Wie hoch ist die Abfindung bei vorzeitiger Kündigung?
Hallo, habe einen Aufhebungsvertrag mit meiner Firma abgeschlossen wo drinsteht, dass mein Vertrag am 31. Dezember diesen Jahres endet. Jetzt verwirrt mich noch eine Sache (Zahlen sind beispielhaft): In Abschnitt (2) wird eine Abfindung in Höhe von 15.000€ festgesetzt. Im Abschnitt (3) steht Folgendes: "Mit Unterzeichnung des Aufhebungsvertrages ist der Mitarbeiter berechtigt, durch schriftliche Erklärung mit einer Ankündigungsfrist von 3 Tagen eine vorzeitige Beendigung seines Arbeitsverhältnisses zu bewirken. Das Arbeitsverhältnis endet dann 3 Tage nach Zugang der schriftlichen Erklärung von dem Mitarbeiter bei dem Arbeitgeber. Im Falle einer vorzeitigen Beendigung erhöht sich die Brutto-Abfindung nach Ziffer (2) dieser Vereinbarung für jeden vollen Monat um 3.000€. Für angefangene Monate erfolgt eine ratierliche Zahlung von 1/30 des Betrages je Kalendertag."Wie hoch ist nun meine Abfindung, wenn ich zum 14. Juli kündige?
7 Antworten
pap:
Abfindung
31.12.2017 = 15.000,--
30.11.2017 = 18.000,--
31.10.2017 = 21.000,--
30.09.2017 = 24.000,.--
31.08.2017 = 27.000,--
16.07.2017 = 28.400,-- (3 000 : 30 x 14 = 1.400).
Danke.
Berichtigung: 15.000 + 5 Monate à 3000 + 15 Tage à 100 = 31.500
15 Tage à 100
Warum 15 Tage? Ich komme auf 17 Tage wenn der 14. Juli der letzte Arbeitstag ist.
Hexle:
Der 14. wird nicht mitgerechnet (§ 187 BGB), ein Monat wird mit 30 Tagen gerechnet (§ 191 BGB).
Beachte jedoch: Wenn Du vorzeitig gehst und dabei die gesetzliche/tarifliche/arbeitsvertragliche Kündigungsfrist nicht ausgeschöpft wird, zählt die anteilige Abfindung zum sozialversicherungspflichtigen Arbeitsentgelt.
Für "echte" Abfindungen ist keine Sozialversicherung zu zahlen - für "unechte" schon - siehe auch https://www.abfindunginfo.de/abfindung-sozialversicherung-beitrag
Wieso fragst Du nicht einfach Deinen Arbeitgeber, dann bist Du auf der sicheren Seite!
naja wenn man merkt, dass man seinen eigenen Aufhebungsvertrag, den man bereits unterschrieben hat, nicht richtig versteht, ist das unangenehm... ;-)
Was ist daran denn unangenehm? Wie oft hast Du die Möglichkeit solche Verträge zu unterschreiben? Wie oft kommt das vor? Daher habe ich jedes Verständnis, wenn man den Vertrag hinterfragt. War bei mir genauso und ich wurde sehr gut von der Personalabteilung beraten. Die machen das jeden Tag und kennen sich sehr gut damit aus. Daher würde ich keine Bedenken haben die Klausel zu hinterfragen.
Der Kommentar von Hexle ist wunderbar und hat fast alles gesagt.
Ganz wichtiger Tipp: deine Kündigung muss nachweisbar und in der erforderlichen Form erfolgen, ansonsten riskierst du die erhöhte Abfindung.
Ich füge mal einen Link bei, über eine Situation in der genau das passiert ist. Der Arbeitnehmer hatte ohne Beachtung der erforderlichen Formalien selbst gekündigt und die Erhöhung der Abfindung verspielt.
Also bitte die Eigenkündigung nachweisbar und in Schriftform!!!
http://www.kanzlei-mudter.de/aufhebungsvertrag-und-turboklausel-neues-vom-bag.html
Für jeden vollen Monat den Du früher kündigst, bekommst Du zur vereinbarten Abfindung noch 3.000 Euro dazu.
Wenn Du zum 14. Juli kündigst, sind das 15.000 Euro für August bis Dezember ( 5 x 3.000€) plus 1.700€ für die Tage vom 15. bis 31. Juli (für jeden Tag bis zum 31. Juli je 100 Euro).
Gesamt würde die Abfindungssumme dann 31.700 € betragen.
Bei dir fehlt der August.