Wie läuft pferdekauf genau ab?

7 Antworten

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ansehen, kaufen. jedenfalls, wenn das pferd einen überzeugt hat.

wichtig beim pferdekauf:

ein schriftlicher vertrag ist nicht notwendig. es gilt der handschlag (vor zeugen) als bindend!

also, wenn du sagst, du nimmst das pferd und der typ gibt dir anschliessend die hand, hast du das pferd gekauft.

schüttel also niemals jemandem die hand, der dir ein pferd verkaufen will.

im normalfall macht man einen vertrag, in dem kaufpreis, verkäufer, käufer, name und rasse des pferdes und die nummer des equidenpasses angegeben sind. lass dir den pass zeigen und in jedem fall beim vertragsabschluss direkt aushändigen (genau wie die rassepapiere), sonst kann es eine menge scherereien geben.

eine ankaufsuntersuchung durch einen von dir ausgewälten tierarzt ist in den meisten fällen sinnvoll, vor allem, wenn das pferd als mängelfrei angepriesen wird.

bezahlen kann man in bar oder per überweisung... mit den entsprechenden einschränkungen (in D z.b. barzahlung nur bis zu einem betrag von 5.000 euro)

Pferdelilly  16.10.2018, 21:26

Barzahlung kann in D immer noch uneingeschränkt über einen Betrag von 5000€ erfolgen- wäre ja Freiheitsbeschränkung, wenn man uns das nicht mehr erlaubt! Man muss lediglich ab 10 000€ seinen Ausweis vorzeigen.

im Vertrag steht auch oft noch was über die garantierten Beschaffenheiten des Pferdes.

Zusätzlich bekommt man noch zum Equidenpass die Eigentumsurkunde.

Ansonsten ganz deiner Meinung :)

pony  16.10.2018, 21:30
@Pferdelilly

wenn es rassepapiere gibt - dem besitzer der papiere gehört das pferd. deshalb nie ein pferd kaufen, dessen papiere "verlorengegangen" sind.

das mit den 5.000 euro ist zumindest in planung...

Pferdelilly  16.10.2018, 21:33
@pony

vor Gericht bekommt nicht der mit den Papieren das Pferd, sondern der, der den Kaufvertrag nachweisen kann. Aber natürlich will man sich das ersparen und ein gewisses Restrisiko (und natürlich evtl hohe Kosten) ist dann immer da, deshalb kann ich dir da voll zustimmen.

Der Pferdekauf läuft überhaupt nur dann ab, wenn VK u. K geschäftsfähig sind - also mind 18. Ansonsten ist der Kauf ungültig bzw. wird gar nicht erst abgewickelt.

Der Interessent schaut sich das Pferd seiner Wahl genau an, Zähne, Beine, Augen, Rücken, Statur, Hufe, Fell, Futterzustand (zu dick/zu dünn), gepflegt, etc. Lässt es sich halftern, putzen, gibt es die Hufe, usw. IdR reitet der VK dann vor, danach ist der Interessent an der Reihe. Aber das ist nicht festgelegt, oft geht der K auch direkt auf's Pferd.

Entschließt sich der K zum Kauf, folgt die AKU. Welcher TA das macht, entscheidet der K. Ist sie o.B. bezahlt dies der K, einem Kauf steht somit aus gesundheitlicher Sicht nichts um Weg. Zeigt die AKU einen Befund, übernimmt der VK die Kosten, es ist natürlich dem K überlassen, ob er das Pferd trotzdem kauft oder nicht.

Kommt ein Kauf zustande, wird ein Kaufvertrag aufgesetzt u. beidseitig unterschrieben. Sobald die Bezahlung Seitens des K übergeben/überwiesen wurde, geht das Pferd in dessen Besitz über.

Deiner Frage nach zu urteilen hast du nicht wirklich Ahnung u. bist zu jung. U18 kannst du weder ein Pferd kaufen, noch einen Einstellervertrag machen, noch die nötigen Versicherungen abschließen, etc.

Wenn du nicht mal reiten kannst nimm auf jeden Fall jemanden mit der es kann, bzw. sich auskennt. Wenn der VK merkt, du hast keine Ahnung, dazu evtl. ein Händler, hast du eigentlich schon verloren. Im besten Fall wirst du “nur“ einen überhöhten Preis bezahlen, im schlimmsten Fall wird dir (zu einem überhöhten Preis) auch noch ein schlechtes Pferd angedreht.

Pferde kauft man nicht nach dem Aussehen sondern danach, was man mit ihnen machen möchte u. nach dem eigenen Ausbildungsstand. Der Anfänger wird sicher nicht dem M-Pferd gerecht.

Larina234 
Fragesteller
 16.10.2018, 21:17

Nicht böse gemeint aber ich bin nicht U18 und hab schon Erfahrung mit Pferden habe eine Zeit bei einem gnadenhof gearbeitet aber keinen Kauf mitbekommen trotzdem danke für deine Antwort

Wie bereits geschrieben - es gibt keinen genauen Ablauf, sondern eigentlich nur einen Pferdekauf MIT Verstand und einen OHNE :-)

Man sollte beim Kauf überlegt vorgehen, dem Verkäufer/Händler nicht gleich auf die Nase binden, dass man sich in das Pferd "verliebt" hat, sollte es sich einerseits vorführen lassen, andererseits aber auch selbst putzen/satteln/führen/fahren (je nachdem, für welchen Verwendungszweck). Von Aussagen wie "gleich kommt noch ein anderer Interessent, der das Pferd auch ganz dringend haben möchte" sollte man sich nicht zu einer übereilten Zusage drängen lassen. Die AKU sollte man mit seinem TA des Vertrauens machen und sich nicht auf Unterlagen des Verkäufers verlassen.

Und die Vorbereitung läuft im Endeffekt dann halt auch so ab, dass du dich auch vor dem Kauf des Pferdes um einen Stallplatz kümmerst und nicht erst dann, wenn du das Pferd schon gekauft hast. Und ich habe mich dann auch immer gleich um die notwendige Haftpflichtversicherung gekümmert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
  1. Man forscht mal alle guten Angebotsseiten durch und zieht sich ein paar Pferde davon raus, die man interessant findet, und die den Basiskriterien entsprechen (Rasse, Größe, Können, Preis)
  2. Man fährt hin und guckt sich die Pferde an, am besten mit 2 Mann im Gepäck, davon einer Pferdefachmensch und der andere Vertragsrecht.
  3. Man lässt den Pferdefachmensch probereiten, wenn man es selber nicht machen will oder kann.
  4. Man entscheidet sich für ein Tier
  5. Man lässt eine Ankaufsuntersuchung machen
  6. Man kauft das Pferd und lässt es sich liefern bzw. holt es mit einem Fachmann (jemand der schon oft Pferde transportiert hat) ab.

Zwischendrin kümmert man sich um einen Stall, wo das zukünftige Pferd dann auch untergebracht werden kann, weil ohne hat man schnell Probleme, dann hat man Pferd und weiss nicht wohin damit.

Erstmal anrufen und mit dem Besi reden. Manchmal erfährt man bereits Faktoren am Telefon wo man es sich bei dem bestimmten Pferd doch nochmal gründlich Überlegt oder der Kauf ausgeschlossen wird.

Hin fahren, ich schaue mir auch den Stall an da es doch interessant ist wie das Pferd gehalten wurde wo man sich unter Umständen auch diverse Probleme die das Pferd bringt eine evtl Erklärung dafür hat.

Dann gehe ich zum Pferd und lasse mir bewusst das Pferd des Besitzers bringen um zu sehen wie das Verhalten bei einer dem Pferd bekannten Person so reagiert bzw sich verhält.
Genau so möchte ich auch zuerst sehen wie der Besi das Pferd Longiert und reitet. So 15min reichen mir da aus.
Danach mache ich einen Proberitt.
Nach dem ersten Proberitt lege ich aber noch keine Entscheidung fest.
Das Pferd reite ich dann 3x-4x.
Beim zweiten mal reiten kann ich ungefähr einschätzen ja oder nein.

Dann Frage ich den Besi ob er ein Problem mit einer Ankaufsuntersuchung vom Tierarzt hat und lasse mir unter Zeugen die Erlaubnis geben.

Der nächste Besuch ist dann mit dem Tierarzt. Unser Tierarzt schaut sich bei einer Ankaufsuntersuchung auch das reiten kurz mit an.
Bewegungsablauf ect.

Dann wird ein Kaufvertrag geschrieben. In unseren Kaufverträgen steht immer drin das innerhalb eines Jahres das Pferd wieder zurück gegeben werden darf. Wie eine Art Gewährleistung. Das wird nochmals ausdrücklich vermerkt. Pferde gelten als eine Sache. Hört sich zwar doof an, aber ist halt so!!
Natürlich werden sämtliche vorhandene Schriftlichkeiten über das Pferd durchgeschaut.

Pferde werden Bar bezahlt. Außer es handelt sich um ein Pferd was gut in den fünfstelligen Betrag geht, da wird eine Vorrauszahlung per Überweisung gemacht. Der Rest bei Abholung Bar. Aber es wird alles genau Quittiert.

Naja, dann wird das Pferd abgeholt in den Stall gebracht. Und wie es weiter geht ist ein anderes Thema ;)

Ich geh da ziemlich auf Nummer sicher, da es viele schwarze Schafe gibt im Verkauf. Sowie in allem anderen auch.
Es kann zwar trotz allem zu Problemen kommen, aber lässt man sich vieles schriftlich geben, informiert sich so gut es geht ganz unabhängig vom Besitzer, wie z.B. Tierarzt gibt es manchen Verkäufern doch zum Nachdenken.

Wichtig ist, das man sich nicht gleich ich sag mal verliebt in das Pferd. Sondern es vor dem Kauf ebenfalls mehr als Sache sieht. Da bleibt man eher auf dem Boden der Tatsachen. Es zwar respektvoll und nicht wie ne Sache behandeln, aber auch nicht gleich verlieben. Auch wenn's echt oft schwer fällt!!!