Wiedereinstellung nach Kündigung/ Erfahrungen? Habt Ihr gute Tipps?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du bist also, abgesehen von einer Abmahnung wieder in Deinem Betrieb tätig. Ein Kammertermin mit quasi Aufhebung der Kündigung ist selten und wird vom Arbeitgeber als Katastrophe gesehen, denn aus seiner Sicht ist das Signal an Kollegen verheerend, auch wenn sie alle Opportunisten und Verräter sind.

In den 90ern wurde ich wegen Vorbereitung und Kandidatur für eine Betriebsratswahl gefeuert. Sie haben sehr schnell einen Kollegen gefunden, der mich bei einem Diebstahl beobachtet haben wollte. Glücklicherweise hat der Richter wegen der parallel laufenden Betriebsratswahl die Kündigung aufgehoben und nach fast 9 Monaten durfte ich als Einkäufer wieder in den Betrieb.

Sie steckten mich in ein winziges Büro ohne Tageslicht, in dem ich stumpfsinnigste Arbeiten verrichten sollte. Da die Kollegen im Betrieb nicht mehr mit mir sprachen, ich separate Pausen machen musste und Urlaub quasi nur im November bewilligt bekam, war der Arbeitstag blanker Horror, den mir der Personalchef ganz offen angedroht hatte. Als ich dann wieder quasi wöchentlich ein Abmahnung bekam (z.B. weil ich meinen Computer nicht ausgeschaltet hätte, eine Mappe bei mir verschwunden sei oder ich außerhalb meiner Pausenzeiten in der Kantine gesessen hätte..), habe ich mit dem Rechtssekretär der Gewerkschaft selbst einen Aufhebungsvertrag angeboten mit einer weit überdurchschnittlichen Abfindung und das Kapitel war abgeschlossen.

Damit will ich sagen, dass Du verdammt gut aufpassen musst. Der Arbeitgeber wird vermutlich keine Gelegenheit auslassen, Dir weitere Abmahnungen zu geben oder Dich sonst reif zu schießen für eine erneute Kündigung. Dann hast Du nur die Alternativen "Gehen oder kaputtgehen".....

Viel Glück

Ich verstehe sehr gut was du damit meinst aber mir wurde schon viel mehr angeboten als Abfindung,als mir gesetzlich eigentlich zu steht aber da es mir aus prinzip geht habe ich freundlichst abgelehnt. Und ja es wurde per Kammer die Kündigung als unwirksam erklärt und da es viele monate dauerte bekomme ich alles natürlich nachbezahlt. Außerdem hatte ich bei der Arbeitsagentur 12 Wochen Sperre,da ich eine fristlose Kündigung aus wichtigem Grund erhalten habe und dies wäre leider so...... Denke die Anfangszeit wird sicher sehr schwer für mich gar keine frage aber hoffentlich hat auch der eine oder andere nun dazu gelernt. Tausend Dank schonmal für alle die mir lieb geantwortet haben ,finde ich super :-) Gruß Okan

Es spricht zwar für dich, dass die Kündigung ungerechtfertigt war, aber ob du dort noch mal glücklich wirst, kann man wohl bezweifeln.

Wieso hast du die Zeit nicht genutzt, und dir inzwischen etwas anderes gesucht? Das solltest du jetzt so schnell wie möglich tun. Aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus, ist das ungleich einfacher.

Halte Dich von diesen Kollegen fern, rede nicht über den Rechtssteit und verhalte Dich ganz normal

Das hinterm Rücken vom Vorgesetztem\Chef gemotzt wird, ist leider Normalität. Hab das schon so oft gehört und erlebt. Darüber sollte man sich keinen Kopf machen und muss sich daran auch nicht beteiligen. An der Stelle solltest du auch an deiner eigenen Einstellung arbeiten. Ist nun mal häufig genug im Leben, dass man jemanden "bescheiden" findet, aber trotzdem nett und freundlich sein muss und auch sollte.

Davon abgesehen, geh hin, mach deinen Job, sei freundlich und das Leben geht weiter.