Warum sind Versicherungen für im öffentlichen Dienst beschäftigte Personen oft günstiger?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das hat etwas mit dem "subjektiven Risiko" dieser Berufsgruppe zu tun. Tendenziell sind im öffentlichen Dienst Menschen beschäftigt, die häufiger als im Rest der Bevölkerung genau, vorschriftsversessen und pedantisch sind und damit in der Regel weniger Schäden verursachen. Das kann man zwar nicht von allem im ÖD behaupten, aber insgesamt wirken sich diese Verhaltensgrundmuster eben leistungsmindernd aus.


Gleiches gilt zum Beispiel für Kraftfahrer unter 21 Jahren. Die verursachen regelmäßig mehr und schwerere Unfälle - vor allem durch Fehleinschätzungen - als die zwischen 30 und 45. Ab 55/60 wiederum brechen langsam die gesundheitlichen Beeinträchtigungen und "gefährliche Routine" durch, sodass die Unfallzahlen und damit die Kosten wieder ansteigen.

Fast jeder Gruppierung kann man solche Vergünstigungen oder Verschärfungen statistisch nachweisen.


Daneben können natürlich auch noch Kollektivrahmenverträge oder Vertriebsstrategien für besonders gewünschte Zielgruppen preissteuernd sein.

Wie schon erwähnt ist die Zahlungsmoral beim ÖD / Beamten in der Regel besser. Keine oder nur geringe Gefahr des Jobverlustes und eine wesentlich geringere Schadenquote. Das mag auf der einen Seite daran liegen das sie eben "pedantischer" sind - aber auch an der Tatsache das Beamte eben keinen Arbeitgeber sondern einen Dienstherren haben. Versicherungsbetrug ist hier tödlich für die Karriere , ebenso Fahren unter Alkohol. Kommt es zu einem Gerichtsverfahren wird der Dienstherr informiert und ein Diziplinarverfahren ist nicht ausgeschlossen. Da überlegt man es sich halt ob man auf der automatischen Karriereleiter einbrechen will oder nicht. Bei Otto-Normal ist die Hemmung da geringer

Weil es im öffentlichen Dienst meist Beamte sind...............und damit sie besser den ganzen Tag über schlafen können, bekommen sie günstigere Versicherungen.............oder sollen wir Bürger jetzt auch noch deren Versicherungen zahlen. Reicht doch das wir für deren Gehalt aufkommen.

Super Antwort, vielen Dank auch. Jetzt bin ich genauso schlau wie bisher. Und es stimmt übrigens nicht, daß im öffentlichen Dienst "meist" Beamte beschäftigt sind.

@Baernie

Sollte ja auch nur ein kleiner Scherz am Rande sein.

Purer Neid. Du hättest ja auch die Beamtenlaufbahn einschlagen können und die "Vorzüge" geniessen können. Ach ja - ich hatte kein Interesse Beamter zu werden

der Beamte an sich wird zu unrecht beneidet. er hat wesentlich weniger vorteile eines normal angestellten im ÖD

Gibt es nicht nur im Öffentlichen Dienst, sondern für etliche Personengruppen, auch für Parteimitglieder (z.B. Krankenkassen und FDP ;-)

Meist handeln Gewerkschaften oder Verbände bessere Verträge aus - begründet sich z.T. auch historisch, z.B. sind Angestellte im Öffentlichen Dienst i.d.R. verläßlicher bei Beitragszahlungen (weniger Mahnungen=weniger Nebenkosten)

Du meinst wahrscheinlich Krankenversicherung und FDP (das war die DKV). KrankenKASSEN sind die normalen Gesetzlichen Krankenversicherungen.

@kbvspunktde

Nein Krankenkassen stimmt schon, gibt auch Versicherer die mit Krankenkassen zusammen arbeiten. Teilweise sogar ihre eigene haben: BKK R&V

Hallo Ihr Experten, das Versicherungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst günstiger sind, ist meiner Auffassung nach nicht gerechtfertigt. Warum soll der Hausmeister einer Schule ein anderes Risko mit sich bringen als ein Hausmeister, der für eine Hausverwaltung tätig ist. Oder warum soll die Gebäudeversicherung bei mir teurer sein als beim Nachbarn (beim ÖD tätig). Der Orkan oder der Hagel zieht bestimmt nicht um sein Haus herum.... man könnte noch viele weitere Beipsiele finden. Übrigens, der Europäischen Gerichtshofs (EuGH) hat im März 2011 entschieden, dass sich Versicherungstarife künftig nicht mehr nach dem Geschlecht richten dürfen. Obwohl statistisch nachgewiesen wurde, das Frauen in vielen Belangen andere Risiken mitbringen, wurde dies im Sinne der Gleichbehandlung zurecht abgeschafft. Menschen von vorn herein in derartige Schubladen zu stecken, ist nun mal nicht rechtens. Ähnlich wie mit den zukünftigen Unisex - Tarifen sehe ich es auch mit den öffentlichen Dienst. Ich würde es als korrekt ansehen, wenn man die Versicherten bzw. deren Verträge nach deren "echten Risiko" bewertet. Aber zu behaupten "Du bist im ÖD tätig und somit ein braver, pflichtbewusster, vorsichtiger ... Bürger ODER du bist nicht im ÖD tätig und somit weniger brav, pflichtbewusst ... ect." ist blödsinn. Kurzum, das muss abgeschaft werden. Ich wäre sehr dafür, dass sich der Europäischen Gerichtshof diese Handhabung mal näher anschaut. Übrigens, es gibt viele Länder, da spielt es diesbezüglich keine Rolle wer im ÖD beschäftigt ist und wer nicht. Ist dort die Statistik eine andere?

Es sollte aufgrund der Gleichbehandlung für jeden auch die gleichen Beiträge gelten. Doch die Beamtenkaste hat sich im Laufe der Jahrzehnte diese Bevorzugung geholt, die wohl nie abgeschafft wird. Die haben sich ihre eigenen Gesetze gemacht, die eben zulassen, dass man die eine oder andere Vergünstigung bekommt, die andere nicht bekommen.

Jeder kann sich entscheiden, ob er in ein Beamtenverhältnis eintreten möchte oder nicht. Deshalb sollte da keine Neidkultur aufkommen.

Ich kenne pensionierte Beamte die Pensionen einstreichen, die für einen anderen der ein Berufsleben lang in eine Rentenkasse einzahlte, nie zu erreichen sind.

Das wäre auch so ein Punkt, den man bemängeln könnte. Die Pensionen werden durch Steuern finanziert, während der Sozialversicherungspflichtige die Beiträge mindestens hälftig aus eigener Tasche zahlen muss.