Treuhandkonto für Bestattung?

4 Antworten

Ich habe das einmal für jemanden abgeschlossen, da die einzige Tochter in Kanada lebte.

Dann hatte ich nochmal mit einem bestehenden Vertrag zu tun und habe gegen das Sozialamt geklagt, da die Bestattungsvorsorge nicht zum Schonvermögen gehört.

Für meine Eltern habe ich jeweils kurz vorher Verträge abgeschlossen, damit ich mir nicht dann unter Zeitdruck überteuerte Verträge einhandel. Wir mussten dann nur die Urkunden in deren Briefkasten einwerfen, das fand ich gut. Die Rechnungen kamen dann später.

Ich würde nicht Jahre vorher Geld an eine Firma bezahlen, vielleicht gibt es die Firma später gar nicht mehr.

Und die Preise entwickeln sich ja auch, ebenso der Markt. Wer heute der günstigste Anbieter ist, muss es in 5 Jahren nicht sein.

Ich würde mich am liebsten gar nicht damit auseinandersetzen.

Das ist für viele so, obwohl es der völlig normale Ablauf des Lebens ist.

Ich kann Dir schreiben, wie ich es gemacht habe.

15.000,.- Euro auf einem gesonderten Konto. Es ist hinterlegt, wer Vollmacht hat in einer notariellen Verfügung, in der auch steht, wie mit mir zu verfahren ist, wenn ich mal nicht mehr entscheiden kann.

Ich habe auch dafür gesorgt, dass kein übermäßiger Aufwand betrieben wird, denn die bevollmächtigten Personen, dürfen den Rest unter sich aufteilen. Ich kann auch davon ausgehen, dass der preiswerteste Anbieter genommen wird,

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein, lieber eine Sterbeversicherung.

Nen Bekannter hat ein Treuhandkonto eingerichtet, der spätere Betreuer hat nicht gesehen, das das ein Treuhandkonto war, hat das als normales Sparkonto angesehen und auf dies Konto alle überschüssigen Beträge angesammelt da war dann zum schluss ein 5 Stelliger Betrag drauf, den wir abzüglich Bestattungskosten vom Bestatter zurückfordern mussten, was mit erheblichem Aufwand verbunden war.

Ich würde mich mit einem Bestatter Deiner Wahl zusammensetzen und dieses Thema mit diesem besprechen - eigene Erfahrungen habe ich (noch) keine, habe dieses Thema aber auch auf dem Schirm - da mein Kind mit einiger Wahrscheinlichkeit in der Zukunft im weit entfernten Ausland leben wird, möchte ich dies für das Kind so einfach wie möglich halten.

Was eine Urnenbestattung kostet, hängt sehr maßgeblich davon ab, WO die Urne denn bestattet wird. Meine Familie hat einen Baum in einem Friedwald 'gekauft' - da können 8 Urnen bestattet werden (an älteren Bäumen auch mehr, bis zu 20 Plätze sind möglich). So einen Baum kann man in diesem speziellen Friedwald aktuell ab 2.890 € erwerben - das geht bis 7.490 €. Darin sind zwei Bestattungsplätze enthalten, jeder weitere Platz kostet 350 €. (Als wir den Baum 'gekauft' haben, war das Kostenmodell noch ein anderes). Liegezeit bis 99 Jahre.

Auf dem hiesigen Friedhof kostet ein Urnenreihengrab in Eigenpflege 900 €, in städtischer Pflege 1.300 €. Liegezeit hier (ländlich) i.d.R. 30 Jahre, in der Stadt teurer und kürzer.

Dann kommen die Kosten der Einäscherung (Verbrennungssarg 200 - 500 € Markierungsstein 50 €, Eigentliche Einäscherung ~ 300 € lt. Angaben auf der Seite des sich ebenfalls zufällig in meinem Wohnort befindenden Krematoriums), der Urne sowie derAushebung und Schließung der Grube (im hiesigen Friedwald sind das für Aushebung und Schließung incl. der biologisch abbaubaren Urne 450 €). Da gibt es leider keine allgemeingültigen Kosten - die Friedhofssatzung sollte aber auf der Homepage Deiner Heimatgemeinde einsehbar sein. Der Bestatter bekommt natürlich auch Geld für seine Leistungen.

In 'unserem' Friedwald sind weder Grabschmuck noch eine Grabplatte auf dem Boden erlaubt, am Baum hängt ein Schild mit Namen und Daten der Bestatteten, in unserem Fall hat mein Kind eine Zeichnung angefertigt, die darauf abgedruckt ist - das ist dann natürlich etwas teurer. Kommt der nächste dazu, wird ein neues Schild angefertigt, es wird also nicht abgehängt und mit einem zweiten Namen versehen.

Das ist ein Wald und soll auch einer bleiben. Natürlich kann man eine Blume ablegen oder dergleichen, dagegen hat keiner was - aber nichts, was nicht von allein verrottet. In einem benachbarten (katholischen - räusper) Friedwald sind Bodenplatten und Grabschmuck erlaubt - und mMn sieht es dort aus wie auf einer Müllkippe. Da werden dann Grablichte, Fotos und diese Steine mit (un)sinnigen Erinnerungssprüchen aufgestellt und stehen (ausgebrannt, verwittert oder verblichen) wochenlang herum bzw werden vom Wind verweht, Schleifen und Bindematerial aus Plastik oder Metall genauso, der eine hat eine Schieferplatte, der daneben eine aus Marmor und der dritte eine Baumscheibe - ich (!) finde das echt furchtbar.

In Friedwäldern gibt es meistens Führungen, in denen alles erklärt wird - eine gute Möglichkeit, sich dem Thema zu nähern, meiner Meinung nach, man kann aber auch einfach mal dort spazieren gehen (und sich natürlich auch die Urnengräber auf den in Frage kommenden Friedhöfen ansehen - da gibt es ja 'Mini-Gräber', die wie kleine Erdbestattungsgräber aussehen, Urnenfelder, anonyme Urnenfelder, Urnenwände und -stelen - unendliche Möglichkeiten)

Eifelia  04.12.2023, 16:43

PS: Wenn man das erste Familienmitglied bestatten hat lassen, wird das Nachdenken zu diesem Thema meiner Erfahrung nach leichter.

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Gaenseliesel  04.12.2023, 19:39

☝️sehr interessante Ausführung, Danke !

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