Wie soll man sich das Studium leisten können?
Wenn die Eltern nicht alles bezahlen können und man nicht bei denen wohnen kann? Selbst mit Nebenjob ist das doch kaum machbar und Bafög kann ja auch nicht jeder bekommen...
15 Antworten
Wenn die Eltern sich das Studium tatsächlich nicht leisten KÖNNEN, bekommt man Bafög. Wenn die Eltern zu viel verdienen, können sie zwar theoretisch das Studium finanzieren, setzen aber die Prioritäten anders oder haben anderweitige Verpflichtungen wie Kredite.
Mit Bafög, Kindergeld und einem Nebenjob um die 10 Stunden in der Woche kann man sehr wohl ein Studium finanzieren. Das macht halt dann nicht immer Spaß und man kann sich nicht alles leisten, was man gerne hätte. Letztlich ist es dann eine Frage der eigenen Prioritäten: Wie wichtig ist mir das Studium? Welche Hürden bin ich bereit zu überwinden? Worauf verzichte ich, damit ich studieren kann?
So knall hart das auch klingt, aber wenn man sich etwas nicht leisten kann, sollte man es (zu diesem Zeitpunkt oder in dieser Art) vielleicht auch nicht tun. Ich könnte mit einem LKW Führerschein auch viel erreichen oder mit zwei weiteren Fremdsprachen oder einem MBA oder Medizin Abschluss aus London. Und einige Anstrengungen würden auch staatlich/sozial unterstützt. Doch es lohnt sich durchaus auch, über Alternativen nachzudenken. Unter anderem hat mein Cousin zunächst eine Ausbildung gemacht, einige Jahre gearbeitet und anschließend studiert (und dabei nebenbei in seinem Beruf gejobt) - jetzt ist er sehr erfolgreich. Und eine gute Freundin ist nach dem Abi und Bankakademie in HA sogar ganz ohne Studium glücklich und erfolgreich geworden.
Mit Bafög und Job ist das zu schaffen. Zu meiner Zeit gab es weder Kindergeld noch Bafög, da wurde eben konsequent sparsam gelebt.
Meine Zeit lag weit vor deiner Zeit, nämlich in den Fünzigern! In Hamburg fand man damals ein möbliertes Zimmer - die Ansprüche waren noch nicht so hoch - und Arbeit gab es genug, allerdings für DM 2,50 die Stunde. Ich habe dann noch Hausaufgabenbetreuung gemacht für die Sprösslinge des Besitzers einer Fleischerei mit Esstheke, da durfte ich dann zusätzlich kostenlos essen.
Mein Sohn hat sich daran ein Beispiel genommen. Während seines Studiums im Ausland hatte er sich ein Zimmer genommen über einem Restaurant: Jetzt kann er wunderbar indische Curries kochen.
Und wie alt bist Du? Als ich studiert habe, gab es zwar kein Barfög, aber das nannte sich Honnef. Ich habe es bekommen und wieder zurückgezahlt. Und einen Teil hat meine alleinerziehende Mutter bezahlt und ich war schon selbst alleinerziehende Mutter. Geht alles, wenn man will.
Du hast recht: Man muss WOLLEN.
Wo genau liegt dein Problem?
Wenn DU kein Bafög bekommst, bedeutet das, dass deine Eltern genug verdienen/besitzen, um dein Studium zu finanzieren. Und in dem Fall sind sie verpflichtet, dich zu unterstützen.
Bafög bekommen ALLE Studenten, deren Eltern nicht genug Geld haben, um das Studium zu finanzieren.
Schwierig wird es, wenn du...
- an einer teuren Privat-Hochschule studieren willst. Dieser "Luxus" wird natürlich nicht beim Bafög berücksichtigt
- es nicht schaffst, die erforderlichen Leistungsnachweise fristgerecht zu erbringen
- den Studiengang wechselst
Aber das sind ja alles Sachen, die in deinem Einflussbereich liegen.
Für die Wohnung benötigt man erst einmal Möbel, meine Familie hat z.b keine zwei Küchen, Wohnzimmer, Bäder, Waschmaschinen...
Wer hat das schon?
Und trotzdem schaffen es etliche Tausende von Studenten ;-)
Vieles kann man günstig gebraucht kaufen, oder vom Vormieter übernehmen, oder...
Z.B. statt eigene Waschmaschine tut's auch der Waschsalon ;-)
Wer wirklich will, der schafft das :-)
Kann es sein, dass du keine Lust hast zu studieren und eine Ausrede suchst?
Nein, ich bin nur unschlüssig und habe sorgen, dass ich das nicht leisten kann, da meine Familie momentan baut und wir einfach nicht so viel Geld haben. Studieren möchte ich, gerne sogar..
Dann wünsche ich dir viel Erfolg!
Kommt auf die jeweiligen Regelungen im Bundesland an. Meine Tochter studiert Medizin, hat eine kleine Studentenbude angemietet, bekommt BAFöG, gerade weil wir Eltern ihr nicht alles bezahlen können, sie hat bis vor Kurzem bei einem Discounter gejobbt, der sehr gut bezahlt hat (wg unattraktiver Arbeitszeit)...Da blieb -zusammen mit dem Kindergeld- sogar noch genug übrig, um sich das neueste IPad zu beschaffen. Studiengebühren gibt es in BaWü nicht.
Nur faul sein darf man halt nicht..Jetzt allerdings arbeitet sie an ihrer Dissertation und hat für nichts mehr Zeit. Außerdem bekommt sie demnächst kein Kindergeld mehr. Jetzt wird es finanziell schon enger...
Das kann ich so nicht stehen lassen. Wenn man wie ich gezwungen ist, in München, Berlin oder Köln zu studieren, wo man schon damals zu meiner Studienzeit (Anfang der 80er) für ein möbliertes Wohnklo 500 Mark zu zahlen hatte (wenn man überhaupt eine Wohnung fand), dann helfen einem auch die paar Kröten UHG (Unterhaltsgeld; gibt es längst nicht mehr) nicht viel weiter. Man zahlt Münchner Preise für Lebensmittel, Kleidung etc...
Hätte ich damals die Unterstützung aus dem Elternhaus nicht gehabt, wäre ein Studium für mich nicht möglich gewesen, zumal bei Vollzeitstudium auch das Arbeiten nebenbei flachfällt.