Wie viele Steuern muss ich als Einzelunternehmer zahlen und was bleibt mir zum Leben übrig?

4 Antworten

Du musst von den 48.000 schonmal 19% USt abziehen -> 9.120
Das gleiche machst du bei der gezahlten Umsatzsteuer (auf jede einzelne Rechnung schauen was ausgewiesen ist) -> angenommen alles 19% -> 4.560

Die Differenz von 4.560 schuldest du also schonmal dem Finanzamt.

Dann von den übrigen Einnahmen (38.880) die Ausgaben (19.440) abziehen -> 19.440

Geweberbesteuer wird erst ab 24.500 Gewinn fällig, die fällt also schonmal weg.
Dann musst du die 19.440 noch als Einkommen versteuern, wie hoch der Steuersatz ist hängt davon ab ob und wie viele andere Einkommen du noch hast. Außerdem musst du dich noch selbst Krankenversichern, sind also im Monat auch nochmal 250€ weg - > 16.440

Von dem Betrag zahlst du jetzt noch die Einkommensteuer - nach dem Freibetrag von ca. 9.000 - 14% -> ca. 1.000

Bleiben dir ca. 15.000€ im Jahr -> 1.250€ netto/Monat
Und das ohne Puffer für Urlaub oder Krankheit.

Als Nebenverdienst ganz nett, als Hauptverdienst muss es einem schon die Freiheit wert sein.

MaschbauMichi 
Fragesteller
 16.12.2020, 16:35

Hallo. Der erste Teil war hilfreich. Danke! Zu dem Rest habe ich noch eine Frage. Kann ich nicht die übriggebliebenen 19.400€ nicht einfach durch den Brutto-Netto-Rechner jagen Und fertig?

5432112345  17.12.2020, 08:55
@MaschbauMichi

Nein, weil die den Arbeitgeberanteil nicht abziehen und mit Lohnsteuer rechnen.

Ja du kannst die 24.000 (so die zahlen stimmen) komplett verrechnen.

Das machst du in deiner Steuererklärung du bezahlst auf die Gewinne Steuern nicht auf den Umsatz. Allerdings vergessen "amateure" durchaus mal die Mehrwertsteuer zu berechnen; das kann übel werden.

Du solltest aber WIRKLICH das Geld für eine Steuerberatung ausgeben. Bei den Beträgen kannst du wenn du 0 Erfahrung hast wirklich viel falsch machen.

Wenn du dann mal 1-3 Jahre die Steuererklärung von einem Fachmann hast machen lassen kannst du das vielleicht auch selber aber von Anfang an ohne irgendwelche Lehrgänge sieht das schlecht aus.

Naja, du zahlst eben noch Gewerbesteuer drauf. Ansonsten unterscheidet sich da nichts. Und die Gewerbesteuer gibt es auch nur, wenn du über bestimmte Grenzen kommst.

Erstmal: Deine Kalkulation ist in meinen Augen sehr gewagt. Du gehst davon aus, dass JEDE Woche tatsächlich auch jemand auf der Matte steht, der sein Auto besprüht haben will. Nur so lassen sich IRGENDWIE die Einnahmen in dieser Höhe generieren und auch NUR, wenn du tatsächlich innerhalb von einer Woche fertig wird.
Dann sind deine Ausgaben ziemlich pauschal ermittelt. Die wahrscheinlichkeit, dass du tatsächlich nur auf 2000€ im Monat kommst halte ich tendentiell für eher gering. Du brauchst Lack, du brauchst die Örtlichkeit, du brauchst den Strom aber eben auch Materialien und Versicherungen, um den ganzen Spaß durchzuziehen.
Wenn du 1000 € nimmst, ist das netto oder Brutto?

Netto nehme ich an. Dann also noch Umsatzsteuer drauf, die Frage hierbei ist wiederum, ob zu den Preisen nachfrage herrscht... doch okay, die können wir ja erstmal außen vor lassen.

Die Betriebsausgaben kannst du entsprechend mit den Einnahmen verrechnen, das heißt 48.000 minus 24.000 in deinem Beispiel und daraus hast du dann die Einkünfte.

So hast du also 2000 Euro im Monat. Brutto. Da muss noch eine Krankenversicherung für dich dazu, Altersvorsorge und versteuert ist der ganze Spaß auch noch nicht, was wiederum heißt: Rücklagen bilden für die Vorauszahlungen oder für die Abschlusszahlung.

In diesem Sinne... ich würde mir das alles nochmal überlegen. Vor allem weil du mit diesen 48.000 Ja wirklich mit dem kompletten Maximum arbeitest. Da nist nicht einerechnet, dass du ggf. mal krank wirst und auch nicht, der Arbeitsaufwand, der dahintersteckt. Allein der Steuerberater ist auch nicht gratis, Werbung ist nicht gratis etc. etc.

Das kannst du natürlich alles von deinen Einnahmen abziehen, doch das ist ja nur steuerlich. Die Frage ist schlicht ob dir bei diesem Szenario genug zum Leben bleibt.