des Freundes Euch für den Anfang ... ansonsten mal bei Onkel, Tanten, Omas etc. rumfragen
für Deinen Unterhalt sind aber trotzdem weiter die Eltern zuständig
und Unterhalt möchte ich nicht von meinen Eltern verlangen.
Deine Eltern sind aber für dich zuständig. Du kannst nicht von der Allgemeinheit erwarten, dass sie für dich zahlt.
Außer BaföG und Kindergeld gibt es aber auch nichts, was du beantragen könntest.
Ich will auch gar nicht "Schmarotzern" oder sowas, aber ich besitze keinen Wohnsitz und ohne ummeldung keinen Bafög mietzuschuss und ohne mietzuschuss keine Wohnung, das ist nen Teufelskreis! Ich brauche erst eine Wohnung um das Geld zu bekommen für die Wohnung. Und eine Wohnung kostet nicht erst wenn der Staat den Papierkram erledigt hat Geld sondern sofort...
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Als Studentin steht dir bei eigenem Wohnsitz das Kindergeld zu. Also geh dich erst ummelden und mit der Meldebestätigung dann zur Familienkasse (im Arbeitsamt) und dort stellst du Antrag auf Ableitung. Dann wird das Kindergeld direkt an dich überwiesen. Eine Immatrikulatiuonsbescheinigung musst du dabei haben.
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Beim BaföG-Amt beantragst du Erhöhung des BaföG um den Mietkostenzuschuß. Mach mit den Eltern des Freundes einen Untermietvertrag, den wirst du dafür brauchen.
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Leider leider ist Unterhalt durch die Eltern vorrangig vor allen anderen staatlichen Geldern. Es wird dir nix übrig bleiben als Klage auf Unterhalt zu erheben.
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Wohngeld und ALG2 gibt es nicht für Studenten...zum einen stehst du dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, zum anderen ist (auf Antrag) ein Mietzuschuss im BaföG enthalten.
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Wie unzählige andere Studenten auch such dir nen Nebenjob, zB beim Mäcces. Dann hast du zusammen mit Kindergeld, BaföG udn Unterhalt genug zum Leben.
Was die eigene Bude angeht: Wie alle anderen auch heisst es halt eisern sparen und bis dahin auf Untermiete bei den Eltern des Freundes leben ...
Untermietvertrag heisst nicht, dass ihr ein eigenes Zimmer habt. Es geht dabei schlicht um den Wisch Papier, den du brauchen wirst, um dich (vorläufig) dorthin umzumelden, um die erforderlichen Änderungen bei den bereits bezogenen Leistungen vorzunehmen etc.
Schau dich in deiner Uni-Stadt mal nach Monteurspensionen um, da kann man günstig an möblierte Zimmer kommen.
Wenn du mit den Eltern des Freundes ausmachst, dass du nur an den WE dort aufschlägst und unter der Woche in der Pension nächtigst, hast du 2 Probleme fast gelöst: Die Fahrerei entfällt unter der Woche und du hättest auch in der Woce Zeit zum Jobben. Das wiederum würde helfen, die Finanznot zu lindern.
Was die Unterhaltsklage angeht: Auch wenn niox zu holöen ist, wirst du die führen müssen. Denn ohne gerichtliche Bestätigung, dass die Eltern nicht leistungsfähig sind, wirst du immer wieder darauf gestoßen werden, dass Unterhalt Vorrang hat vor irgendwelchen Leistungen aus staatlichen Töpfen. Von daher musst du den Klageweg beschreiten. Du kannst auch das Jugendamt ev. noch um Beistand bitten, dann entfällt der langwierige Rechtsweg.
Hamburg ist recht teuer ... zur not könntest du einen Kredit aufnehmen. es gibt gute Angebote für Studentenkredite momentan (Geld ist günstig)
Unterhalt möchte ich nicht von meinen Eltern verlangen
Solange du nicht den max. möglichen Unterhalt von den Eltern einforderst, bekommst du auch keine staatlichen Hilfen.
Wäre ja auch etwas unfair uns gegenüber, findest du nicht?
Meine Eltern verfügen über keine mittel um mir unterhalt zu zahlen. Selbst wenn ich etwas einfordern würde, könnte ich nichts ausgezahlt kriegen und wie schon gesagt ein Zusammenleben ist definitiv nicht mehr möglich.
Wen deine Eltern nicht über genügend finanzielle Mittel verfügen, erhälst du doch den Bafög-Höchstsatz.
Neben dem Kindergeld, dass an dich auszukehren ist, könntest du noch einen Wohngeldantrag stellen.
Weitere soziale Hilfen sind mir nicht bekannt.
Wenn man dem Grunde nach Bafög berechtigt ist, gibt es kein Wohngeld. Lg
Danke für die hilfreiche Antwort. Endlich mal jemanden, der in dem Text nicht nur "unterhalt von den Eltern" herausgehört hat sondern das ganze Problem erkannt hat.
Einen nebenjob besitzet ich, nur ist der Verdienst sehr sehr gering. Ich verbringe fast jeden Tag 5 Std. Im Zug um an meine Universität zu gelangen. Da bleiben leider nur die Wochenende zum arbeiten. Einen untermietvertrag zu erstellen wird mir hier wohl nicht möglich sein (mein freund und ich haben hier nicht mal ein Zimmer welches wir bewohnen könnten) und genau da liegt auch das Kernproblem. Im grunde genommen bin ich im Moment ohne einen Wohnsitz... In diesem Haus bin ich nur kurzweilig untergekommen, damit ich "ein Dach überm kopf habe". Ohne einen neuen Wohnsitz kann ich aber anscheinend nichts beantragen... Und ohne Bafög mietkostenzuschuss etc. Wird mir der Erhalt und der Erwerb einer Wohnung einfach nicht möglich sein.
Rechtlich gesehen sind meine Eltern unterhalspflichtig, das ist mir klar ... Aber sie können keine abgaben leisten, weil sie nichts haben. Die jährliche Bilanz zeigt immer rote zahlen. In dem Sinne möchte ich nicht nur nichts von ihnen an Unterhalt verlangen sondern es ist mir auch gar nicht möglich. Wo nichts ist kann man auch nichts herzaubern....
Trotzdem vielen vielen Dank für deine wirklich produktive Antwort.