Angst um Arbeitsstelle in der Probezeit. Klartext reden?
Hallo,
ich habe am 1. September eine neue Arbeitsstelle als Handwerker bei einer Behörde angetreten. Also im öffentlichen Dienst. Nicht Beamter sondern zivilist.
Als Grundsatz bei Krankheiten gilt dort: Wenn man Krank ist (Erkältung/Grippe), sollte man das nicht überspielen und nicht denken das es schon harmlos sein wird, sondern lieber fernbleiben und zum Arzt bzw. sich wegen Covid testen lassen.
Der Grundsatz gilt für uns zivilisten und für die Beamten.
Allerdings ist es ja so, dass man in der Probezeit gekündigt wird, wenn man krank war.
Nun ist es so gekommen das ich Fieber habe und es mir schlecht geht. Bin dann zum Arzt, muss noch zum abstrich und bin diese Woche krankgeschrieben.
Sobald es mir besser geht und das Ergebnis negativ ist, würde ich wieder zur Arbeit gehen. Das dürfte dann Donnerstag sein.
Sollte ich mit dem Vorgesetzten klartext reden ob ich mir schonmal was neues suchen soll? Dann könnte man die Zeit sinnvoll nutzen bis die Kündigung kommt. Oder sollte ich mich lieber überraschen lassen ob was kommt. Oder einfach an die Vertrauensperson vom Betriebsrat wenden?
Was würdet ihr in der Situation denn tun?
5 Antworten
Seit wann wird man gekündigt wenn man in der PZ krank war? Das ist absolut kein Grund für eine Kündigung, krank kann jeder werden. Wenn das natürlich erheblich oft vorkommt und Zweifel daran bestehen das der Mitarbeiter der Stelle gerecht wird, dann kann eine Kündigung erfolgen, aber doch nicht wegen einer Krankheit die ein paar Tage dauert.
Wie kommst du auf die Idee, dass man generell gekündigt wird, wenn man in der Probezeit mal krank wird? Ja, es gibt leider Arbeitgeber, die so fern von jeglicher Realität sind, dass sie solche Vorgehensweisen an den Tag legen. Aber der öffentliche Dienst gehört da in aller Regel nicht dazu. Und ganz besonders nicht mitten in einer Pandemie.
Wichtig ist vor allem, dass du dich direkt morgens bei der Arbeit meldest, wenn du krank bist ("unverzüglich nach Bekanntwerden der Erkrankung" laut Gesetz). Zudem ist es dann für den guten Eindruck in der Probezeit sehr sinnvoll, wenn du dir direkt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung beim Arzt holtst und diese auch auf schnellstem Weg zu deinem Vorgesetzten schickst (zum Beispiel schon mal als Foto per Mail vorab, das Original direkt in die Post geben).
Außerdem solltest du beachten, dass innerhalb der ersten vier Wochen eines neuen Jobs nicht der Arbeitgeber, sondern die Krankenkasse die Lohnfortzahlung leistet. In diesem Fall MUSS dann auch zwingend der große Schein der AU zur Krankenkasse, damit du für die Krankheitstage dein Geld bekommst!
Aber darüber hinaus solltest du dir echt nicht den Kopf zerbrechen wegen einer vermeintlich sicheren Kündigung durch Erkrankung in der Probezeit. Nicht, wenn du ansonsten gut in deinem Job bist und dich anständig, fleißig, pünktlich und zuverlässig dort verhalten hast!
Es gibt Menschen, die viel reden, wenn der Tag lang ist ;). Lass dich von denen mal nicht so verunsichern.
Bei der Arbeit heute Morgen gemeldet hattest du dich aber hoffentlich schon, oder? Du kannst auch durchaus morgen früh deinen Vorgesetzten noch mal anrufen und Bescheid sagen, wie der aktuelle Stand der Dinge ist. Also, dass ein Test gemacht wurde, wie lange zu auf das Ergebnis warten musst und dass die AU in der Post ist, laut der du so und so lange krankgeschrieben bist. Das macht dann einen positiven Eindruck.
Ja klar das habe ich gemacht :) Er meinte auch, ich solle mich einfach nochmal melden wenn es länger dauern sollte. Konnte ihn aber heute leider nicht mehr erreichen weil der Arzttermin so spät war :/
Deshalb werde ich morgen früh wieder durchrufen und bescheid sagen. Würdest du erwähnen das du so früh wie möglich wieder kommen würdest?
Nein, würde ich nicht. Es ist selbstverständlich, dass man wieder arbeiten geht, wenn man wieder gesund ist. Und genau so, dass man eben nicht arbeiten gehen kann, wenn man noch krank ist. Sag also, wie lang die AU geht und wann du ein Testergebnis bekommst. DAS sind die eindeutigen, klaren Fakten, die ein Arbeitgeber wissen muss und darf. Nicht mehr und nicht weniger :).
Unbedingt Klartext reden. Sage ihm, Du hast Angst vor einer Kündigung. Gleichzeitig willst Du die neuen Kollegen nicht anstecken.
Sage ihm, dass Du normal nicht oft krank bist, doch die Anspannung der Probezeit eine Ausnahmesituation für Dich ist und bitte ihn um Rat.
Sollte runtergehen wie Öl. ;-)
Also mit dem Vorgesetzten jetzt? Oder meinst du erstmal den Betriebsrat um rat bitten?
Unbedingt der Vorgesetzte. und nur der.
"Betriebsrat" bekommt schnell ein Vorgesetzter in die falsche Kehle. Das klingt, als hättest Du zu ihm selbst kein Vertrauen. WENN dich der Vorgesetzte kündigen möchte in der Probe, dann tut er das auch.
d.h. der Betriebsrat schadet viel von der Anstrenung und Optik her und bringt überhaupt nichts.
Wegen so ner Krankschreibung willst du gleich wie ein gereiztes Tier auf deinen Vorgesetzten los? Dann bist du wirklich deinen Job los.
Als ob man im öffentlichen Dienst wegen sowas gleich gefeuert wird, Blödsinn
Wie kommst du denn darauf, dass du bei einer Krankheit deine Probezeit nicht überstehst. Ist man mit dir zufrieden dann übernimmt man dich. Bleibe ganz ruhig.
Die Erfahrungen, die ich 30 Jahre in der Medizin machte, sprechen leider das Gegenteil-
In wieweit 30 jahre ERfahrung mit der Medizin? Bist du krank?
Ich war in der Medizin tätig.
ok, aber ein neuer Mitarbeiter der in der Probezeit für 1-2 Wochen krank wird, verliert nicht deshalb seinen Job.
Ich habe in der Gewerkschaft gearbeitet und da laufen solche Sachen schon auf.
Hallo, was bedeutet das genau? Wie meinst du das mit der Gewerkschaft?
Ich habe beim DGB gearbeitet. Da bekommst du ja eine menge mit. Kündigungen in der Probezeit bei einer Erkältung gab es da nicht. wenn es Kündigungen wegen Krankheit (i.d.Probezeit) gab, dann waren das schwerwiegende Erkrankungen, die den Arbeitgeber vermuten ließen, dass der Arbeitnehmer auch in Zukunft häufiger ausfällt oder seinen Job wegen der Gesundheit nicht so gut ausführen kann.
Aber gerade jetzt in der Coronazeit, ist der öffentliche Dienst froh, wenn da kein potentiell erkrankter MA in die Firma kommt.
Hallo und danke für deine Antwort.
Es ist halt so das mir das jeder sagt, dass es so kommen wird. Andererseits habe ich nur die Regel der Dienststelle befolgt. Also wäre beides nicht richtig gewesen. Egal wie ich es gemacht hätte. Krank zur Arbeit oder nicht zur Arbeit :/
Die AU habe ich leider heute erst sehr spät bekommen. Deshalb konnte Sie von der Post nicht mehr mitgenommen werden. Sie wird dann wohl morgen auf den Weg gehen und am Mittwoch da sein. Ob die interne Poststelle das so schnell verteilt kann ich nicht sagen. Eine Mailadresse von ihm habe ich leider nicht. Die vier Wochen sind schon um.