Welche gerichtlichen Möglichkeiten gibt es gegen Bossing?

11 Antworten

Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

Probezeitvereinbarung gilt immer für beide Seiten.

Baugewerbe ist ein hartes Gewerbe, auch ist ein rauher Umgangston nicht unüblich.

Bossing? Musst du über mind. 6 Monate beweisen und belegen können und gerichtlich geltend machen, dass dies zielgerichtet zu deiner Zermürbung eingesetzt wurde und das es darum ging, dass du hier: deine Ausbilung aufgibst. Und bei Bossing: das nur Vorgesetzte dich schikanieren, anders wäre es Mobbing bzw. Mobbing und Bossing.

Bossing nach 2 Wochen? Halt den Ball flach und pass dich an, benimm dich und mach was man dir sagt. Parkplatz fegen ist keine Schikane, sondern in deinem Fall eine Erziehungsmaßnahme, die durch das Ausbildungsverhältnis gedeckt ist. Nix Bossing, normales Azubileben.

Oder dachtest du dein Chef würde den Parkplatz kehren? Oder dir eine Aufsitzkehrmaschine kaufen, damit Monsieur gepflegt einen auf dicke Hose von oben macht?

Du bist dabei den Arbeitsalltag kennen zu lernen, du bist Azubi, Vorgesetzte sagen dir was du tun sollst und du sollst machen, was man dir sagt. Das ist kein Bossing, das ist dein Leben als Azubi. Punkt.

"Lehrjahre sind keine Herrenjahre", hat ja schon jemand geäußert. Wenn Du dich so selten dämlich anstellst, dann würde ich als dein Chef auch den harten Kerl rauskehren.

Und warum hat Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz nichts mit deiner Ausbildung zu tun?

Vielleicht sollte man mal überlegen, ob es nicht noch gerichtliche Maßnahmen gegen Azubing gibt.

Reiß dich zusammen, oder kündige einfach.

Firmenparkplatz fegen ist in diesem Fall, nach Entsorgung Deiner Kippe dort, eine erzieherische Maßnahme die zumutbar ist.

Gibt es für mich irgendwelche gerichtlichen oder gesetzlichen Möglichkeiten?

Mit Sicherheit nicht.

Aber:

Bin auch noch in der Probezeit.

Heißt Dein Chef kann Dich in dieser Zeit von einem auf den anderen Tag - ohne jedwede Begründung - entlassen. Vielleicht solltest Du etwas kleinere Brötvchen backen oder Dir überlegen, ob Du Dir einen anderen Ausbildungsbetrieb suchst.

So ! sieht die Realität aus.

digo1  10.04.2018, 16:47

In den ersten drei bis vier Monaten (vertragliche Vereinbarung gilt)einer eingetragenen Ausbildung kann er ihn entlassen ohne Angabe von Gründen, danach nur mit besonderer Begründung und Zustimmung der jeweiligen staatlichen Stelle.

Hallo,

man sagt immer "Lehrjahre sind keine Herrenjahre!"

Nun, du mußt sachlich bleiben und du kannst nur bei der Handwerkskammer vortragen, daß dein Chef dir Anweisungen gibt, die nicht viel mit deiner eigentlichen Arbeit oder Ausbildung zu tun haben.

Wenn die Fa. einen Betriebsrat hat, dann wende dich an das Betriebsrat, versuche aber vorher ein klärendes Gespräch mit deinem Vorgesetzten zu führen, so daß er sich nicht hintergangen fühlt.

Ich würde generell so vorgehen:

Ich würde erstmals versuchen, ein klärendes Gespräch mit dem Chef zu führen. Wenn das nicht hilft, dann würde ich mich an das Betriebsrat wenden (2te Stufe),. die dritte Stufe wäre, sich an die Handwerkskammer zu wenden, führe aber ein Protokoll der "Abweichungen" von deinem Vorgesetzten. Das ist alles, was ich dir empfehlen kann.

Nicht zu schnell zur Handwerkskammer rennen, erst versuchen, das Problem gütig zu lösen. wenn nichts hilft, dann zur Handwerkskammer, aber nicht vergessen, eine Darstellung der "Ereignissen" akribich zu führenn (Protokoll)!

Emmy

digo1  10.04.2018, 16:56

Wie genial: NACH 2 WOCHEN schon, outet sich der angehende Terrorist in der Firma, stellt Arbeitsanweisungen in Frage, dokumentiert damit, dass er sich nicht einfügen will und sowieso alles besser weiß. Und das mal gleich ganz oben.

"Du Chef, weißt du, ich bin seit 2 Wochen bei dir Azubi und ich wollte mal mit dir darüber sprechen: Du, das ist nicht in Ordnung, dass ich gestern den Hof kehren musste, du, ich bin doch das arbeiten nicht gewohnt, ich dachte ja eigentlich, ich fange hier an und dann bin ich nach 2 Wochen hier der Chef und du kehrst den Hof. Haben wir uns verstanden? Du nix, ich alles. ..."

Mit dem Rat, rate ich bereits jetzt dringend eine neue Ausbildungsstelle zu suchen. Sofort!

emily2001  10.04.2018, 21:41
@digo1

Das könnte (diese Haltung) auch davon kommen, daß in der Schule, den Schüler oft eingetrichtert wird, sie hätten "Anspruche" geltend zu machen... Na, ja, ich habe übersehen", daß der Azubi erst zwei Wochen da war...

Das Leben beginnt außerhalb der Komfortzone. 

Willkommen im Arbeitsalltag.

Mir ging es genau so wie Dir, ich war total entsetzt, was die alles von mir wollten. Am zweiten oder dritten Tag bin ich dann direkt in meinen ersten  Riesenanschiss gelaufen (obwohl ich wirklich nichts dafür konnte, sondern ein Vorgesetzter, der sich dann auch entschuldigt hat). Dem Anschiss folgten in den 3 Jahren viele weitere, aber alles in allem habe ich wahnsinnig viel gelernt. Irgendwann lernt man übrigens auch, was mit  "Lieber mal die Fresse halten!" gemeint ist. :D

Ich hätte nach den ersten paar Wochen gerne sofort das Handtuch geworfen, aber wollte mir die Blöße nicht geben. Manchmal muss man einfach etwas durchziehen. Gib alles!

digo1  10.04.2018, 17:02

Super Kommentar! Hat es geschadet? NÖ! Haben wir dazu gelernt und uns entwickelt? JA Hat es sich gelohnt? JA

butz1510  10.04.2018, 17:03
@digo1

Richtig.