Unfall: Ab wann muss man die Polizei rufen?

13 Antworten

Die Polizei tauscht auch nur die Personalien aus und nimmt dem Verursacher noch Geld ab. Wenn der Unfallhergang auch noch so eindeutig ist, kann man sich die Wartezeit auf die Polizei sparen und die Beamten haben definitiv wichtigeres zu tun!

Wenn bei dir zu Haue jemand Rotwein auf dem Sofa auskippt, holst du ja auch nicht die Polizei ; - )

VirusBanane24 
Fragesteller
 02.08.2020, 10:29

das war halt mein erster unfall und ich wusste nicht was ich machen soll. ich hätte nie gedacht das so eine 'kleine delle' über 2000€ kosten würde. am schluss gings vor gericht und er hat seine geschichte ein wenig verändert sodass ich 20% teilschuld bekommen habe. ich denke mir im nachhinein wäre es vielleicht doch besser gewesen die polizei zu rufen damit sie seine aussage direkt am ort des geschehens aufgenommen hätten

Still  02.08.2020, 10:31
@VirusBanane24

Die Polizei nimmt bei diesen "Delikten" keine Aussagen auf.

Es empfiehlt sich das Unfalldokument vom ADAC dabei zu haben. Dort tauschen beide Parteien ihre Daten aus und es kann vor Gericht verwendet werden, wenn der Unfallverursacher sich weigert zu zahlen, bzw. dessen Versicherung.

https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/unfall-schaden-panne/unfall/deutschland/

Die Polizei rufe ich privat nur wenn ich mir mit dem anderen Uneins bin wer Schuld ist, es Verletzte gab oder der Schaden zu groß ist und z.B. der Abschlepper kommen muss. Mit Firmenwagen bin ich laut Arbeitsvertrag verpflichtet die Polizei zu rufen, auch wenn die Cops vor Ort das nicht leiden können. Aber ich werde bestimmt nicht in die Haftung gehen und die Vollkaskobeteiligung blechen, wenn ein anderer mir reinfährt und sich dann drücken will.

Das ist ein Thema, bei dem jeder seine eigene Meinung hat und wo es auch evtl. auf die Situation ankommt. Grundsätzlich habe ich aus dem Fernsehen vom Rundfunk gelernt: Ab einem Sachschaden von 1.000€ sollte man lieber die Polizei rufen. Allerdings wurde auch klar gesagt: Wann wir von 1.000€ sprechen, können die wenigsten richtig abschätzen, und darin sehe ich auch ein Problem. Ich habe schon mehrfach Gutachten bei Freunden oder so gesehen, wo ein Lackschaden dokumentiert wurde, den ich in keinster Weise sehen konnte. Trotzdem belief sich alleine der nicht zu erkennende Lackschaden schon auf mehrere hundert Euro. Dazu war dann etwas wegen seiner Lenkung verzogen, direkt wieder 2.600€ Schaden. Das merkst du natürlich nicht, wenn du das Fahrzeug nach dem Unfall keinen Meter mehr gefahren bist. Deswegen bin auch ich ein klarer Freund davon, die Polizei auch bei Kleinigkeiten zu rufen. Denn sie ist unabhängig und bei zwei Unfallparteien kann später schnell Aussage gegen Aussage stehen. Klar hat die Polizei den Unfall nicht selbst gesehen und nimmt vor allem eure Aussagen auf, aber schon alleine das ist wichtig. Denn dann kann der andere später nicht eine ganz andere Geschichte erzählen. Viele können sich nicht vorstellen, wie oft das leider Realität ist, nachdem sie z.B. mit ihrem Anwalt gesprochen haben oder sich im Internet über die Folgen informiert haben.
Zusätzlich geht die Polizei ja auch auf Spurensuche und hat von dem Thema sicherlich ein wenig mehr Ahnung als die meisten in ihrer Ausnahmesituation.

Ich musste hier letztens erst wieder so eine Story lesen, wo jemand aus der Einfahrt auf die Straße rausfuhr und dabei jemanden gerammt hat. Der Unfallverursacher hat das junge Mädchen dann angemotzt, wie blöd sie wäre und hat gesagt, sie könne das mit 50€ begleichen. Sie hat das Angebot schnell angenommen, obwohl sie selbst klar Unfallopfer war. Aber ihr war das halt nicht so klar. Sowas passiert auch immer wieder.

Ebenso denken viele nicht daran, dass das Verkehrsrecht deutlich komplexer ist als "Der hat nicht geblinkt, der ist schuld". Wenn beispielsweise jemand nämlich zu schnell war, bekommt er ggf. eine Teilschuld und sowas. Da gibt es genügend kniffligere Situationen, wo moralisch der Verursacher feststehen mag, rechtlich ist das aber eine nochmal ganz andere Sache.

Besonders im Parkhaus fände ich schwierig mit 100%tig sicher zu sein, dass der andere schuld ist. Wenn du jetzt selbst standest, kann man vielleicht auf die Polizei verzichten. Dann würde ich aber auch auf einen Unfallbogen dies klar festhalten und von dem Fahrer inkl. seiner Daten unterschreiben lassen. Das ist auch die einzige Alternative für mich zur Polizei. Wenn, dann hält man dies auf einem Unfalldokument alles klar fest. Wird man sich schon dabei nicht einig oder klingen die Versionen anders, wäre das für mich ein Signal, die Polizei zu rufen.

Auch wichtig: Wie viele Zeugen gibt es? Wenn du alleine im Auto bist, die andere Partei aber mit drei Leuten, dann bist du klar in der Unterzahl. Auch das ist ein Grund für mich, eher die Polizei zu rufen.

Bei dir ist offensichtlich aber alles glatt gelaufen. Also hast du doch nichts falsch gemacht :)

Hallo,

Das Problem ist , dass die Polizei bei reinen Sachschäden oft gar nicht mehr kommt .

Daher war es völlig ok nicht die Polizei zu rufen

Bei einem Personenschaden sollte man das (oder muß es sogar?), aber in diesem Fall hätte dir die Polizei nichts genützt. Selbst, wenn sie den Motorradfahrer als alleinigen Unfallverursacher angesehen hätte.

Die Polizisten waren keine Zeugen.

Man macht Fotos, und fährt dann auf Seite.

Wie wurden die 20%, die du (von was?) zahlen mußtest, begründet?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung