Warum ist die "Bild" unseriös?

8 Antworten

Die BILD war früher Springers Kampfblatt, appelierte an die niedrigsten Instinkte ihrer Leser und hetzte gegen alles, was eine andere politische Linie vertrat, insbesondere Liberale und Linke wurden bis aufs Blut bekämpft. Ganze Existenzen, ob Promi oder Normalbürger, konnte die BILD vernichten. Ein Journalist namens Günter Walraff hat sich an Springers Goldesel abgearbeitet und mehrere Bücher über die Methoden dieser Zeitung geschrieben.

Wie alle Zeitungen hat die BILD seit den 90er Jahren stark an Auflage und Einfluß verloren, aber zum Sturz von Christian Wulff als Bundespräsident hat es trotzdem noch gereicht, vor allem deshalb, weil Wulff ungeschickterweise mitgeholfen hat.

Ein unseriöses, populistisches Blatt ist die BILD heute noch, auch wenn die politische Ausrichtung sich leicht verschoben hat, aber neu ist der Umstand, dass es inzwischen weit unseriösere Postillen wie COMPACT gibt, die eine gewisse Reichweite haben.

1) Die Titel sind oft ziemlich reißerisch, übertrieben und irreführend.

2) Es wird mehr über irrelevante Themen wie Promis usw. berichtet, als über wirklich relevante gesellschaftliche Themen. 

3) Die Artikel sind sprachlich auf sehr niedrigem Niveau und enthalten kaum Informationen: Vergleich mal einen Artikel über Politik oder irgendein anderes gesellschaftliches Thema aus seriöseren Zeitungen wie FAZ, Zeit oder Süddeutsche mit einem aus der BILD. Da liegen Welten zwischen. Dort werden Sachverhalte aus verschiedenen Blickwinkeln geschildert, Argumente sind fundiert und sinnvoll erklärt, bei Statistiken oder Zitaten werden entsprechende Quellen genannt usw. Bild-Artikel dagegen sind oft sehr eindimensional, haben wenige Argumente und Behauptungen einzelner Personen werden als Fakten dargestellt

4) Der Slogan "Bild dir deine Meinung" ist totaler Schwachsinn, denn genau das will die Bild nicht. Bild-Artikel sind nicht etwa einseitig geschrieben, weil dort nur schlechte Journalisten arbeiten, sondern ganz bewusst, weil die Bild ihren Lesern die Meinung vorgibt.  Kleines Beispiel: Guck dir mal Bild-Überschriften und Artikel zum Thema Griechenland-Krise an: Die gesamte Berichterstattung reduziert komplexe wirtschaftliche und politische Vorgänge auf die simple Formel, dass die ach so faulen Griechen uns armen Deutschen das Geld wegnehmen. Dass das totaler Schwachsinn ist, muss ich wohl nicht erklären. Es wird ganz bewusst nur eine Perspektive beleuchtet. Andere Perspektiven, die die Meinung der Bild nicht entsprechen werden dagegen weggelassen. Das führt dazu, dass Meinungen wie Fakten erscheinen (ohne vernünftige Kennzeichnung wie bei Kommentaren in anderen Zeitungen) weshalb Bild auch gerne mal dazu übergeht, ihre eigene Meinung als Meinung der Allgemeinheit darzustellen (Ich erinnere mich da an Überschriften a'la "Wir wollen eine Volksabstimmung" oder "Wir haben es satt, für Griechenland zu bezahlen") und dick auf die Titelseite zu schreiben, ohne das irgendwie durch repräsentative Umfragen begründen zu können. 

Alles was vom Springer Verlag ist unseriös. Da alles rein populistisch geschrieben, und die meinung nicht objektiv ist. das hat nichts mit journalismus zu tun. lies mal einen artikel von der bild und einen von der FAZ dann merkst du den unterschied

Ligentchen 
Fragesteller
 03.11.2017, 20:01

Danke, werde es vergleichen! Objektive Berichterstattung ist wichtig.

sie tut sich auch nicht viel zu anderen printmedien, die artikel haben teilweise wenig relevanz und dienen mehr der unterhaltung als der information

Ligentchen 
Fragesteller
 03.11.2017, 19:59

Stimmt das könnte sein.

Wenn du Beispiele für unseriöse Berichterstattung der BILD sehen willst - die findest du hier:

http://www.bildblog.de/