Welche Jobs fallen bald wegen der Automatisierung weg?

9 Antworten

Vor allem KIs werden einige Bürojobs redundant machen.

Momentan müssen ja Programme von einem Programmierer geschrieben werden, d. h. er muss jeden möglichen Fall über Abfragen und Algorithmen berücksichtigen.

KIs hingegen lernen, sie müssen nicht jeden möglichen Fall einprogrammiert bekommen, sondern lernen was richtig und was falsch ist und werden dann in ihrem Aufgabenfeld Spezialisten. Sie Erlangen etwas, was vorher nur dem Menschen vorbehalten war - Erfahrung.

So wie jeder Mensch Rechnungen einwandfrei prüfen kann nachdem er es einige Zeit lang gemacht hat, so wird eine KI Rechnungen einwandfrei prüfen können, wenn sie es lange genug gelernt hat. Nur, hört die KI im Gegensatz zum Menschen nie auf zu lernen - sie sitribt nicht und muss nicht ihr Wissen unter großen Verlusten an die nächste Generation weitergeben. Sie lässt sich beliebig vervielfachen und sie benötigt weit weniger Rechenleistung als ein Mensch. Eine KI wird vielleicht nicht schlauer sein als ein 1-jähriges Kind, aber sie muss auch nur einen winzigen Bruchteil dessen lernen, was ein 1-Jähriger lernt.

Ein weiterer riesiger Vorteil von KIs, die Denkprozesse laufen viel schneller ab. Dinge für die ein Mensch Stunden benötigt fertigt eine KI in Sekunden ab.

Und mit Voranschreiten der Techniologie werden auch die KIs immer "schlauer" werden. Auch vermeintlich komplexe Jobs, wie Ingenieure, Architekten und Rechtsanwälte, dürfen sich dann nicht mehr allzu sicher fühlen, auch ihre Arbeit basiert nur auf Regeln die eine KI erlernen könnte.

Seeheldin  14.08.2020, 11:03

Rechtsanwälte und Steuerberater wenden allgemeine Gesetze, die für alle gelten auf konkrete Einzelfälle an. Das erfordert auch Phantasie und die Fähigkeit zur Abstraktion. Damit ist eine Maschine schlicht überfordert.

Genauso wenig wird eine KI ein Buch schreiben, ein Bild malen oder eine Symphonie komponieren. Das sind schöpferische Prozesse, die sich maschinell nicht abbilden lassen.

Eine KI, wie Du sie beschreibst, wäre selbst in einem SciFi-Roman total unglaubwürdig.

Vor kurzem hat sich der UST-Satz geändert. Rat mal, wer bei den Einzelfragen, die da aufpoppten, konsultiert wurde? Richtig, die Bilanzbuchhalterin aus dem Accounting.

So schnell werde ich wohl nicht arbeitslos :;))))

5432112345  14.08.2020, 11:26
@Seeheldin

KIs werden dafür entwickelt das abstrakte Denken zu übernehmen. KIs sind auch keine "Maschinen" im herkömmlichen Sinne, eben weil sie lernen. Es sieht auch jede Rechnung anderes aus und jeder Gesprächspartner ist individuell. Niemand würde an KIs entwickeln wenn sie hinterher Aufgaben nur nach Schema F erledigen müssen, dass kann man auch einem Computer per Script beibringen - wenn X dann Y.

Und KIs können bereits Bilder malen. Schönheit liegt nicht allein nur im Auge des Betrachters, sie folgt Regeln. Regeln die auch eine KI lernen kann und durch Try&Error sammelt sie Erfahrung, Erfahrung die ihre Bilder immer besser werden lassen.

Und wie hast du diese Fragen beantwortet? Aus deinem Wissen über die Regeln der Bilanzbuchhaltung. Wenn es eine KI gäbe die die Regeln der Bilanzbuchhaltung beherrscht, dann müsste man ihr nur mitteilen, dass sich der USt-Satz geändert hat und unter welchen Bedingungen und schon könnte sie die selben Regeln darauf anwenden wie du es getan hast.

Richtig, so schnell wirst du nicht arbeitslos, es wird noch eine ganze Weile dauern, bis KIs so weit sind. Aber mach dir keine Illusionen darüber, dass deine Tätigkeit so komplex ist, dass diese nicht auch von einer KI ausgefüllt werden kann. Den Hochmut hatten in der Geschichte schon viele, bevor ihre Jobs wegrationalisiert wurden.

Außerdem wird es immer Menschen geben, die die Arbeitsergebnisse der KI auch überwachen müssen. Eine Qualitätskontrolle sozusagen. Nur braucht man für Stichprobenkontrollen eben weit weniger Menschen als für die gesamte Arbeit.

mrfeelingood 
Fragesteller
 14.08.2020, 11:32
@Seeheldin

Du bist sowas von gestern bzw vorgestern , Internet auch Neuland für dich?😂

Seeheldin  14.08.2020, 11:34
@5432112345

Ich habe bislang nur die Erfahrung gemacht, dass eine Maschine nur so gut ist wie der Mensch, der sie programmiert bzw. bedient.

Ich arbeite ja selbst mit automatisierten Prozessen. Man kann Kontoauszüge automatisch verbuchen. Wenn ein Kunde aber seine Rechnungsnummer oder Kundennummer oder Referenz nicht richtig angibt, wird es falsch verbucht oder fliegt zur manuellen Bearbeitung raus. Die Maschine merkt nicht, was ein Mensch sehen würde - das die Zahlung des Kunden Müller nicht zur Rechnung an den Kunden Maier passt.

In den Jahrzehnten meiner Berufstätigkeit habe ich den Computer als Unterstützung und Erleichterung ermüdender Tätigkeiten schätzen gelernt - aber er hat Grenzen. Das menschliche Gehirn ist immer noch der beste Computer.

Seeheldin  14.08.2020, 11:37
@mrfeelingood

Natürlich nicht.

Aber ich arbeite Tag für Tag mit Computern und dem Internet - das ernüchtert! Und es zeigt die Grenzen auf.

Ich würde mich an Deiner Stelle mal fragen, ob Du der Maschine nicht zu sehr vertraust.

mrfeelingood 
Fragesteller
 14.08.2020, 11:41
@Seeheldin

Weil du mit Computern arbeitest zeigt es natürlich Grenzen auf... klar wenn man komplett abgeschottet von der Aussenwelt ist und nix von Sprachsteuerung, autonomen fahren usw mitbekommt, dann sind automatisierte Kontoauszüge das Maß aller Dinge 😂

Warte Mal noch paar Monate bis 5G startet, dann haben wir die richtige Bandbreite für die KIs 😂

Seeheldin  14.08.2020, 11:47
@mrfeelingood

Die bisherigen Versuche mit autonomen Fahren waren nicht sehr überzeugend, oder?

Und ganz ehrlich: autonomes Fahren geht mir am Bürzel vorbei, weil ich einfach viel zu gern selbst Auto fahre.

Automatisierte Buchhaltungsprozesse sind bei mir Butter und Brot. Und wenn das schon nur sehr eingeschränkt funktioniert und ständiges Überwachen notwendig macht, dann möchte ich komplexere Vorgänge gerne in Menschenhand wissen.

Mag sein, dass ich rückständig bin - aber ich bleibe am Leben.

Und warum glaubst Du, dass ich abgeschottet von der Außenwelt bin, nur weil ich nicht 24/7 auf einen Monitor starre? Das Gegenteil ist der Fall - ich weiß, wie ein Wald aussieht und riecht, kenne das Gemeinschaftsgefühl beim gemeinsamen Singen und die Erotik des Paartanzes.

Eigentlich tust Du mir leid.

5432112345  14.08.2020, 13:24
@Seeheldin

"Ich habe bislang nur die Erfahrung gemacht, dass eine Maschine nur so gut ist wie der Mensch, der sie programmiert bzw. bedient."
Eben genau das ist der falsche Denkansatz bei einer KI. Ja, bisher war es so, aber KIs schlagen einen ganz anderen Weg ein. Eben genau um diese Barriere zu druchbrechen.

Niemand kann ein menschliches Bewusstsein programmieren. Niemand wäre in der Lage Millionen, vielleicht Milliarden von Zusammenhängen zu berücksichtigen, die notwendig wären. Trotzdem schaffen es selbst die bildungsfernsten Eltern funktionierende Erwachsene heranzuziehen. Warum? Weil sie ihr Kind nicht programmieren müssen, sie müssen nur lenken was das Kind lernt und ihm beibringen was richtig und was falsch ist.

Genau diesen Weg schlagen KIs ein. Sie sollen selbstständig lernen, weil das der effektivste Weg ist selbst komplexe Sachverhalte zu vermitteln.

Seeheldin  14.08.2020, 13:28
@5432112345

Trotzdem steckt "nur" eine Maschine dahinter, die nur Eins und Null kennt und nicht alles dazwischen.

Klingt für mich nach wie vor nach Science Fiction - und nicht mal nach guter. Mir machen angeblich denkende Maschinen noch mehr Angst als Menschen, die meinen, sie denken, aber nur irgendwelchen Schrott nachbeten. Mit letzteren kann man wenigstens reden.

5432112345  14.08.2020, 14:28
@Seeheldin

"Trotzdem steckt "nur" eine Maschine dahinter, die nur Eins und Null kennt und nicht alles dazwischen."

Was soll es denn deiner Meinung nach zwischen Null und Eins noch alles geben? Maschinen können mit 0 und 1 jede Information darstellen. Es wird nichts "dazwischen" benötigt.
Die Komplexität des Ganzen wird nicht durch die Einfachheit der Bauteile bestimmt. Andernfalls gibt es keine Komplexität, denn letztlich besteht ja alles nur aus Elektronen, Protonen und Neutronen.

"Klingt für mich nach wie vor nach Science Fiction - und nicht mal nach guter."
Dann hast du dich noch nie mit künstlicher Intelligenz auseinander gesetzt.
Vielleicht liest du mal hier rein: Link

"Mir machen angeblich denkende Maschinen noch mehr Angst"
Keine Sorge, sie denken nicht so wie du und ich. Sie haben kein Bewusstsein.

Seeheldin  14.08.2020, 14:41
@5432112345

Was soll es denn deiner Meinung nach zwischen Null und Eins noch alles geben?

Das, was es zwischen Schwarz und Weiß gibt: mindestens mal Grautöne.

Mein Auto (das zugegebenermaßen schon etwas älter ist) kann die Verkehrslage nicht beurteilen. Es weiß nicht, dass die Ampel rot ist und es anhalten muss. Deshalb fahre ich ja auch damit. Ich weiß einfach bestimmte Dinge aus Erfahrung und manchmal auch Bauchgefühl - das hat eine Maschine alles nicht. Und alles, was ich bislang über autonomes Fahren gehört und gelesen habe, bestärkt mich in meiner Ansicht, dass der Mensch so einfach nicht zu ersetzen ist.

Übrigens:

Was kann sie nicht?

Die KI ist kein genereller Problemlöser – noch nicht. Sie kann zwar Daten ungeheuer gut verarbeiten und Muster erkennen, aber verstehen kann sie sie nicht. Die künstliche Intelligenz besitzt kein „common sense“ – keinen Verstand. Wenn sie, aufgrund von unzureichenden Daten oder schlechter Programmierung, zu falschen Schlüssen kommt, erkennt sie dies nicht (siehe Abschnitt „Künstliche Intelligenz und der Mensch“). Sie kann nur Antworten auf die spezifischen Fragen geben, für die sie programmiert wurde.

Das ist aus Deinem verlinkten Artikel (den ich mir durchlese, wenn ich Zeit habe). Beim Querlesen bin ich schon drüber gestolpert. Und genau das ist auch der Punkt, der aus einem Computer nicht den besseren Menschen macht.

5432112345  14.08.2020, 15:10
@Seeheldin

"Das, was es zwischen Schwarz und Weiß gibt: mindestens mal Grautöne."
Die Grautöne kann der Computer auch mit 0 und 1 darstellen.

Ich habe nie gesagt, dass eine KI ein besserer Mensch wäre, aber das sie Aufgaben besser erledigen kann, weil sie darauf spezialisert ist. Genauso wie dein Auto besser und schneller Lasten durch die Gegend bewegen kann als du - genau für diese Aufgabe wurde es gebaut.

Und wenn eine KI für Bilderkennung entwickelt wird, dann kann sie jemanden auf einem Bild besser und schneller erkennen als du es je könntest. (allein schon weil du dir keine abertausenden von Gesichtern merken könntest)

KI ist kein genereller Problemlöser - richtig gefunden. Aber nur weil sie für X nicht geeignet ist heißt das nicht, dass sie Y auch nicht kann. Und wenn sie ihre Arbeit richtig macht, dann muss sie auch nicht verstehen was sie da tut.
Und mal ehrlich, genau so kommen doch heutzutage auch viele Absolventen von der Uni - wissen zwar wie, aber nicht warum.

Es fallen eher die unqualifizierten Tätigkeiten weg. Die sind am leichtesten zu automatisieren.

Weder der Bankberater noch der Steuerberater gehören dazu. Steuerberater sind hochqualifizierte Fachleute. Beschäftige Dich nur alleine mal mit den Zugangsvoraussetzungen - die Prüfung zum Steuerberater ist eine der schwersten in Deutschland.

Auch Banken brauchen Fachleute. Wenn ich einen Kredit brauche oder Geld anlegen will, möchte ich nicht mit einer Maschine kommunizieren.

Sicher ist: Ausbildung und ständige Weiterbildung wird essentiell sein, um nicht irgendwann durch den Kollegen Computer ersetzt zu werden.

mrfeelingood 
Fragesteller
 14.08.2020, 10:20

Komisch, mein Steuerprogramm kostet 10€ und ist super. Geht direkt alles ans Finanzamt über Internet. Da braucht man kein teuren Steuerberater so wie früher. Der ist nun arbeitslos.

Seeheldin  14.08.2020, 10:23
@mrfeelingood

Aber was geht Dir durch die Lappen, weil Du Änderungen nicht mitbekommst oder Dinge nicht weißt?

Eine 08/15-Steuererklärung für den normalen Arbeitnehmer kann man prima mit so einem Programm machen. Bei der Körperschaftssteuererkärung für die GmbH oder einer Umsatzsteuererklärung für die international tätige AG mit Muttergesellschaft in einer Steueroase sieht es anders aus.

wollyuno  14.08.2020, 10:23
@mrfeelingood

so ein 08/15 programm hilft mir nix da bei meiner erklärung alles mögliche dabei ist.einnahmen aus verschiedenen bereichen auch unkosten die geltend gemacht werden

mrfeelingood 
Fragesteller
 14.08.2020, 10:26
@wollyuno

Für die meisten reicht aber 08/15. Die machen jedes Jahr das gleiche. Da braucht man kein teuren Steuerberater sondern für 10€ ein Steuerprogramm. Ist auch alles deppensicher.

wollyuno  14.08.2020, 10:49
@mrfeelingood

doch ok bei einer 08/15 erklärung

KolnFC  14.08.2020, 10:49
@mrfeelingood

Naja, man muss in diesem Bereich ja nicht in der Beratung für Privatpersonen arbeiten, Steuerprüfer z.B. bei Unternehmen oder Steuerämtern ist durchaus komplex und könnte z.Z. nicht automatisiert werden.

Paddelfan  15.08.2020, 09:15
@mrfeelingood

Dafür nicht, aber dann hast Du keine Kenntnis vom Aufgabenspektum eines Steuerberaters. Wenn z.B. einer zu Dir kommt "Will meine GbR in eine GmbH umwandeln" kommst Du dann mit Deinem 10-EUR-Progamm immer noch hin? Da is nix mit einfach per Elster zum FA schicken.

Perspektivisch: alle.

Da machen wir uns doch mal nichts vor, dass es irgendeinen Bereich gäbe, in dem menschliche Arbeitskraft oder menschliche Intelligenz dauerhaft intelligenten Maschinen überlegen bliebe. Selbst bei Empathie und Einfühlungsvermögen habe ich starke Zweifel, ob wir Menschen dabei wirklich Alleinstellungsmerkmale haben.

Wenn es dann keine Erwerbsarbeit mehr gibt und sich das Vermögen (sofern es das in dieser Form noch gibt) von selbst die günstigste Anlagemöglichkeit sucht, braucht man auch keine Bankberater und Steuerberater mehr. Also nicht nur, dass die Tätigkeiten dann digitalisiert wären, sie sind in dieser Form einfach nicht mehr erforderlich.

Das wird aber nicht morgen sein und in der Zwischenzeit muss man wirklich schauen, wo man bleibt: Es wird neue Jobs geben, um das zu ermöglichen, was ich beschreibe. Aber am Ende frisst die Revolution ihre Kinder und auch diese Jobs fallen weg.

Meine Empfehlung: Auf die Welle aufspringen, die groß genug ist, dass sie einen durch ein Arbeitsleben tragen kann, bevor sie einen verschlingt. Aber immer auch Ausschau nach der nächsten Welle halten, die einen weiterbringen kann, wenn sie doch schneller schlingt als erwartet.

5432112345  14.08.2020, 11:47

Hochmut kommt vor dem Fall und keine Aufgabe ist sicher davor auch von einer KI erledigt werden zu können.

Viele Menschen denken sich, dass betrifft mich nicht, meine Arbeit ist viel zu komplex... Das haben Generationen von Arbeitern auch Gedacht, bis ihre Arbeit dann doch von einer Maschine übernommen wurde - schneller, effizienter und kostengünstiger.

Alles was ein Mensch gelernt hat um eine Aufgabe auszuführen, kann auch eine KI lernen. Zwei Grenzen die den Menschen einschränken - die Zeit die er zur Verfügung hat und sein körperliches Potential (seine Hardware) - gelten für KIs nicht. Braucht man mehr Rechenleistung muss man nur ihre Hardware erweitern, Notfalls weiterentwickeln. Braucht man mehr Speicher kann auch das nachgerüstet werden. Auch mit Wissen kann eine KI einfach gefüttert werden. Eine KI soll Wissen welche Eigenschaften verschiedene Materialien haben? Füttere sie mit einer Datenbank und sie hat Zugriff auf all dieses Wissen. Ein Mensch müsste erst auswendig lernen oder jedes mal nachschlagen.

Und So lange man eine KI nicht abschaltet hat sie Zeit zu lernen, viel Zeit. Einer KI die seit 1.000 Jahren Bauwerke entwirft und immer wieder mit den Ergebnissen ihres Tuns gefüttert wird, wird kein Mensch jemals mehr das Wasser reichen können.

Ich arbeite in der Steuerberatung und habe keine Angst um meine berufliche Zukunft. Die Digitalisierung schreitet voran und die Programme werden immer besser, das ist schon korrekt. Das ist allerdings für unsere Branche ein Segen, denn aufgrund ständig geänderter Rechtslage (glaub es kamen allein dieses Jahr schon 7 oder mehr Ergänzungslieferungen der Beck'schen Texte mit z.T über 1.000 Seiten geänderten Rechtsstand), immenser Mehrarbeit wegen Corona-Hilfepaketen (KUG, Überbrückungsgeld, Anpassung Vorauszahlung etc.) und ehrlich gesagt leider nur wenig hoffnungsvollen nachrückenden Auszubildenden herrscht bei uns in der Branche ein enormer Fachkräftemangel. Der wird sicher auch irgendwann wieder gestillt sein bzw. durch Automatisierung werden künftig auch Stellen in der Steuerberaterbranche wegfallen - aussterben wird die Branche aber so schnell nicht. Es gibt im Steuerrecht einfach zu viele Sachverhalte, die man nicht mit 0 oder 1 abbilden kann bzw. wo im Hinblick auf Steuergestaltungen eine wirkliche Beratung notwendig, ist, die man besser nicht von einer Maschine ausführen lässt. Steuererklärungen für Arbeitnehmer, kleine Selbständige, Rentner etc. können von Programmen erledigt werden - große Unternehmen mit oder ohne internationalen Sachverhalten werden nicht so schnell automatisch erledigt werden können.

Hier mal nur ein Beispiel eines Jungunternehmers:

https://www.finanzfrage.net/frage/fuer-welche-meiner-einkuenfte-muss-ich-am-ende-des-jahres-steuern-bezahlen#answer-1447489

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass man diesem Fragesteller noch so viel HigTech hinstellen kann. Ohne Rat eines Steuerberaters wird der von Hacke bis Kacke vom Finanzbeamten verarscht, was 10x mehr unnötige Steuern auslöst, als es das Steuerberaterhonorar kosten könnte. Und das ist hier nur ein Kleinunternehmer. Konzerne mit internationalem Warenverkehr brauchen dann natürlich erst recht Steuerberater, dann aber nicht nur einen.

Der Beruf des Steuerberaters wird sich sicher wandeln, aber nicht aussterben. Und ein

Bildschirmableserjobs

ist das mit Sicherheit nicht, dann warst Du noch nie in einer Steuerkanzlei.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung