Wie saniere ich ein Altbau aus den 60er Jahren?

6 Antworten

Was da auf Euch zukommt? Viiiiel Arbeit (oder hohe Kosten.), und wenig Nerven... :-)

Unterschätzt das nicht: Wenn Heizung, Sanitär, Strom und dann auch noch der halbe Innenausbau gemacht werden muß, sind 60 - 80 000 Euro schnell verbraten.

Beratung gibts vielleicht in manchen Landratsämtern (Energieberatung), ansonsten kostet das Geld: Davon leben Architekten. Allerdings können Die auch (unabhänging) Vorschläge machen, was sinnvoll ist, und einigermaßen genau kalkulieren.

Einen Statiker braucht ihr auf jeden Fall, denn die Innenmauern haben oft, neben der stützenden Funktion, wenn z. B. der Dachstuhl drauf aufliegt, auche eine "versteifende" Funktion in seitlicher Richtung, z. B. bei Druck bei starkem Wind!

Finanzielle Unterstützung vom Staat gibts in Form von günstigen Krediten von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bei bestimmten Förderprogrammen, z. B. zur Energieeinsparung. Hier müssen dann aber gewisse vorgegebene Kriterien eingehalten werden.

In Eigenleistung kann viel gemacht werden. Die Frage ist nur, inwieweit ihr Euch damit auskennt. Vor Murks insbesondere mit Wasser, kann ich nur warnen, damit könnt ihr Euch eure frisch renovierte Bude gründlich ruinieren.

Den Elektro-Schaltkasten sollte schon aus Sicherheitsgründen ein Fachmann installieren. Versucht, einen Deal zu machen: Z. B. Schlitze selbst klopfen oder Steckdosen selbst setzen.

ja, ihr braucht einen architekten -- inwieweit ein statiker von nöten sein wird, sagt euch dann dieser architekt

Guten Tag

Als Architekt, der im Sanierungsgeschäft von Wohnimmobilien tätig ist, kann ich Ihnen sagen, dass viele meiner Kunden anfänglich mit der Idee spielten, eine Sanierung und Umbau in eine lebenswerte Wohnimmobilie in Eigenregie zu stemmen. Bisher gibt es keinen meiner Kunden, die es sich, rückwirkend betrachtet, ohne einen UNABHÄNGIGEN ARCHITEKTEN hätten vorstellen können. Bei der Menge an Gewerken, die alle für sich vorteilhaft agieren, ist finanziell und architektonisch schon gar nicht mit einem günstigen Ausgang zu rechnen. Nicht nur die Bauleitung als Qualitätssicherung sondern auch die Qualität der Ausbauten sind nicht vergleichbar. Letztlich hängt vieles von der Komplexität des Massnahmen ab, man kann eine Sanierung eines 100j alten Hauses nicht mit der eines 50j alten Hauses vergleichen. Die Einsparpotentiale durch kluge Strategien des Architekten rechnen sich in der Regel gegenüber Einzelregieaufträgen ohne Integration in das Ganze oft als kostenneutral. Von dem ganzen Ärger mit Terminabstimmung und Ausführungskontrolle mal ganz nebensächlich erwähnt. Rüdiger Fürle, Hamburg 0176-26 37 34 86

Hallo. Fangen wir bei der letzten Frage an. Zwingend vorgeschrieben bei einer Sanierung eiinen Architekten oder Statiker einzuschalten ist es nicht. Aber sehr dringend empfehlenswert. Nur der Architekt kann das Gesamtwerk beurteilen. Bauhandwerker betrachten meist nur ihr eigens Gewerk. Die Eigenleistung kommt auf handwerkliche Geschick an. Da müsst ihr selbst wissen was machbar ist. Die Wasser- und Stromleitungen sollten dringend mit erneuert werden. Die haben dann die Lebenserwartung mehr als erfüllt. Die Tragfähigkeit der Decken muss überprüft werden. In den 60er Jahren bis zum Ende der 70er Jahre wurden leider asbesthaltige Baustoffe als "Allheilmittel" verbaut. Auch hier ist Vorsicht geboten. dann bitte beachten, dass die 60er Jahre noch als Nachkriegszeit in der Bautechnik gilt. Da sind die Materialien verbaut worden, die "Man" so überall bekam und gebrauchen konnte. Beratungsstellen gibt es bei den Architekten. Aber nicht umsonst!!! Da sind regionale Handwerkermessen auch eine gute Lösung. Finanzielle Unterstützung kann es unter Umständen geben. Diese ist auf jeden Fall einkommensabhängig. Ein Steuerberater kann hier gute Hilfe geben. Zu den Kosten. Die sollten mit - Eigenleistung eingerechnet - bei einem "vollentkernten" Haus mit etwa 900 bis 1000 € je m² angenommen werden. Natürlich kann je nach Ausstattung da noch das ein oder andere dazu kommen. Viel Erfolg schon mal .

Ich bin vom Bau und warne dich. Alte Bauweisheit: Wer verarmen will und weiß nicht wie - kauf alte Häuser und saniere sie!

Es gibt keine Beratungsstelle, es sei denn, die Hütte ist denkmalgeschützt. Finanzielle Unterstützung nur in Form von kostengünstigen Krediten der KfW -Bank.

Eigenleistungsanteil: Wenn du Bauhandwerker mit eigenem Werkzeug und viel Freizeit und noch mehr wirklich guten Freunden bist: Maximal 30 % Eigenleistungsanteil. Sonst 10 % Eigenleistungsanteil. Mehr ist nicht drin.

Du brauchst einen Architekten, wenn du in die Fassade bzw. in die Statik eines Gebäudes eingreifst bzw. das Gebäude umnutzt (z. B. aus Wohnhaus wird Geschäftshaus). Ein guter Architekt hilft Geld sparen, ein schlechter leider nicht. Ein guter Architekt weiß auch einen guten Statiker, den du brauchst, wenn du nur die Außenwände stehen lässt (die Geschossdecken entfernst du?).

Nochmal: Alte schwäbische Volksweisheit: Wer zu viel Geld hat ond isch saudomm, der kauft ein alt´s Haus und baut´s om!