Hallo zusammen,
folgender Sachverhalt:
Meine Eltern wohnen auf einem Bauernhof (nur minimal Landwirtschaft im Nebenerwerb), sind beide Rentner bzw. Pensionär und es steht die Idee im Raum den Hof an mich zu verkaufen.
Dafür würden wir das Wohnhaus so umbauen, dass 2 Wohneinheiten entstehen, eine für mich, eine für meine Eltern. Die Umbaukosten übernehme ich, Bauantrag läuft.
Es soll ein Geschäft wie unter Fremden sein, keine Schenkung, ortsübliche Miete usw..
Folgende Optionen liegen auf dem Tisch:
- Hof wird zum Wert laut Gutachten an mich verkauft und ich vermiete eine Wohneinheit an meine Eltern zu marktüblichen Konditionen.
- Den Eltern wird in der Wohneinheit ein lebenslanges Wohn-/Nießbrauchrecht eingeräumt und der Hof wird zum Wert laut Gutachten abzüglich des Wertes für das Wohnrecht an mich verkauft.
Welche Variante ist finanziell im Normalfall für meine Eltern sinnvoller/fairer, welche für mich?
Ich rechne das, für meine Eltern, so (vorausgesetzt ist, dass sie genau so lange leben wie statistisch erfasst):
Option 1: Jahreskaltmiete (inflationiert mit 2%) x statistische Lebenserwartung = gezahlte Miete
Option 2: Jahreskaltmiete x Kapitalwert der Lebenserwartung = Wert Wohnrecht
Schlussfolgerung: Die gezahlte Miete übersteigt den Wert des Wohnrechts um ca. 125000€, also ist das Wohnrecht ein großer Vorteil für meine Eltern.
Gibt es da einen Denkfehler?
Die Summe, die die Eltern bei Option 1 zusätzlich erhalten, wird nicht verzinst, da eine Anlage am Kapitalmarkt in dem Alter als nicht sinnvoll angesehen wird.
Für mich sehe ich das so, dass es kaum einen Unterschied macht.
Bei der Option mit Wohnrecht spare ich mir die Finanzierungskosten für den Wert des Wohnrechts, bekomme aber eine kleinere Summe gezahlt und habe keine Abschreibung von Zinsen und der Umbaukosten der Wohnung.
Bei der Option mit Miete bekomme ich über die Jahre eine Summe gezahlt, die um 125000€ höher liegt, muss im Gegenzug aber Finanzierungskosten und Steuern zahlen.
Da das Geld nicht vorhanden ist, sondern finanziert werden müsste, habe ich keine Verzinsung meines eingesparten Kapitals bei der Option mit Wohnrecht eingerechnet.
Die Rechnung ist etwas zu umfangreich um sie hier zu posten, ich komme aber in etwa auf das gleiche Ergebnis. Ist das generell realistisch?
Ich bevorzuge demnach die Variante mit dem Wohnrecht, da meine Eltern hier 125000€ einsparen, anstatt das Geld quasi über mich in Form von Steuern auf die Mieteinnahmen an den Staat weiterzuleiten (andere Überlegungen bzw. möglicher Sicherheiten, möglicher Umzug usw. sollen nicht betrachtet werden, es geht rein um den finanziellen Aspekt beider Optionen).
Ich würde mich freuen, wenn mir jemand bei dem Thema weiterhelfen könnte.
Vielen Dank im voraus!