2000€ Netto im Monat Immobilienfinanzierung?

7 Antworten

Mal überschlagen:

Wenn Du 180.000 EUR finanzieren würdest und 2% Darlehenszins und 1% Tilgung vereinbaren könntest, hättest Du eine Rate von 450 EUR monatlich an die Bank. So eine Finanzierung läuft dann gute 30 Jahre.

Jetzt müsstest Du Rücklagen für Reparaturen und Sanierung hinzurechnen und dazu am besten ein Risikopuffer für Mietausfalle kalkulieren. Dazu kommt ein kalkulatorischer Aufwand für Abrechnungen und Verwaltung.

Für die 20.000 EUR, die Du selber als Eigenkapital hineingesteckt hast könntest Du ja anderweitig auch eine Rendite erwarten. Diese müsstest Du auf jeden Fall erreichen. Sonst wäre das Ganze ein Minusgeschäft für Dich.

Mal komplett aus der Luft gegriffen, würde ich also mindestens 600 EUR als Kaltmiete voraussetzten, um langfristig nicht draufzuzahlen. Das ist für eine Wohnung, die 200.000 EUR Wert ist, kein Selbstläufer.

Die Monatsmiete wird in der Gesamtbetrachtung selten direkt einen monatlichen Gewinn ergeben. Der langfristige Gewinn liegt eher darin, dass die Wohnung ja irgendwann komplett Dir gehört.

Gefahren lauern bei der Zinsentwicklung und beim normalen Vermieterrisiko (Ausfälle, Mietnomaden, etc.). Der Wert der Immobilie selber kann natürlich auch schwanken. Chancen liegen aus meiner Sicht vor allem in der Wertsteigerung einer Wohnung durch clevere Aufwertung. Handwerker und Bauunternehmer können mit überschaubarem Aufwand den Wert und das Niveau einer Wohnung aufbessern und Mieteinnahmen langfristig steigern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
SkillOnPoint 
Fragesteller
 19.06.2020, 16:53

was meinst du mit anderweitig in Garagen investieren?

Bleistein  19.06.2020, 17:04
@SkillOnPoint

Nein, in dem Fall geht es um eine fiktive Rendite für eine Anlage von 20.000 EUR in andere Assetklassen. Die Alternative zu einem Investment in Immobilien ist ja z.B., dass Du Deine 20.000 einfach für 30 Jahre in einen Mischfonds packst und dort ohne zusätzlichen Aufwand im Schnitt 5% Rendite bekommst. Ohne den ganzen "Stress" könntest Du also 1000 EUR pro Jahr als Rendite einfahren.

Jeder Unternehmer und Investor sollte sich also fragen, ob das Unternehmerrisiko und der Aufwand der Rendite auch angemessen sind oder ob es sinnvoller ist, das Geld einfach in Finanzanlagen zu packen und dafür seine Ruhe zu haben.

Wurmlochstation  19.06.2020, 17:07
@SkillOnPoint

Ich würde mit 16 versuchen in ein ETF investieren(mit Zustimmung von Eltern). Später lässt sich die Wohnung von alleine Finanzieren, ohne dass du arbeiten musst. Dividense und Kurssteigerung macht langfristig ein gewaltiges Unterschied. Wenn du dein ganzes Kapital ausgibst, kann dein Geld nicht mehr für dich arbeiten. Also erst investieren, dann kannst du die Wohnung ja immer noch vermieten und hast 2 Quellen von passives Einkommen

1.Frage: Bekommt man überhaupt eine Immobilienfinanzierung?

Könnte klappen, zumindest für eine kleine 2-3 Zimmer ETW.

Die 20.000,- € EK sind das Nettovermögen, abzgl. evtl. sonstiger Darlehen (Auto, Urlaub, Möbel, etc.)?

2.Frage: Wenn diese Monatlich Gewinnerwirtschaftet kann ich direkt danach wieder eine Immobilienfinanzierung starten?

Kommt drauf an. Das Einkommen nach Steuern aus der Vermietung ist ein positiver Cash-Flow und der Verkehrswert der Immobilie abzgl. der offenen Tilgung ist ebenfalls Eigenkapital.

Ps: Ich bin 16 und Interessiere mich sehr für Immobilien wenn ihr mir Vllt ein paar Bücher empfehlen könntet über Immobilien würde ich mich sehr Freuen.

Gerald Hörhan und Alex Fischer sind die Immobilien Cracks. Auf YouTube Immobilien mit Kopf.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Du hast auf deine anderen Immobilienfragen schon teilweise ganz gute Antworten bekommen, sogar auch von einem Immobilien-Makler.

Wenn du selbst keine Miete zahlen musst, dann kannst du dir auch schon mit 2.000,- Euro eine Immobilie (zwischen 150.000-200.000,- Euro) finanzieren. Ohne nötiges Eigenkapital wirst du damit aber die nächsten Jahre keinerlei Gewinn erzielen.

Bücher werden daran auch nicht viel ändern.

Wenn du wirklich so ein starkes Interesse an diesem Gebiet hast, rate ich dir ernsthaft eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann zu machen.

Mit viel Glück, Ausdauer, Geld und Leistung schaffst du dann vielleicht auch irgendwann mal deine gewünschten 20-30 Immobilien.

Eigenkapital: 20.000€

Guter Anfang.

1.Frage: Bekommt man überhaupt eine Immobilienfinanzierung?

Für eine Garage? Ja. Für eine werthaltige Wohnung, die mit Gewinn vermietet werden kann? Nein.

Realistisch kostet eine ETW in passabler Lage, die mit einer Blickweite von 20+ Jahren werthaltig vermietet werden soll, etwa ab € 350.000.-- aufwärts. Und das ist keine Luxus-ETW, sondern dafür bekommt man in den Metropollagen vielleicht 2ZKB mit etwa 45m³. Aber dafür brauchst du wenigstens ein EK von 30% des KP zzgl. NK, also eher ab € 100.000.-- aufwärts.

2.Frage: Wenn diese Monatlich Gewinnerwirtschaftet kann ich direkt danach wieder eine Immobilienfinanzierung starten?

Nein, weil dein Nettoeinkommen (und vor allem dein finanzieller Spielraum) ja bereits durch die Finanzierung der ersten Immobilie entsprechend geschmälert wird. Dein Brutto-Einkommen ist zwar um die Miete höher, aber das zählt im Rahmen der Finanzierungsprüfung nicht bzw. nur zu einem geringen Teil mit. Die Bank würde prüfen, ob du *ohne* Mieten (-> Mietausfall etc.) in der Lage bist, die Hypothekarraten zu bezahlen. Wenn dein bereinigtes Netto-EK natürlich bei € 3.500.-- + X liegt, dürfte das klappen.

Eigenkapital, Sicherheiten, Erfahrung..am besten reichlich von allem

dann klappt’s auch mit der Finanzierung

Ob 20.000€ EK Ausreichen ist abhängig vom Kaufpreis... 20-30% solltest du haben...

Vampire321  19.06.2020, 16:28

Ach ja... ein festes Einkommen brauchst du auch und volljährig musst du sein