Anonymer Tipp an Gewerkschaft?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Gewerkschaften sind keine Organe der öffentlichen Rechtspflege, von daher meine ich, anonyme Tipps würden eher im Papierkorb, als auf dem Tisch eines Anwalts landen. Vielleicht würden sie es registrieren, vielleicht sogar auf Mitarbeiter zugehen, aber meiner Erfahrung nach gehe ich davon aus, dass deine Mühe umsonst wäre.

Selbst Behörden bekommen häufig Wind von Unregelmäßigkeiten und ignorieren das - sind Arbeitsplätze gefährdet, stünde die öffentliche Hand in der (Zahlungs-) Pflicht und das wird gerne vermieden.

Um auch nur eine geringe Erfolgsaussicht zu gewährleisten, müsstest du dich persönlich kümmern. Meist geht sowas aber gründlich in die Hose. Verlass' dich im Übrigen nie auf Kollegen, auch wenn sie in persönlichen Gesprächen heftigst ihre Solidarität bekunden. Wenn es ums Eingemachte geht, fallen die meisten um wie Stubenfliegen.

Ich habe einen Großteil meines bisherigen Berufslebens Unregelmäßigkeiten bekämpft und häufig auch für andere Verantwortung übernommen. Am Ende war ich in jedem einzelnen Fall der Depp. Oft wurde ich sogar von den glühendsten "Mitstreitern" nicht nur verraten und hintergangen, sondern danach auch noch geschnitten, weil ich "böses Blut" ins Unternehmen brachte.

Mein Tipp: Wenn es dir zu bunt wird, such' dir einen anderen Job, und versuche, deinen eigenen Hintern im Trockenen zu halten, es lohnt sich gerade in solchen Betrieben nicht, den Kopf für andere hinzuhalten. Wer längere Zeit irgendwelchen Mist mitmacht, hat es nötig. Er wird seinen Job notfalls auch mit Beschönigungen oder Lügen gegen dich verteidigen, egal wie gut du das meinst. Du wirst keine Zeugen finden, niemanden der deine Angaben stützt und damit stehst du allein auf weiter Flur.

Optimus777 
Fragesteller
 16.02.2012, 20:13

Danke für die Antwort...

Ja da wirst du recht haben. Mir geht es momentan gründlichst gegen den Strich, die ganze Belegschaft wird verarscht! Neulinge ab Zeitpunkt X bekommen 28- statt 26 Urlaubstage und arbeiten 3h weniger in der Woche + höherer Grundlohn als andere am Anfang.

Aussage flüchtig von Chef und Personalabteilung: " Sonst bekommen wir keine Leute mehr, aber wir brauchen neue." Die alten "Hasen" (auch Abteilungsleiter) die unter anderem 10Jahre+ dabei sind, haben fast ALLE noch 26 Urlaubstage und arbeiten 3h wöchentlich länger.

Wir sind in keiner Gewerkschaft, haben kein Betriebsrat! Nach außen HUI, stehen immer in der Zeitung wie toll die Firma wächst und Arbeitsplätze schafft. Aber innen PFUI!

Natürlich kannst du dich anonym an die Gewerkschaft wenden (Brief ohne Angabe von Namen und Adresse schreiben). Aber um was geht es denn genau? Denn vllt. ist die Gewerkschaft gar nicht zuständig für sowas. Oft ist der 1. Ansprechpartner erst mal der Betriebsrat eines Unternehmens (sofern es einen gibt). Und auch dort kannst du sagen, du möchtest nicht namentlich genannt werden und dann wird das auch berücksichtigt.

Optimus777 
Fragesteller
 16.02.2012, 12:33

Das ist u.a. das Problem, es gibt kein Betriebsrat! ( 300 Beschäftigte )

KriLu  16.02.2012, 13:13
@Optimus777

Warum habt ihr keinen Betriebsrat? o.O Ihr dürft aber bei der Größe einen haben. Ab 201 Beschäftigten hat der Betriebsrat 9 Mitglieder, die sogar von ihrer beruflichen Tätigkeit freigestellt werden, um sich voll und ganz der Betriebsratstätigkeit zu widmen.

Wie dem auch sei, ihr braucht einen Betriebsrat ;-) Und wegen deiner Frage: versuche es halt anonym über die Gewerkschaft. Das geht halt am besten durch einen Brief, in dem du keine Kontaktdaten + Name angibst.

klar ist es möglich.

ein zettel ohne namen ins brieffach werfen und schon nimmt die sache ihren lauf.

und natürlich müssen die dem nachgehen.

mehr sinn hat es aber persönlich hin zu gehen. du brauchst keine konsequenzen von deinem arbeitgeber zu fürchten, denn würde er dich, weil du ihn angeschwärzt hast, benachteiligen, wäre das wiederum ein weiterer punkt, den du an die gewerkschaft vorbringen könntest

peterprunken  16.02.2012, 12:30

Warum müssen sie?

Das geht die gar nichts an! Es sei denn ein Gewerkschaftsmitglied dieser Gewerkschaft meldet Unregelmäßigkeiten persönlich und nicht anonym.

Dann kann die Gewerkschaft zB. bei der Bildung eines Betriebsrates helfen.

Vielleicht ist das eher etwas für das Gewerbeaufsichtsamt. Eine Gewerkschaft ist in erster Linie für ihre Mitglieder da. Und eine Gewerkschaft wird niemals etwas gegen irgendwelchen Unregelmäßigkeiten in einem Betrieb stellen, der nicht zB. durch einen Personalrat/Betriebsrat, indem Mitglieder von ihnen sind, unternehmen.

Deine Frage ist sehr ungenau!

Eine Gewerkschaft kann nicht von sich aus tätig werden, erst wenn es einen Betriebsrat gibt, kann sie helfend mitwirken. Ansonsten hat eine Gewerkschaft keinerlei Befugnisse in Firmen.

Optimus777 
Fragesteller
 16.02.2012, 12:33

Das ist u.a. das Problem, es gibt kein Betriebsrat! ( 300 Beschäftigte )