Warum gibt es im Einzelhandel 36 Urlaubstage (Begründung)?

3 Antworten

6 Wochen Urlaub a 6 Tage

So sehe ich das auch. - Man geht bei der Urlaubsberechnung von einer SECHStage-Woche aus.

Das gesetzliche Minimum an Urlaub pro Jahr sind vier Wochen. Es kann aber auch mehr sein, wenn zum Beispiel ein Tarifvertrag anderes besagt. Nur weniger wäre nicht legal.

Urlaub kann sowohl in Arbeits- als auch in Werktagen angegeben werden.

Arbeitstage sind die Tage, an denen man wirklich arbeiten geht. Das ist in den meisten Fällen Montag bis Freitag, also fünf Tage pro Woche.

Werktage sind die Tage von Montag bis einschließlich Samstag.

Beim Urlaub in Arbeitstagen wären das hier 30 Tage. Also 6 Wochen à fünf Tagen pro Woche = 30 Urlaubstage.

Im Einzelhandel ist aber Arbeit am Samstag völlig normal. Also wird hier der Urlaub in Werktagen angegeben, 6 Wochen à 6 Tagen = 36 Urlaubstage.

Die freie Zeit, die man hat, ist in beiden Fällen aber gleich lang. Denn wenn der Arbeitnehmer im Einzelhandel eine Woche frei nimmt, muss er dafür ja auch 6 Urlaubstage nehmen, während derjenige, der nur von Montag bis Freitag arbeitet, nur 5 dafür braucht.

Dein Denkfehler liegt darin, dass du glaubst, man hätte grundsätzlich immer einen freeien Tag (neben Sonntag). Das stimmt aber nicht. Die Woche hat 6 Werktage, an denen gearbeitet werden kann und an denen du arbeiten müsstest, wenn du so vom AG eingeteilt werden müsstest.

Etwas anderes ist es, wenn der AG tarifgebunden ist und im Tarifvertrag steht, dass der AN nur an 5 Werktagen arbeiten muss. Aber es bleibt dennoch eine 6-Tage-Woche. Ergo, 6 Tage frei = 6 Tage Urlaub. Denn andernfalls könnte der Arbeitgeber verlangen, wenn du nur 15 Tage von Mo-Fr Urlaub nimmst (3 Wochen) , dass du jeden Samstag arbeiten kommst. Eben weil es ein ganz regulärer Werktag wäre an dem du eben keinen Urlaub hast. Und um dies zu verhindern musst du halt 6 Tage nehmen, bekommst dafür aber auch 6 Tage mehr Urlaub als jemand mit einer 5-Tage-Woche, dem ebenfalls 6 Wochen zustehen.