Anwaltswechsel?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Meistens ist der "sanfte Weg" bei Verhandlungen auch immer die deutlich bessere Strategie. Deshalb sagt die Art des Auftretens und Agierens noch überhaupt nichts über die Qualität der Rechtsvertretung aus. Meinst Du nicht, daß Deine Erwartungen und Deine Möglichkeiten vielleicht nicht so ganz übereinstimmen, wenn Du keinen Anwalt findest, mit dem Du zufrieden bist?

Mitten in einem Verfahren den Anwalt zu wechseln ist jedenfalls nur in den seltensten Fällen eine gute Idee. Selbst, wenn nicht alles ganz rund läuft.

CharlyHarper 
Fragesteller
 10.09.2010, 20:28

Im Grunde bin ich da absolut Deiner Meinung. Wer brüllt und schreit hat nicht immer automatisch Recht. Natürlich hat man Erwartungen und ist kritisch was die Erfolgsaussichten betrifft. Bei 20 Jahren steht auch eine ordentliche Abfindung dahinter. Aber wie würdest Du es bewerten, wenn Dein Anwalt Schriftstücke nicht liest bzw. ihm nicht sofort 2 auffallende Ungereimtheiten ins Auge stechen ? Mir als Nichtjurist aber beim 1. durchlesen !!!!

skyfly71  11.09.2010, 00:06
@CharlyHarper

Du solltest bedenken, daß es einem Nichtjuristen sehr schwer fällt, das Wesentliche von dem Unwesentlichen zu unterscheiden. Ich les in meinem Job auch nicht alles, was ich auf den Schreibtisch bekomme - wo sich ein Außenstehender vielleicht drüber echauffieren würden. Aber man lernt im Laufe der Zeit einfach nur zu unterscheiden, was wesentlich ist und was nicht.

CharlyHarper 
Fragesteller
 11.09.2010, 07:44
@skyfly71

Geht mir auch so und auch das kann ich nachvollziehen. Aber wenn vor Gericht behauptet wird, ich hätte für eine Dienstleistung nur 25 € ansetzen dürfen und in den internen Protokollen des Arbeitgebers (Info an den Betriebsrat zur anstehenden fristlosen Kündigung meiner Person deswegen) steht dann ich hätte 40 € ansetzen dürfen und nicht 55 € wie ich tatsächlich gemacht habe - dann sind das aber elementare Dinge, die auffallen müssten oder ?

skyfly71  11.09.2010, 10:04
@CharlyHarper

Dann hast Du ja aber trotzdem immer noch mehr angesetzt, als Du durftest. GENAU das meine ich: Solch ein Detail mag Dir als Betroffener auffallen und Du regst Dir zurecht darüber auf - am Sachverhalt wird es aber vermutlich GAR nichts ändern.

CharlyHarper 
Fragesteller
 11.09.2010, 14:24
@skyfly71

Ich muss nun etwas mehr ins Detail gehen. Es handelt sich hier um eine Vergütung für Vertriebsmitarbeiter. Die haben eine grundsätzliche Vergütungsvereinbarung an die ich mich gehalten habe - im Gegenteil in Abstimmung mit meinem Chef haben wir diese sogar reduziert,im Sinne des Unternehmens. Hierfür hätte es lt. Vorgabe sogar 110 € gegeben !!! Und diese Unterschiede in der schriftlichen Kommunikation an den Betriebsrat und das was vor Gericht behauptet wird, dass muss doch meinem Juristen auffallen und da muss er doch nun "energisch protestieren" ? Und das meine ich mit Vertrauensverlust meinerseits - hoffe das ist nun so klarer nachvollziehbar ?

skyfly71  13.09.2010, 00:23
@CharlyHarper

Ja, ist es. Dann sag es Deinem Anwalt doch und er wird es entsprechend verwenden. Es wäre wohl vermessen zu erwarten, daß der sowas alles auf dem Schirm hat. Auch wenn es der Anwalt ist - das sind Details, die durchaus mal untergehen können.

wenn es bereits der dritte Anwalt ist, liegt der Fehler wohl bei Dir und Du scheinst überhaupt keinem Anwalt zu trauen und da fragst Du um Rat???

CharlyHarper 
Fragesteller
 10.09.2010, 20:25

Vielen Dank. Ich hatte ernstgemeinte Frage gestellt und "freue" mich daher auch über jede ernsthafte Antwort......wie war Deine Antwort nochmal ?!

Julchen0307  01.11.2015, 13:35

Wie können Sie ein solches Urteil fällen, indem Sie nicht einmal den wahren Sachverhalt kennen, sind Sie vielleicht auch Anwalt ?

Dass ein Anwalt mit der Gegenseite paktiert ist äusserst selten und nur dann für ihn sinnvoll, wenn es um sehr hohe Summen geht, wo er kräftig mitverdienen könnte. Wie harsch ein RA seine Schriftsätze verfasst hat nix mit der Rechtssprechung zu tun. Das Gericht denkt sich gar nix. Das Gericht gibt dir auch keine Gerechtigkeit, sondern fällt ein Urteil. (Den feinen Unterschied solltest du beachten)

CharlyHarper 
Fragesteller
 10.09.2010, 20:33

Bei 20 Jahren gehts um viel Geld für mich, da sehe ich manche Dinge einfach kritisch. Wenn mein Anwalt aktuelle Schriftstücke der Gegenseite ans Gericht nicht liest,diese im Vergleich zum Sachverhalt in der Klageschrift erheblich abweichen mir grundsätzlich nur auf Anforderung Kopien zukommen lässt, Schreiben trotz mehrfacher Aufforderung nicht vorher mit mir abstimmt, dann bekommt man "komisches Bauchgefühl". Das Gericht beurteilt nach Fakten und wenn diese wichtigen Fakten aber nie angesprochen werden bzw. nie schriftlich aufgeführt werden und im persönlichen Gespräch mir aber die Wichtigkeit mitgeteilt wird - dann sieht man Erfolgsaussichten schwinden

Bleiben Sie bei Ihrem Anwalt,ein nochmaliger wechsel wird nicht vorteilhafter sei.Ein Brief von einem Anwalt sollte in der Regel rechtssicher sein deshalb werden hier Standartformulierungen verwand und ein "Klüngel" ist wie schon oft bewiesen manchmal sehr hilfreich.