Umlegung von Urlaubs- und/oder Weihnachtsgeld auf die 12 Gehälter: besser oder schlecht?

2 Antworten

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Wenn das Urlaubs- und Weihnachtsgeld monatlich verteilt wird, hat es folgende Vorteile:

Der monatliche Steuersatz ist etwas niedriger, als wenn man Urlaubs- und Weihnachtsgeld als Einmalzahlungen erhält. Die Folge: Unter dem Strich muss man sich etwas weniger Geld beim Fiskus, im Rahmen des Lohnsteuerjahresausgleichs, wiederholen. Nach dem Lohnsteuerjahresausgleich, haben Sie in beiden Varianten die gleichen Steuern gezahlt!

Die gleichmäßige Verteilung des Urlaubs- und Weihnachtsgeld erhöht den Anspruch auf ALG 1 oder Kurzarbeitergeld.

Wenn das Urlaubs- und Weihnachtsgeld monatlich verteilt wird, hat es den Nachteil dass Sie im November keine Einmalzahlung zu erwarten haben, von der Sie Weihnachtsgeschenke kaufen können.

Nebenbei bemerkt:

Ich glaube Sie haben bei Ihren "Spielereien" mit dem Gehaltsrechner einen Denkfehler gemacht.

Vereinfachtes Beispiel:

Monatlicher Bruttolohn: 2000 Euro

Betrag Einmalzahlung: 2000 Euro (Auszahlung mit dem Novembergehalt)

Ergebnis:

11 Monate mit ca. 1336 Euro Nettogehalt plus 1 Monat (November) mit ca. 2312 Euro Nettogehalt. Das Jahresnettogehalt entspricht dann ca. 17.010 Euro.

Nun legen wir zum Vergleich die Einmalzahlung gleichmäßig auf 12 Monate um, das monatliche Bruttogehalt erhöht sich somit auf 2167 Euro.

12 Monate mit ca. 1424 Euro Nettogehalt. Das Jahresnettogehalt entspricht dann ca. 17.082 Euro.

Fazit:

Eine Umlage der Einmalzahlungen, wie Weihnachts- und Urlaubsgeld, sollten Sie nicht pauschal ablehnen. Es ist aber keinsefalls so dass Sie 800 Euro weniger haben.

Peter Kleinsorge

erweh  08.09.2010, 16:39

Bei der Eimalzahlung zahlt er aber eben nicht den vollen Satz für Krankenversicherung und Arbeitlosenvers. Die Bemessungsgrenzen, liegen bei 3750€. Wenn der Verdienst höher als 2000 sein sollte kommt dies natürlich noch kräftiger zum tragen.

erweh  10.09.2010, 19:09
@Kleinsorge

@Peter: Das weiß ich alles schon recht genau, da ich mit meinem letzten Verdienst sowieso über sämtlichen Bemessungsgrenzen lag. Die sollten endlich mal angehoben werden, dann hätten zB die KKs lange nicht soviel Probleme.

Ist doch völlig irre, K-Geld beziehe ich zB auf Obergrenze 3750€ berechnet, dabei habe ich ca das doppelte verdient im letzten Job. Diese Grenzen sollten alle gleich sein, auch die RV hinkt ja immer noch mehr oder minder hinterher.

Und Leute die soviel verdienen, können ruhig und ohne das es wehtut auch entsprechend Zahlen. Aber über die Scheißpolitik sind wir uns ja schon immer einig gewesen. LG RW

Wildrose1969 
Fragesteller
 08.09.2010, 21:42

Ich dachte auch, daß der Steuersatz niedriger ist. Ich glaube nicht, daß ich etwas falsch gemacht habe. In meinem Beispiel kommen netto 195,56 EUR mehr raus. Diesen Betrag habe ich mal 12 genommen = 2346,72 EUR. Beim reinen Weihnachts- und Urlaubsgeld kommt brutto zusammen 3.146,06 EUR raus. Die Differenz sind 799,34 EUR weniger bei der Monatsaufteilung. Was ist an dieser Rechnung falsch?

erweh  10.09.2010, 19:02
@Wildrose1969

Es kommt eben darauf an wie hoch Dein Gehalt ist. Und bei Weihnachts und Urlaubsgeld, wird die Steuer, idiotischer Weise so berechnet, als wenn Du diesen Verdinst übers ganze Jahr hättest. Erst der Lohnsteuerjahresausgleich bringt Dir dann das zuviel Gzahlte zurück.

Liegst Du in den Monaten wo Du diese beiden Leistungen bekommst weit über den Bemessungsgrenzen, zahlst Du Sozialabgaben eben nur bis zur Höhe der BG. Monatlich liegst Du vermtl drunter und mußt insofern tatsächlich mehr an Sozialabgaben zahlen.

Hast Du auch Deine Abzüge berechnet, wenn Du Dein Weihnachtsgeld auf einmal bekommst?

Das letzte mal, als ich Weihnachtsgeld bekam, das war im Jahr 2004 (Du Glücklicher bekommst es immer noch), hatte ich ca. 50% Abzüge.

Wildrose1969 
Fragesteller
 08.09.2010, 21:29

ja das hab ich