Was hat mehr Bestand: Unterschriften oder Zeugenaussagen?
Hallo,
Also ich wollte fragen was mehr "Gewicht" hat.
Eine Zeugenaussage oder eine Unterschrift bzw. Unterschriften.
Ich hätte ein Beispiel: ein Schüler geht zum Praktikum und war anwesend und dies bezeugt der Praktikumsleiter mit seiner Unterschrift, doch vor Gericht verneint er es und sagt dass der Schüler also der Praktikant nicht da war und die Kollegen bezeugen es. Der Schüler besitzt eine Praktikumsbescheinigung mit den eindeutigen Stunden wie lange er dort war vom Chef höchstpersönlich unterschrieben und gestempelt (888h) und noch vom Praktikumsleiter ein kompletten Hefter mit den Wochen unterschrieben an dem der Schüler da war und es ergeben sich auch 888h. Doch beide sagen dann im Gericht aus, dass der Schüler doch nicht anwesend war.
Was hat dann mehr Gewicht: die vom Schüler eingereichten Unterschriften/Unterlagen oder die Aussagen des Praktikumsplatzes. Welche Chancen hat der Schüler um die Klage zu gewinnen?
Mit freundlichen Grüßen
7 Antworten
Wenn das Unterschriebene nicht nachweislich gefälscht ist, gilt das vorrangig auch wenn derjenige der unterschrieben hat seine Meinung ändert oder meint, dass es doch nicht so gewesen sei.
Dann war das Ereignis zu diesem Zeitpunkt bestätigt und alles andere gilt als unglaubwürdig, außer man kann die Nichtigkeit des Papiers erklären.
Die Unterschrift macht Rechtsgeschäfte wirksam oder gültig.
Das es wirklich nicht ihre Unterschrift ist oder dass das Dokument irgendwie verfälscht wurde.
Achso ne es ist alles richtig.
Wenn es so detailliert aufgeführt ist, also sogar Berichte unterschrieben sind, dann werden sich die beiden fragen lassen müssen, wie die Unterschriften da hinkommen. Der Richter wird ihnen nochmal den §153 StGB erklären, vor allem die Folgen.
Und wenn der Betrieb nicht nur aus den beiden besteht, werden auch andere Mitarbeiter als Zeugen gerufen werden. Und dann wird es schon ziemlich eng. Nicht jeder will für seinen Chef lügen und dafür in den Knast.
Du schreibst:
und dies bezeugt der Praktikumsleiter mit seiner Unterschrift, doch vor Gericht verneint er es und sagt dass der Schüler also der Praktikant nicht da war und die Kollegen bezeugen es.
Gut zu wissen:
In der Regel lässt sich eine gefälschte Unterschrift zweifelsfrei durch ein forensisches Schriftgutachten nachweisen.
In der Fachsprache wird dieses Verfahren auch „Schriftvergleichung“ genannt.
Vielleicht kannst du mal erklären, warum so ein Nonsens vor einem deutschen Gericht landen sollte.
Warum sollten gleich mehrere Zeugen lügen und durch ihre Falschaussagen einen Maineid und Knast riskieren? Ist das nicht ein wenig utopisch?
Die Umstände deiner Beschreibung passen nicht ganz. Und wer unterschrieben hat kann nachgewiesen werden.
Wie würdest du den folgenden Fall beurteilen, wenn du Richter am Amtsgericht wärst?
Der Sachverhalt:
Ein Junge leiht sich an einem Samstag, von seinem Freund dessen Fahrrad, weil kein Bus mehr fährt und er nicht nach Hause laufen will.
Verabredet wird, dass das Rad am Montag zurückgegeben werden soll.
Am Montag erscheint der Freund allerdings ohne Rad. Er behauptet, man habe es ihm geklaut.
Einige Tage später, erkennt er jedoch sein Bike, auf dem ein fremder Junge durch die Fußgängerzone radelt.
Er stellt den vermeidlichen Dieb zur Rede und ruft die Polizei. Als die erscheint erklärt der fremde Junge, er habe das Rad gekauft und zieht den Kaufvertrag aus seiner Tasche.
Der Vertrag scheint in Ordnung zu sein. Da der Verkäufer seine Adresse angegeben hat, erhält er von der Polizei eine Vorladung um die Sache aufklären zu können.
Tatsächlich erscheint dieser bei der Polizei und gibt an, das Rad verkauft zu haben. Dazu hätte er das Recht gehabt, weil er es selbst kurz vorher von seinem Kumpel gekauft habe.
Das Rad wurde gegen Geld getauscht. Auf einen schriftlichen Vertrag habe man verzichtet, da durch die Bezahlung sowie die Übereignung der Kaufsache von beiden Seiten erfüllt wurde.
Damit konfrontiert, weist der Geschädigte die Behauptung als Lüge zurück. Er habe das Rad lediglich verliehen und will nun Strafanzeige wegen Diebstahl gegen seinen (Ex) Freund stellen.
Die Fakten, die zu einem gerechten Urteilsspruch führen sollen:
Der fremde Junge hat einen Kaufvertrag und will das Rad nur gegen Erstattung des Kaufpreises zurück geben.
Der Verkäufer hat das Geld bereits ausgegeben und bleibt dabei: "Ich habe das Fahrrad gekauft und bezahlt"
Der Geschädigte konnte zwar die Rechnung des Händlers vorlegen, doch damit lässt sich nur beweisen, dass er das Rad vor Jahren dort gekauft hat. Dies hat aber auch niemand bestritten.
Die Behauptung, sein Fahrrad nur verliehen zu haben beweist nur eins. Das Rad wurde nicht geklaut. Diebstahl fällt somit also weg.
Verträge unterliegen nicht der Schriftform und sind auch mündlich geschlossen rechtsverbindlich.
Keine leichte Aufgabe für den Richter? - Oder?
Falls du für oder gegen die 3 Beteiligten entscheiden möchtest, begründe doch bitte kurz, warum du du so entschieden hast.
Ich bin aber kein Richter. Ach ich weiß doch selbst nicht
wenn der Chef vor Gericht erklärt, dass das nicht seine Unterschrift ist, ist diese nichts wert.
Ist aber seine
Dann gleicht man das mit anderen Unterschriften ab und muss beweisen, dass diese gefälscht wurde. In der Regel steht dann Aussage gegen Aussage. In dubio pro reo.
Der Sachbeweis wird vermehrt seit dem "CSI"-Faktor von Gerichten bevorzugt, weil sich Zeugen irren können.
"CSI-EFFEKT" Wenn Polizeiarbeit sein muß wie im Fernsehen„CSI“, eine der meistgesehenen Fernsehserien in Amerika, beeinflußt die Gerichte im Land: Die Schöffen erwarten zur Urteilsfindung zunehmend Beweislagen, wie es sie nur im Serienfernsehen gibt.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kino/csi-effekt-wenn-polizeiarbeit-sein-muss-wie-im-fernsehen-1179053.html
Wie bitte?
Der Sachbeweis ist die Unterschrift, das was gesagt wird sind Zeugenaussagen.
Es gilt das Sprichwort Was man schwarz auf weiß hat, kann man gut nach Hause tragen.
Bro, mach doch einfach... Wenn du nichts falsch gemacht hast, hast du nichts zu befürchten. Frag doch einfach deinen Anwalt oder such dir einen... Die sagen dir das ohne dass du was bezahlen musst.
Danke dir
Hab ich schon nur ich habe ziemlich Angst dass ich im Prozess verliere obwohl ich die Wahrheit sage.
Und ich habe schlaflose Nächte wie heute. Denn wenn ich diesen Prozess verliere habe ich dann nichts mehr keine Schule Kindergeld etc.
Ich finde 888h für ein Schuelerpraktikum unrealistisch. Vielleicht habe ich ja etwas flasch verstanden. Aber wenn die Deppen das unterschreiben sind sie selber Schuld und würden nur schwer Recht bekommen. Aber Gerichte unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland und Anwälte und Richter sind auch nur Menschen.
Für mich ist Jura Nichts, aber ein notwendiges Nichts. Ein paradoxes Nichts was irgendwie funktioniert, obwohl es nicht funktioniert.
Dann scheinst du mir ja keine Wahl zu haben, als den Prozess zu überstehen, also find dich damit ab und bleib entspannt. Bringt jetzt gar nichts die ganze Hirnwichserei.
Es ist natürlich, das dich dies nervlich belastet, aber das worum es geht, ist nichts im Vergleich zu dem was dich im späteren Leben noch erwarten kann.
Dir wurde keine Immobilie von der Bank zwangsversteigert, du hast keinen Rosenkrieg als Scheidung oder eine schwere Erkrankung vom Arzt mitgeteilt bekommen.
Es geht lediglich um ein eine Praktikum-Teilnahme die evtl. strittig ist.
Da wird es zu keinem Prozess kommen, weil kein öffentliches Interesse besteht.
Atme durch und zähe bis 100, mache Sport oder gehe spazieren um den Kopf frei zu bekommen.
Mach dich wegen so einem "Fliegenschiss" nicht unnötig verrückt.
Danke dir für deine Worte. Ich versuche das Beste daraus zu machen.
Wirst du verklagt oder klagst du?
Ich klage da ich sonst nicht versetzt werde in die 12. Klasse
Rede erst mal mit deinen Eltern und die dann mit dem Lehrer und Rektor. Pädagogen sind nicht der Feind des Schüler, das klärt sich schon alles auf.
Dann bist du am Ende in der Pflicht das alles zu beweisen. Wenn die Leute alles leugnen. Wenn Aussage gegen Aussage steht, dann verlierst du.
Sitzenzubleiben ist ja jetzt kein Weltuntergang. Ich finde das alles ehrlich gesagt ziemlich sus. Ich glaube nicht, dass es so bösartige Lehrkräfte in Deutschland gibt. Irgendwie ist hier nur die halbe Wahrheit..
Wenn du nicht ehrlich bist, dann gibt es auch keine ehrliche Antwort, die dir weiter hilft. Ich will es nur mal gesagt haben.
Sind nicht die Lehrkräfte. Ist der Praktikumsbetrieb und man benötigt in der 11. Klasse FOS 800h Praktikum um versetzt zu werden. Ich war anwesend und habe sie auch erfüllt und dies auch bewiesen aber nach einem Anruf von der Schule nach dem Praktikum sagte man der Schule ich war nicht da. Ich hab hier wirklich die Wahrheit gesagt, bringt mir nichts zu lügen.
Fachoberschule... also hast du nächstes Jahr dann auch Prüfungen. Na gut .. machste das halt noch mal bei einem ordentlichen Betrieb und sammelst neue Erfahrungen und bereitest dich weiter auf die Prüfungen vor und besserst deine Schwachstellen in der Schule aus.
Wenn der Typ sagt, dass das nicht seine Unterschrift ist, dann kann man da nicht viel machen. Das ist schwer zu beweisen, dass es sich doch um seine Unterschrift handelt. Das laeuft dann auf In dubio pro reo hinaus - Im Zweifel für den Angeklagten.
Ja ich danke dir trotzdem für deine Antworten mir geht's jz besser. Ich lasse es geschehen sodass es kommen wird wie es kommen soll und dann mach ich das beste daraus.
Richtige Einstellung. Nach vorne schauen. Die Welt geht weiter und vielleicht gewinnst du ja. Falsche Hoffnungen bringen dich jedenfalls nicht weiter. Kannst ja versuchend das nochmal mit dem Betrieb zu klären und dann mit der Anzeige drohen.
Aber wenn es nicht klappt dann nicht daran festhalten oder Rufmord und Rache begehen. Das bringt ja nichts, nach vorne schauen und nicht zurück.
Also die Unterschriften sind nicht gefälscht und wurden von den Leitern unterschrieben. Und wie meinst du das mit Nichtigkeit erklären?