Was kann man mit einem Frontalhirnsyndrom arbeiten? Denkt ihr, dass eine Eingliederung mit folgenden Aspekten funktioniert?
Ich bin 23 und habe ein schweres Frontalhirnsyndrom, das ich durch elterliche Misshandlung im 1. Lebensjahr erworben habe. Ich besuchte dennoch eine normale Schule und habe mit 16 gerade so mit Müh und Not den Hauptschulabschluss mit 3,9 abgeschlossen.
Nach der Schule habe ich keine Ausbildung gefunden. Also wurde ich von der Arbeitsagentur in eine ausbildung vermittelt. Bereits nach wenigen Wochen wurde ich fristlos gekündigt, weil ich der Ausbildung nicht gewachsen war.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe ich keine Ausbildung gefunden. Ich weiß nicht mal ob ich überhaupt eine Ausbildung schaffen könnte. Ich habe sogar Probleme den normalen Alltag zu bestreiten.
Ich lebe derzeit von einem Elternteil (Eltern geschieden). Zu meinem Vater habe ich keinen Kontakt seit vielen Jahren. Zumindest kann es so nicht mehr weitergehen und ich muss ausziehen. Nur ist die Frage, wie ich das finanzieren soll?
Zumindest wurde mir vom Sozialamt mündlich mitgeteilt, dass mir kein Geld zusteht, da meine Eltern zusammen über 5000 Euro Brutto verdienen. Ich selber verdiene nur 200 Euro Netto und muss alle Dinge selbst zahlen. Ich kann mir nicht einmal Krankenversicherungsbeiträge leisten.
Bei mir wurde sogar schon einmal eine stationäre Rehabilitation für psychisch Kranke von der Rentenversicherung abgelehnt, weil ich laut einem Gutachten unter Depressionen gelitten habe. Meine Frage wäre nun, ob ich mit einem Frontalhirnsyndrom noch irgendwie eingegliedert werden kann, und wie das ablaufen könnte?
6 Antworten
Auf der einen Seite steht der Unterhaltsanspruch, den du deinen Eltern gegenüber hast. Hier wirst du wahrscheinlich klagen müssen, wenn sie nicht bereit sind, diesem von sich aus nachzukommen. Hierfür kannst du mal nach "Sozialberatung" und deinem Wohnort googlen, um Unterstützung dabei zu finden!
Auf der anderen Seite steht das Thema Berufswahl. Ich denke, hier solltest du vor allem herausfinden, wo deine Stärken liegen. Ich mein, jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Ja, du hast es aufgrund deiner Erkrankung schwerer als andere bzw. eine recht große Schwäche, die es nicht leichter macht.
Allerdings denke ich, dass du auch wie jeder andere Mensch irgendwo Stärken hast! Auf die solltest du dich konzentrieren, die solltest du für deinen beruflichen Werdegang herausfinden, ausbauen, nutzen!
Und auch da kannst du mal mit der Sozialberatung besprechen, ob und welche Möglichkeiten zum Nachteilsausgleich es in deiner Situation rund um den theoretischen Anteil einer Berufsausbildung es so geben könnte. Mehr Zeit bei Arbeiten und Prüfungen sollte ja auf jeden Fall "drin sein"...
Hallo,
ist ein Schwerbehindertenausweis vorhanden? Mit welchen Buchstaben?
Mit welchen Abteilungen bei der Agentur für Arbeit besteht aktuell Kontakt?
weil ich der Ausbildung nicht gewachsen war.
Was waren die genauen Gründe?
Wodurch werden 200 Euro netto verdient? Welche Tätigkeit? Welche Branche? Lässt sich die Tätigkeit ausweiten?
Zumindest kann es so nicht mehr weitergehen und ich muss ausziehen.
Was sind die Gründe für den Auszug?
Besteht eine Krankenversicherung über eine gesetzliche Krankenkasse?
Gruß
RHW
Wenn man Schüler ist/wird, kann man bis zum 25. Geburtstag kostenlos familienversichert werden.
Beim Arzt die Diagnostik durchführen lassen. Danach ggf. möglichst zeitnah einen Schwerbehindertenausweis beantragen. Ohne klare Diagnose fallen viele Hilfeangebote raus.
Eigene Wohnung oder mit Mutter zusammen? Wer zahlt die Miete bisher?
Wenn ich deinen Text lese, kann ich mir wie nicht vorstellen, dass du keine Ausbildung schaffen könntest. Denn du weisst dich gut zu artikulieren und dazu braucht es eine gewisse Intelligenz.
Darum habe etwas mehr Selbstvertrauen....eines das dir bestimmt im Laufe deiner offenbar nicht ganz so leichten Kindheit genommen wurde.
Denn wie gesagt, ich sehe bei dir ein Potential das du vielleicht einfach ein wenig verdrängst.
Es mag sein dass du in Mathe eine Schwäche hast, keine Ahnung, in Deutsch hast du sie jedenfalls nicht und so liegt es auf der Hand, dass du eher eine Ausbildung anstreben solltest, die das Verbale im Vordergrund hat. Oder je nach Begabung etwas Handwerkliches.
Ich hoffe ich konnte dir etwas Mut machen, denn das war meine Absicht....darum ging ich nun nicht direkt auf deine Frage ein. Sondern zielte eher darauf ab, dass du doch noch mal zur Berufsberatung gehst, um zu schauen, welche Möglichkeiten es für dich geben könnte.
Ich weiß, dass ich dir möglicherweise weh tue. Aber es gibt Fragen von einer Tiefe, die gehören gerade an einem Ort wie diesem unerbittlich rausgefiltert.
Ich kenne mich mit der Diagnose nicht gut aus,aber Du solltest Dich vielleicht beim Versorgungsamt um eine GdB-Einstufung kümmern,(Grad der Behinderung),mit einem GdB über 50%,bzw.einer Gleichstellung,liegen Dir andere Möglichkeiten offen,so könnte ein Unbedarfter ja denken,bist einfach ein schlechter Schüler. Dann würde ich den Kontakt zum VdK suchen,Du findest im Netz Deine nächste Geschäftsstelle,und Dich beraten lassen,ich würde Dir auch raten,Mitglied zu werden,weil sie Dir wirklich helfen können. Generell solltest Du also versuchen,Deine Diagnose und die Probleme,die damit einhergehen,genau dokumentieren zu lassen. Unser Sozialstaat ist längst nicht so sozial,wie man glauben möchte. Suche Dir Unterstützung,alles Gute.
Nein, ich bin nicht richtig diagnostiziert und das Versorgungsamt möchte keinen neues Ausweis ausstellen.
Der auszu wäre nötig, da hier überall Schimmel ist und es gesundheitsgefährlich ist.
Krankenversicherung muss man ab dem 23. Lebensjahr selber zahlen.