Wie "hinterzieht" man eigentlich Steuern?

8 Antworten

Nehmen wir an Du verdienst viel Geld. Dann wird vom Lohn zwar schon Steuer abgezogen, aber was machst Du mit dem Geld, dass Du nicht ausgibst?

Du legst es an und bekommst Zinsen oder Dividenden, im Steuerdeutsch "Kapitaleinkünfte". Inzwischen erhebt Vater Staat nur noch 25% Steuer auf diese Kapitaleinkünfte, bis 2009 erhob er aber den normalen Steuersatz und das konnten bis 45% sein.

In der Schweiz gab es noch nie wirklich gute Zinsen, aber...

der schweizer Staat hat nicht mit den deutschen Finanzamtbehörde zusammengearbeitet und der schweizer Staat erhob und erhebt eine Steuer auf Kapitalerträge in Höhe von 35%.

Wenn ich also viel Geld habe, lege ich das Geld auf eine schweizer Bank, nehmen deren Steuer von 35% in Kauf, erkläre die Zinsen in Deutschland nicht und spare so 10% Steuern.

In diesen Offshore-Ländern gibt es teilweise gar keine Kapitalertragsteuern, aber... da muss man hin fliegen und die sprechen nur englisch. In die Schweiz kann man mit dem Auto fahren und die sprechen Deutsch.

Das Problem, dass viele vermögende Leute jetzt haben. Eigentlich lohnt sich die Anlage des Geldes in der Schweiz nicht mehr, aber wenn sie das Geld "legalisieren" möchten, dann müssten sie zumindest die Steuern für die letzten zehn Jahre nachzahlen, die Schweiz würde aber nur die schweizer Steuer für die letzten fünf Jahre erstatten. Sie würden also drauflegen und versuchen die Sache so lange wie möglich hinauszuziehen. Erst 2019, wenn sich das Steuerrecht nicht mehr ändert, wäre Ehrlichkeit halbwegs wirtschaftlich.

Stell Dir vor, Du machst Deine Einkommensteuererklärung. Bei den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit kannst Du Fahrten zur Arbeit als Werbungskosten geltend machen, und zwar 30 Eurocent je Tag und einfachem Entfernungskilometer. Du hast tatsächlich 220 Arbeitstage, und die tatsächliche einfache Entfernung beträgt 15 Kilometer. Das ergibt Werbungskosten von 990,00 € und damit weniger als der Arbeitnehmer- Pauschbetrag. Wenn Du keine weiteren Werbungskosten hast, wirken sich die Fahrten steuerlich nicht aus.

Also erklärst Du 230 Arbeitstage und eine einfache Entfernung von 16 Kilometern. Daraus ergeben sich Werbungskosten von 1.104,00 €. Die 104,00 €, die den Pauschbetrag übersteigen, führen zu einer Mehr-Steuererstattung von z. B. 30 %, also gut 30,00 € zuzüglich Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag.

Das ist kein hoher Betrag- aber er stand Dir nicht zu. Das nennt man Steuerhinterziehung, auch wenn der Betrag in meinem Beispiel minimal ist.

Beim normalen Gehalt ist das auch schwierig. Da kannste nur mit Werbungskosten schwindeln.

Hoeneß hat mit ZInsen gemogelt. Er hatte Zinserträge (die versteuert werden müssen) nicht angegeben.

kevin1905  24.04.2013, 02:21

Abgeltungssteuer sei dank besteht das Problem heute kaum noch.

Eben. wer fest angestellt ist, dem werden die steuern einfach gleich abgezogen, fertig, geht also nur bei anderen, die rechnungen erstellen udnn dann der Steuer nicht angeben, und die geld mit geld machen...

Die Leute, die Steuern hinterziehen, sind keine Arbeitnehmer, denen die Lohnsteuer schon durch den Arbeitgeber abgezogen wird, sondern Gewerbetreibende oder Freiberufler.