Das hängt von deinem jährlichen Brutto ab und/oder wie viele Kinder du hast :).
Generell finde ich Riester nicht so schlecht. Ich nutze es auch, allerdings habe ich damals eine fondesgebundene Versicherung abgeschlossen. Ich wusste nicht, dass es auch Fondssparpläne im Riestergewand gibt.
Bei mir sieht die Sache z.B. so aus: - Single mit Jahresbrutto bei Spitzensteuersatz (6-stelliges Jahresbrutto) - in den Riestervertrag werden jährlich 2100€ gezahlt - ich bekomme "nur" 154€ Förderung, allerdings kommen noch 800€ Steuererstattung hinzu - wie die Sache nun mit Kindern aussieht, kann ich nicht sagen, dazu einen Experten fragen
Demnach zahle ich jährlich ca. 1156€, tatsächlich erhält die Versicherung aber 2100€ von mir. Durch meinen Vertrag ist mir die Einzahlungssumme garantiert, also z.B. 35 (Jahre) x 2100€ = 73.500€. Sollte sich mein Steuersatz in dieser Zeit nicht ändern, werde ich in dieser Zeit 40.460€ eingezahlt haben. Das ergibt eine jährliche Verzinsung von 3,10% p.a. falls die Riesterversicherung 0% Verzinsung erbringt. Erbringt die Versicherung jedoch 2% p.a. (was allgemein als mickrig gesehen wird), so wird die Endsumme ca. 107.000€ betragen. Gerechnet auf meine Einzahlungen, werden diese somit mit 4,89% p.a. verzinst. Gar nicht so schlecht und wenn die Versicherung noch profitabler wirtschaftet, dann umso besser natürlich :P. Daher lohnen sich Fondssparplan Modelle hier besonders, denn auf 35J. sollten hier 5% p.a. durchaus drin sein (was 7,67% p.a. Gesamtverzinsung entsprechen würde).
Natürlich hat das Ganze einen Haken und das sind die Kosten. Eine Versicherung hat in der Regel deutlich höhere Gebühren als andere Finanzprodukte. Hier muss man aufpassen und je nach Produkt kann das selbst auf 35J. locker 1-2% p.a. Rendite weniger bedeuten. Außerdem darf ich zumindest laut meinem Vertrag nicht die volle Summe auszahlen lassen, sondern max. 30% bei Renteneintritt. Der Rest wird verrentet, das aber lebenslang, d.h. lebt man lange (90+), dann ist das gut, kratzt man frühzeitig ab -> Pech gehabt! Aber ich sehe es so, wenn man unter der Erde liegt, spielt es keine Rolle mehr wie man gelebt hat, wenn man aber länger als geplant lebt, dann freut man sich über die Vorsorge ;).
Ein weiteres Problem ist die Nachbesteuerung, denn anders als bei Finanzprodukten wird bei Riesterrente das gesamte Kapital versteuert und es sind KV/SV zu bezahlen. D.h. sowohl die große Auszahlung als auch die mtl. Rentenzahlung werden als Einkünfte behandelt.
Allerdings muss das nicht unbedingt ein Problem sein. Ich bin privat versichert und da es wohl bis dato so bleiben wird, werde ich keine KV-Beiträge auf das Kapital zahlen müssen (dafür ist die PV eben im Alter sehr teuer :( ).Bzgl. SV-Beiträgen weiß ich jetzt nicht genau was da anfällt. Sinn macht es als Renter ja nicht, noch AV/RV zu zahlen, aber wundern würde es mich nicht. Und der Steuersatz dürfte für die Meisten im Alter deutlich niedriger sein als in der Einzahlphase. Ist aber zu berücksichtigen, so dass unterm Strich die Riesterrente nun nicht wirklich so renditestark ist wie oben angedeutet, sich aber von anderen Rentenversicherungen durchaus hervorheben kann.
Fazit: Wie bereits in anderen Antworten zu lesen, kann sich Riestern bei Spitzenverdienern und/oder bei vielen Kindern lohnen. Sie sollte aber meiner Meinung nach nicht die einzige Vorsorge sein. So gehen die o.g. 944€ Steuererstattung (und noch ein wenig mehr g) bei mir noch in Wertpapiere. Das ist definitiv sinnvoller als ein zusätzlicher Urlaub im Jahr. Und wegen der Nachbesteuerung mache ich mir jetzt nicht so den Kopf, da wird sich in 35J. sowieso noch zig mal was ändern. Und sicherlich, wenn ich dann als Rentner Spitzensteuersatz leiste, tut die Nachbesteuerung weh. Allerdings sollte ich dann keine finanziellen Probleme haben :)