Werkstattaufenthalt - nicht beauftragte Arbeiten durchgeführt?
Guten Abend,
Folgende Situation:
Ich hab mein Fahrzeug in eine freie Werkstatt gebracht um dort sämtliche Dichtungen erneuern zu lassen.
Bei Abgabe des Fahrzeug konnte man mir auf Nachfrage nur die Kosten vom Material (ca 120€) nennen. Allerdings keinen konkreten Kostenvoranschlag machen, da der Chef erst noch die Arbeitszeit berechnen müsste.
Als ich dann ein paar Tage später anrief teilte man mir mit, dass die Kosten ca 650 Euro betragen würden. Das war schon heftig aber ich stimmte zu.
Nun wollte ich heute mal nach dem aktuellen Stand schauen, als man mir plötzlich sagte, dass das ganze "leider etwas teurer geworden" ist. Es wurde einfach zb ein neuer Keilrippenriemen und die entsprechende Umlenkrolle eingebaut.
Nun liegt allein der Materialwert Schon bei 920€!
Der Arbeitslohn kommt noch drauf. Ich war erstmal so baff, dass ich raus bin ohne wirklich was zu sagen.
Ich solle morgen nochmal anrufen, dann könne ich mit dem Mechaniker telefonieren, welcher mir dann erklären könne wieso das notwendig war.
Ich wurde weder über die zusätzlichen Arbeiten im Vorfeld informiert, noch habe ich diese überhaupt in Auftrag gegeben.
Hat hier evtl schonmal jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann mir sogar sagen, ob das ganze rechtens ist und ich das so hinnehmen muss? Schließlich wollte ich diese Arbeiten garnicht durchgeführt haben. Ansonsten könnte die Werkstatt ja theoretisch einen neuen Motor einbauen mit der Aussage "ist notwendig".
Vielen lieben Dank!
5 Antworten
Die Werkstatt darf ohne Auftrag keine Arbeiten durchführen oder Teile einbauen. Sie muss die nicht in Auftrag gegebene Teile ohne Berechnung wieder ausbauen.
Siehe auch:
https://www.experten.de/2020/08/aerger-mit-der-kfz-werkstatt-was-tun/
https://www.frag-einen-anwalt.de/Autowerkstatt-fuehrt-Arbeiten-ohne-Auftrag-aus--f268175.html
der wichtigste Punkt hier ist: Die Werkstatt muss beweisen, dass du den Auftrag gegeben hast.
Ich bin kein Anwalt, und gebe keine Garantie auf Richtigkeit meiner Antwort.
Einfach so zustimmen war ein Fehler, das nehmen kleinere Werkstätten glatt als Freibrief hin. Machen kannst du jetzt nichts mehr, ausser bezahlen. Hättesst besser auf den Kostenvoranschlag warten oder nur explizit sagen sollen, was erledigt werden soll, aber das schriftlich und nicht per Telefon. Jetzt bist du gelinde gesagt am Arsch.
Die können dir beweisen, das diese Reparaturen zwingend notwendig waren.Du hast nichts in der Hand, von wegen schriftlichen Auftrag, kannst folglich nur blechen.
Das ist falsch.
Hast du den Auftrag und den Kostenvoranschlag schriftlich?
Sonst könnte es heikel werden. Wende dich sofort an den Chef. Frage nach wie sie darauf kommen selbstständig zu entscheiden was gemacht wird
Dann gehe zum Chef und stelle ihn zur Rede. Selbst wenn es unbedingt nötig war, hätte er das nicht machen dürfen
Sämtliche Dichtungen? Da ist der Preis aber relativ billig, der halbe Motor muss dazu auseinander gebaut werden, dazu noch alle andere Dichtungen im Auto.....
Wenn eine Umlenkrolle platt ist, sei froh, dass sie es bemerkt haben.
Viele Werkstätten schauen da gar nicht genau und plötzlich ist der Schaden groß.
Leider nicht. Wurde alles bei der Abgabe vom Fahrzeug besprochen