Wieso wurden KZ-Aufseher verurteilt, die haben ja nur Befehle ausgeführt?

8 Antworten

Niemand wurde gezwungen in die SS einzutreten und niemand wurde gezwungen dann Dienst im Konzentrationslager zu machen. Ausserdem rechtfertigt der

https://de.wikipedia.org/wiki/Befehlsnotstand

keine Verbrechen. Und Aufseher im Konzentrationslager können sich wirklich nicht auf ein "davon habe ich nichts gewußt und ich habe auch nichts gesehen" zurück ziehen.

In der historischen Forschung [8] ist kein Fall dokumentiert, wonach ein Untergebener wegen der Nichtausführung eines offensichtlich verbrecherischen Befehls nach § 47 Abs. 1 Nr. 2 Militärstrafgesetzbuch verurteilt worden wäre. Eine Gefahr für Leib und Leben von Seiten der SS- und Polizeigerichte drohte also nicht, wenn etwa ein Angehöriger der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD einen Befehl verweigert hätte.

Weil man sich so produzieren kann indem man auch noch den letzten Halbtoten aus dem Altersheim und vor Gericht zerrt, natürlich die kleinen Befehlsempfänger. Dabei wird geflissentlich übersehen das sowohl die so gen. "BRD" als auch die untergegangene SBZ in ihrer Gründungsphase auf hochrangige Personen, Politiker und Miliärs aus dem Reich zurückgriffen, schlicht weil diese kompetent waren und gebraucht wurden, daher auch nie vor ein Gericht gestellt.

Am Unverständlichsten war mir als man eine über 90jährige alte Dame vor ein Jugend (!) - Gericht zerrte weil sie als junges Mädchen zur Funkerin in einem KZ dienstverpflichtet wurde - und ihrer Dienstverpflichtung auch nachkam.

Ein Kurt Georg Kiesinger wurde nie vor Gericht gestellt.

Bis 2011 hat die deutsche Justiz insoweit "rumgeeiert" . Die Rechtsprechung änderte sich mit dem Prozess gegen John Demjanjuk vor dem Landgericht München, wo festgestellt wurde, das jeder der bei diesem.industriellem Morden mitgemacht hatte, auch als Mörder zur Verantwortung gezogen werden konnte.

Seitdem haben immer wieder Staatsanwälte ehemalige KZ Wärter vor Gericht gebracht, die sich nach Kriegsende gut eingerichtet hatten und sich bis dahin in Sicherheit glaubten.

Aufseher oder Mörder ? Wenn du als Aufseher im KZ eingesetzt wurdest, dann hättest du einem Befehl gefolgt.

Dass du als Aufseher hunderte von Menschen erschossen hast, ist das Mord.

Leider wurden nicht all diese Mörder vor Gericht gestellt. Was bringt es, wenn man einen über 90 jährigen, jetzt vor Gericht zerrt, dem man tausende von Morden anlasten kann ? Man wusste wo dieser Mörder wohnt. Hat jahrzehntelang nichts gegen ihn unternommen. Das ist aber kein Einzelfall.

Oder was ist mit denen die Befehle für den Transport tausender Menschen in die Konzentrationslager unterschrieben ?

Da erinnere ich mich an einen der stets verneinte, einen solchen Befehl unterschrieben zu haben. Erst Recherchen von Journalisten brachten die Wahrheit an den Tag. Transportbefehl, unterschrieben von einem, der dann ein hohes politisches Amt über Jahre begleitete. Erst als man ihm die Tatsache vor Augen hielt, trat er von seinem Amt zurück. Warum wurde der nicht vor Gericht gestellt und verurteilt , wenn eindeutige Beweise gegen ihn vorliegen ?

Befehlsnotstand und somit eine gewisse "Unschuld" besteht, wenn (Zitat aus Wiki): „wenn die Tat ,zur Rettung‘ begangen worden ist"

Diese Fälle wurden daraufhin untersucht. Allein Aufseher im KZ/Mitglied in der SS zu werden erforderte eine gewisse Bereitschaft zu entsprechenden Taten.

Anders sieht es mit Erschiessungsbefehlen von Zivilisten an den kleinen Frontsoldaten aus.

Woher ich das weiß:Recherche